CH-Schluss: Sehr schwach – Risikoaversion nimmt zu

Diese hätten mit ihren Sorgen um die Dynamik des Wirtschaftswachstums die Börsen angesteckt hätten. Die Abschläge an Wall Street sorgten zudem für Abgabedruck am hiesigen Markt. Das US-Verbrauchervertrauen war deutlich unter Erwartungen ausgefallen und belastete die Märkte am Nachmittag.


Das Blue-Chips-Barometer SMI sank um 2,64% auf 6’144,45 Punkte (Tagestief: 6’120,30 Punkte). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsste um 3,11% auf 936,36 Punkte ein und der breite Swiss Performance Index (SPI) reduzierte sich um 2,58% auf 5’419,34 Zähler.


Alle SMI-Mitglieder notierten im Minus. Die kräftigsten Kursverluste verbuchten die Titel der Luxusgüterhersteller. Swatch verloren 5,6%. Die Abgaben wurden in erster Linie auf die aus China eintreffenden Konjunkturängste zurückgeführt. Das Reich der Mitte hatte sich zuletzt als der zentrale Motor der Uhrenexporte aus der Schweiz erwiesen. Dementsprechend gaben auch Richemont um 5,5% nach.


Bei Swatch mussten die Anleger mit einer weiteren negativen Nachricht fertig werden. Unternehmensgründer Nicolas Hayek ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Händler gingen jedoch nicht davon aus, dass sich nun die Aktionärsstruktur und die Zahl der frei handelbaren Aktien bei Swatch verändern wird.


ABB sanken um 5,0%. Das Unternehmen wird offensichtlich in einen Bieterwettstreit um die britische Chloride hineingezogen. Emerson Electric lancierte ein Gegenangebot für Chloride und offeriert mit insgesamt 977 Mio GBP rund 15% mehr als ABB. Das Unternehmen evaluiert nun laut eigenen Angaben seine Optionen. Analysten erwarten, dass ABB ihr ursprüngliches Angebot überdenken wird.


Bei den Finanzwerten ging es ebenfalls deutlich abwärts. Credit Suisse verloren 4,2%, Julius Bär 3,8% und UBS 4,2%. Besser hielten sich die Versicherer Swiss Re (-2,0%) und ZFS (-1,8%). Swiss Re rechnet in einer am Berichtstag publizierten Studie im laufenden Jahr mit einem positiven Prämienwachstum für den Sektor und einer verbesserten Profitabilität und Kapitalausstattung. Zudem hatte es am Vorabend geheissen, beim Zusammenbruch einer grossen Schweizer Versicherung würde das Finanzsystem nicht kollabieren. Zu diesem Schluss kommt ein Experte, der im Auftrag der Eidg. Finanzmarktaufsicht ein Arbeitspapier zu systemischen Risiken im Versicherungssektor verfasst hat.


Mit die geringsten Verluste verbuchten Nestlé (-1,0%). Der Nahrungsmittelkonzern startete am Berichtstag sein neues Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 10 Mrd CHF. Die beiden anderen Indexschwergewichte defensiven Schwergewichte verlieren unterschiedlich stark: Novartis (-1,9%) kamen etwas besser weg als Roche (-2,9%). Letztere litten nach wie vor unter einer Studienverzögerung beim Hoffnungsträger Taspoglutid. Neue Daten hätten gezeigt, dass sich der Wettbewerbsvorteil von Taspoglutid gegenüber anderen Präparaten verringert hat, schrieben Analysten.


Besser als der Gesamtmarkt entwickelten sich Swisscom (-0,8%), Actelion (-1,2%) und Synthes (-2,0%).


Im breiten Markt standen aus Anlass des Investorentages Galenica im Fokus der Anleger. Das Unternehmen publizierte verschiedene gute Studiendaten aus dem Pharmabereich Vifor, die Aktien rückten um 2,1% vor. Auf der Gewinnerseite standen zudem Bergbahnen Engelberg (+3,2%) und Mobilezone (+2,7%). Zu den grössten Verlierern unter den Nebenwerten zählten Gurit (-8,4%), OC Oerlikon (-7,5%) und Basilea (-6,8%). (awp/mc/pg/32)

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