CH-Schluss: SMI gibt nach – UBS nach Zahlen stark unter Druck

Erst zum Handelsende hin grenzten die besser als erwartet ausgefallenen Angaben zum US-Konsumentenvertrauen die Verluste etwas ein.


In der Schweiz sind die Papiere der Grossbank UBS nach enttäuschenden Quartalszahlen eingebrochen. Allerdings blieben auch konjunkturabhängige Aktien von Kursverlusten nicht verschont, während sich einige defensive Titel behaupten konnten. Marktteilnehmer sprachen angesichts der klar überkauften Märkte von Gewinnmitnahmen, was für die weitere Entwicklung der Aktien gar nicht so schlecht sei.


Zu Börsenschluss gab der Leitindex SMI um 0,57% auf 6’476,61 (Tagestief: 6’444) Punkten nach. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) sank um 0,63% auf 1’005,21 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,55% auf 5’756,05 Stellen.


UBS gaben am Ende 5,0% auf 16,76 CHF nach. Mit Blick auf den Quartalsausweis kritisierten Analysten die schwache Gewinnqualität. Zwar hat die UBS auf Stufe Reingewinn die Markterwartungen übertroffen, dies aber nur dank einer happigen Steuergutschrift. Unter Ausklammerung der Sondereffekte blieb die Grossbank hinter den Erwartungen zurück. Positiv wird indes die Neugeldentwicklung beurteilt: Die UBS hat erstmals seit 2007 netto wieder Kundengelder angezogen.


Die Konkurrenzpapiere der Credit Suisse (+0,02%) gingen kaum verändert aus dem Handel, jene von Julius Bär legten um 0,5% zu. Letztere hatten bereits seit Ende letzter Woche im Lichte des sich abzeichnenden Doppelbesteuerungsabkommens zwischen der Schweiz und Deutschland markant zugelegt. Ausserdem sind Spekulationen aufgekommen, Julius Bär werde über Sonderdividenden oder Aktienrückkäufe Geld an die Aktionäre zurückführen.


Derweil wurde am Berichtstag in vielen anderen zuletzt gut gelaufenen Titeln Gewinne realisiert. So sanken Richemont (-0,9%) und Swatch (-1,2%) stärker als der Gesamtmarkt. Starke Uhrenexporte und Übernahmephantasien im Sektor hatten die beiden Titel zuletzt stark beflügelt.


Aber auch Logitech (-1,4%) oder ABB (-0,6%), die beide am Donnerstag Zahlen vorlegen werden, gaben nach. Lonza liefert am Mittwoch den Business Update ab, die Aktie verlor lediglich 0,1%. Dagegen büssten Swiss Life mit 1,3% bei den Versicherungen am meisten ein.


Die Pharma-Schwergewichte Novartis (-0,4%) und Roche GS (-0,6%) bewegten sich im Rahmen des Gesamtmarktes. Nestlé legten dagegen um 0,2% zu und bildeten so eine kleine Stütze für den Gesamtmarkt.


Die defensiven Swisscom gewannen gar 1,2% hinzu. Am Markt kursierten Spekulationen, die Gesellschaft werde ihre Dividende um mehr als 1 CHF anheben.


Im breiten Markt veröffentlichte Bucher Industries im Verlaufe des Nachmittags überraschenderweise die Umsatzzahlen für die ersten neun Monate. Ursprünglich war die Publikation für den Mittwoch vorgesehen. Der Umsatz lag mit 1,51 Mrd CHF am unteren Ende der im Vorfeld von Analysten prognostizierten Werte, die Aktie brach um 5,0% ein.


Der Lift- und Fahrtreppenhersteller Schindler legte derweil Quartalszahlen vor, die im Rahmen der Erwartungen lagen; der Ausblick wurde sogar leicht erhöht. Trotzdem sanken die Schindler-Partizipationsscheine um deutliche 3,5%. Händler verwiesen auf den guten Lauf der Aktie in der vergangenen Woche – angetrieben von guten Zahlen der Konkurrenten Otis und Kone.


Die Luzerner Kantonalbank (Aktie unverändert) stellte für 2010 ein Ergebnis und eine Ausschüttung auf Vorjahreshöhe in Aussicht. Die Zahlen seien «wie üblich solide», hiess es.


In OC Oerlikon (-2,1%) wurden nach der zuletzt guten Kursentwicklung Gewinne mitgenommen. Publigroupe (+2,1%) wurden von einer Hochstufung durch die Credit Suisse gestützt. (awp/mc/ps/26)

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