CH-Schluss: SMI verliert von US-Daten belastet stark an Wert
Hauptgrund für den Rückgang waren schwache Angaben zum ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe.
Die Stimmung der US-Einkaufsmanager blieb im Monat August klar hinter den Vorgaben zurück. Enttäuscht haben Händlern zufolge aber auch die schlechter als erwartet ausgefallenen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Dagegen fanden die überraschend gestiegenen Bauausgaben und die deutlich verbesserten Daten zu den Hausverkäufen kaum Beachtung. Auch der Freitagshandel dürfte von US-Konjunkturdaten massgeblich beeinflusst werden. Denn am Nachmittag steht der viel beachtete Arbeitsmarktbericht zur Publikation an.
Das Blue Chips-Barometer Swiss Market Index (SMI) sank bis Handelsschluss um 1,08% auf 6’255,17 Punkte und blieb damit nur leicht über dem Tagestiefstand von 6’240 Zähler stehen. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) ging um 1,30% auf 960,56 Punkte zurück, der breite Swiss Performance Index (SPI) verlor 1,10% auf 5’401,10 Punkte.
Im SMI/SLI standen am Ende konjunkturabhängige Titel und einige Finanzwerte stark unter Druck. So gaben Holcim um 3,7%, Adecco um 3,1% oder Logitech um 2,6% nach. Auch Syngenta büssten mit 3,4% deutlich an Wert ein.
Bei den Banken und Versicherern begaben sich UBS (-3,1%) wie schon am Vortag auf Talfahrt. Mit einem Schlusskurs von 18,39 CHF fielen die Titel auf ein Niveau von Anfang September zurück. Auch Swiss Life (-2,5%) litten unter Gewinnmitnahmen und Bâloise verloren 1,3%.
Die Papiere von Swiss Re (-0,1%) und Credit Suisse (-0,1%) hielten sich dagegen gut. CS-CEO Brady Dougan sieht für die Bank Wachstumspotential und vor allem im Private Banking Übernahmechancen. Die Bank habe sich früh auf das veränderte Umfeld eingestellt und sei gut kapitalisiert, erklärte Dougan an der Banking & Insurance Conference in London.
Die defensiven Schwergewichte aus dem Pharma- und dem Nahrungsmittelsektor konnten sich nicht behaupten. Roche verloren 0,7%, Nestlé 0,5% und Novartis büssten nach zwei starken Handelstagen um 0,4% ein.
Zu den wenigen Gewinnern im SMI/SLI gehörten Sonova (+2,4%) und Swisscom (+0,1%). Sonova, die zuletzt unter erhöhtem Abgabedruck standen, profitierten am Donnerstag von einer Kurszielerhöhung durch die Credit Suisse.
Die Aktien von Julius Bär und der abgespaltenen GAM wurden erstmals separat gehandelt. Die theoretischen Schlusskurse vom Vortag lagen gemäss der SIX Swiss Exchange bei 38 CHF für Julius Bär und 13,75 CHF für GAM. Zu Handelsende errechnet sich für Julius Bär mit einem Kurs von 38,30 CHF ein Plus von 0,8%, wogegen GAM ein grosses Minus von 12,7% aufwiesen und mit 12,00 CHF schlossen. GAM ersetzten im SLI OC Oerlikon (-3,8%).
Im breiten Markt sackten Norinvest nach Halbjahreszahlen um 7,0% ab und Genolier um 4,8%. Die Titel von Global Natural Resources büssten nach dem Halbjahresbericht um 0,9% ein. Eastern Property kletterten dagegen trotz eines Verlustes im ersten Semester an der Börse um 5,7% in die Höhe.
Unter erhöhten Druck kamen etwa AFG (-6,7%). Auf der Gegenseite legten Adval Tech um 9,1% und Schlatter um 8,8% stark zu. (awp/mc/pg/28)