CH-Schluss: SMI schliesst nach ruhigem Geschäft tiefer
Die Börsen in London und New York blieben am Montag feiertagsbedingt geschlossen und die an der Schweizer Börse gehandelten Volumen bewegten sich folglich auf tiefem Niveau. Im Wochenverlauf dürften dann die Aktivitäten im Börsenhandel zunehmen, wenn das Geschäft an der Wall Street wieder aufgenommen wird, sagten Händler. Auch stehen in den nächsten Tagen wichtige Makrodaten zur Veröffentlichung an. Dabei stehen die US-Arbeitsmarktdaten für den Mai vom Freitag im Fokus.
Das Blue-Chips-Barometer SMI schloss am Montag um 0,15% tiefer auf dem Tagestief von 6’312,60 Punkten (Tageshoch: 6’352). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsste 0,16% auf 965,22 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,27% auf 5’562,49 Punkte ein.
Für die Kehrtwende im SMI waren in erster Linie die Indexschwergewichte Roche (-0,4%), Novartis (-0,2%) und Nestlé (-0,2%) besorgt. Die Titel drehten gegen Börsenschluss hin ins Minus, nachdem sie zuvor zumeist seitwärts tendierten.
Grössere Abgaben erlitten Nobel Biocare (-1,8%). Die UBS hat zuletzt ihre Beteiligung an der Herstellerin von Dentalimplantaten leicht abgebaut. Synthes (-1,1%), SGS (-0,9%) oder GAM (-0,7%) verzeichneten ebenfalls überdurchschnittliche Abgaben.
Die Aktien der UBS (+0,7%) wurden dagegen nachgefragt. Die Grossbank will ihr Wealth-Management-Geschäft rasch wieder in die schwarzen Zahlen führen. Er strebe so bald wie möglich ein positives Quartal an, erklärte der neue Bereichsleiter Jürg Zeltner am Samstag in der «Finanz und Wirtschaft».
Ausserdem beschäftigte der Bericht der Geschäftsprüfungskomissionen (GPK) des National- und des Ständerats zur Bewältigung der Finanzkrise und zur UBS-Affäre die Marktteilnehmer. Die GPK übten scharfe Kritik am Bundesrat, der seine Führungsverantwortung nicht wahrgenommen habe.
Die Einsetzung einer Parlamentarischen Untersuchungskommmission (PUK) lehnen die GPK allerdings ab. Vielmehr müsse der Bundesrat und die UBS dafür sorgen, dass der bankinterne Umgang der UBS mit der Subprime-Krise und ihrem grenzüberschreitenden Geschäft in den USA aufgearbeitet werde.
Andere Finanzwerte tendierten uneinheitlich: Während Swiss Life (+0,7%) oder Bâloise (+0,2%) zulegten, gaben CS (-0,6%) oder Julius Bär (-0,5%) nach.
Richemont gewannen dagegen 1,1% dazu. Die Titel profitierten von einigen Kurszielerhöhung im Nachgang an die Jahreszahlen 2009/10 von letzter Woche. Die Konkurrenzpapiere der Swatch Group (+0,2%) schlossen leicht höher.
Im breiten Markt haben die Aktien von Transocean (-7,5%) stark unter der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko gelitten. Nach dem Scheitern des jüngsten Versuchs von BP, den Ölfluss im Golf von Mexiko zu stoppen, können offenbar nur noch Entlastungsbohrungen helfen. Ausserdem rechnet die ZKB in einer Studie aufgrund der Katastrophe mit längerfristigen Belastungen für die Offshore-Bohrindustrie.
Die Aktien von OC Oerlikon haben den Handel dagegen mit 2,1% im Plus beendet. Der russische Investor Viktor Vekselberg will sich offenbar mit der vom Finanzdepartement verhängten Busse im Zusammenhang mit seinem Einstieg bei Oerlikon nicht abfinden. Er hat die Verfügung an das Bundesstrafgericht in Bellinzona weitergezogen.
Im Rahmen der Kapitalerhöhung von OC Oerlikon endet am morgigen Dienstag der Handel mit den an die bisherigen Aktionäre ausgegebenen Bezugsrechte. Am Montag haben die Anrechte um 11,0% auf 1,41 CHF stark zugelegt. Pro Aktie erhielten die Aktionäre das Recht, 19 neue Aktien zu kaufen. Die Oerlikon-Aktien selbst waren zuletzt starken Kurs-Schwankungen ausgesetzt. (awp/mc/ps/25)