CH-Schluss: SMI schliesst dank Pharmatiteln fester

Man habe nur auf stabile, konjunkturunabhängige Titel geschaut, sagte ein Händler. Die europäischen Pharmatitel waren dabei als ‹Fluchtwährung› besonders gesucht.


Vor der heute Abend beginnenden US-Berichtssaison gingen auch Gerüchte um, die US-Notenbank könnte einen so genannten ‹Emergency Rate Cut› vornehmen. Es könnte sich bei diesen Spekulationen aber auch nur um Durchhalteparolen handeln, hiess es im Handel dazu. Die erste angekündigte Leitzinssitzung der Fed findet Ende Januar statt.


Der SMI schloss um 0,28% oder 23,42 Stellen höher auf 8’339,81 Einheiten. Der 30 Titel umfassende SLI verlor dagegen um 0,35% auf 1’248,59 Zähler und der breiter gefasste SPI sank leicht um 0,09% auf 6’751,91 Punkte.


Roche (+2,1% auf 207,70 CHF) und Novartis (+2,3% auf 65,05 CHF) lagen bei den Blue Chips am Ende weit oben in der Tabelle. Nebst dem defensiven Charakter verhalfen Roche auch die Erwartungen auf gute Quartalszahlen der US-Tochter Genentech zum Kurssprung.


Noch vor den Pharmaschwergewichten schlossen Syngenta (+2,4% auf 315,00 CHF). Die Analysten von Kepler bescheinigen dem Agrarsektor gute Wachstumsperspektiven und sehen das Syngenta-Kursziel neu bei 333 CHF nach zuvor 300 CHF. Givaudan gewannen mit 1,6% auf 1’090 CHF im schwachen Gesamtmarkt ebenfalls respektabel dazu.


Auf der Verliererseite waren Swatch Inhaber (-5,1% auf 294,00 CHF) am Tabellenende zu finden. Marktteilnehmer begründeten dies mit Rezessionsängsten in den USA und dem Umstand, dass der Valor unter die psychologisch wichtige Marke von 300 CHF gefallen ist.


Sehr schwach tendierten im SLI auch Geberit (-5,1% auf 131,00 CHF), Logitech (-5,1% auf 34,70 CHF), Kühne + Nagel (-4,7% auf 101,00 CHF) oder Julius Bär (-3,5% auf 82,60 CHF).


Bei den Grossbankentitel UBS (-0,2% auf 49,00 CHF) und CS (-1,0% auf 62,70 CHF) hielten sich die Verluste im Rahmen. Dabei haben sich die am Dienstag in einem Interview gemachten Aussagen von UBS-CEO Marcel Rohner relativiert. Das Interview wurde bereits vor Weihnachten geführt und bezieht sich gemäss der UBS-Pressestelle auf den Informationsstand vom 10. Dezember 2007. Im Interview erklärte Rohner, dass die Risikoposition der Grossbank substanziell kleiner geworden ist.


Im breiten Markt litten Swisslog (-8,2%) unter Aussagen des Konzernchefs. CEO Remo Brunschwiler hat in der Finanzpresse angekündigt, dass er 2008 weitere Kosten aus einem Patentstreit in den USA erwartet und äusserte sich zudem zur Margenentwicklung zurückhaltend. Schmolz+Bickenbach (-7,6%) und Temenos (-7,5%) gaben ebenfalls mehr als sieben Prozent ab.


Auf der Gegenseite legten Titel wie Accu Holding (+11,7%), Cosmo (+7,6%) oder Elma Electronic (+4,9%) deutlich zu. (awp/mc/pg)

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