Die Anhörung von Ben Bernanke vor dem gemeinsamen Wirtschaftsausschuss des US-Kongresses habe gezeigt, das der politische Widerstand gegen den Rettungsplan grösser ist als bisher angenommen, hiess es. Entscheidend sei nun, dass sich die Entscheidungsträger schnell einigen.
Zuvor hatte die von Grossinvestor Warren Buffett für die angeschlagene Investmentbank Goldman Sachs angekündigte Finanzspritze den Aktien Auftrieb verliehen. Vor allem Finanzwerte profitierten bis zum Handelsende davon, während das Schwergewicht Nestlé mit erneuten Abgaben dagegen hielt.
Bis um 17.30 Uhr sank der SMI 25,19 Punkte oder 0,37% auf 6’780,34 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI verlor 0,24% auf 1’013,79 Punkte und der breite SPI 0,45% auf 5’697,21 Punkte.
Die meisten Finanzwerte waren am Mittwoch gesucht. So kletterten UBS um 4,9% auf 20,08 CHF, ZFS um 3,8% auf 298,00 CHF oder CS um 1,6% auf 54,35 CHF. Hier stützte die erwähnte Finanzhilfe von Warren Buffett für Goldman Sachs.
Julius Bär (-2,3% auf 62,00 CHF) und Swiss Re (+0,1% auf 62,55 CHF) konnten davon allerdings nicht profitieren. Bär wurden von Keefe, Bruyette & Woods zurückgestuft, bei Swiss Re machte sich vor dem morgigen Investorentag Zurückhaltung bemerkbar. Swiss Re wird vor allem über das Life&Health-Geschäft informieren, wird aber auch Angaben zum Investmentportfolio und mögliche Veränderungen machen.
Zu den grössten Gewinnern gehörten nebst dem Gros der Finanzwerte auch Swatch (+1,1% auf 209,30 CHF). Optimistische Äusserungen von Verwaltungsratspräsident Nicolas Hayek dienten hier als Stütze.
Die meisten Bluechips zählten allerdings zu den Verlierern. Abgaben verzeichneten dabei auch die Schwergewichte Novartis (-0,3% auf 58,55 CHF), Roche (-1,1% auf 174,05 CHF) und Nestlé (-1,7% auf 46,84 CHF). Bei den Aktien des Nahrungsmittelskonzerns setzt sich somit die Abwärtsspirale fort, nachdem Übernahmegerüchte um den US-Süssigkeitenhersteller Hershey wiederum aufgeflammt sind.
Am stärksten gaben aber Richemont (-3,4% auf 52,60 CHF), Givaudan (-3,2% auf 928,00 CHF) und ABB (-2,9% auf 22,44 CHF) nach.
Swisscom büssten 2,1% auf 345,75 CHF ein. Das Papier wurde vom jüngsten Entscheid der ComCom, welcher die Senkung der Mietpreise für die «letzte Meile» der Telefon-Hausanschlüsse vorsieht, etwas zurückgebunden. Allerdings stelle der Entscheid der ComCom keine grosse Überraschung dar und habe darum auch keinen allzu grossen Einfluss auf die Swisscom-Aktie mehr, hiess es.
Im breiten Markt gaben Sonova nach CEO-Aussagen um 6,3% nach. Valentin Chapero hatte von einem Wachstum auf tiefem Niveau gesprochen. Gottex standen nach wie vor unter Druck und verloren am Mittwoch 4,8%. Der Titel hatte zuletzt stark an Wert verloren und wurde von Goldman Sachs und der ZKB zurückgestuft.
Auf der Gegenseite stiegen Valora nach ersten konkreten Angaben zum Strategieplan um 0,4% leicht an. Die bisherigen Ziele wurden dabei grösstenteils bestätigt, zum Teil etwas präzisiert. Die Analysten hegen an der Erreichbarkeit der genannten Zielen indes gewisse Zweifel.
Newron (+4,6%) wurden nach einem wohlwollenden Artikel in der «FuW» gesucht. Swissmetal kletterten gar um 19,7% in die Höhe. (awp/mc/pg/33)