CH-Schluss: SMI wegen defensiven Titeln leicht im Minus
Schwach tendierten vor dem Wochenende vor allem die defensiven SMI-Schwergewichte.
Grund für die festern US-Börsen waren diverse Konjunkturzahlen, die per saldo besser als erwartet ausgefallen sind. So hatte etwa das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima im Mai mit einer unerwartet deutlichen Aufhellung positiv überrascht. Neben den US-Zahlen habe auch der kleine Eurex-Verfall am Freitag noch einzelne Kurse etwas bewegt, so Händler.
Das Blue Chips Barometer SMI verlor bis Sitzungsende 9,33 Punkte bzw. 0,17% auf 5’350,67 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann aufgrund des reduzierten Einflusses der schwach tendierenden Schwergewichte dagegen 0,67% auf 802,37 Zähler dazu, dem breiten Swiss Performance Index (SPI) gelang zum Schluss auch noch der Sprung in positives Territorium (+0,03% auf 4’602,49) Stellen.
Für einmal gab es wieder ein Minus, und zwar von 0,7%, im SMI über die ganze Woche gesehen. Nach den starken Avancen der letzten Wochen sei es diese Woche zu einigen Gewinnmitnahmen gekommen, hiess es. So hat der SMI in den beiden Wochen davor 3,2% bzw. 2,2% zugelegt. Gegenüber dem Tiefstpunkt vom 9. März liegt das wichtigste Schweizer Barometer noch immer über 26% höher.
Hauptgrund für das Minus am Freitag im SMI waren die Abgaben bei den grossen Titeln Nestlé (1,0% auf 40,36 CHF), Novartis (-0,9% auf 44,08 CHF) und Roche (-0,9% auf 145,70 CHF), während mehr als die Hälfte der 30 Blue-Chips zum Teil klar zulegen konnten. Fundamentale Gründe für die Abgaben bei den Grossen habe es eigentlich nicht gegeben, meinte ein Händler. Im Gegenteil, so habe Roche etwa im Vorfeld eines Kongresses positive Studienresultate für diverse Krebsmedikamente vorgelegt. Die Abgaben dürften daher eher im Zusammenhang mit dem Eurex-Verfall gestanden haben, meinte er.
Die grössten Abgaben gingen allerdings an Swatch (-1,6% auf 164,90 CHF), obwohl sich das Unternehmen anlässlich der Generalversammlung vom Freitag einmal mehr verhältnismässig optimistisch zeigte. Daneben büssten auch Swiss Life (-0,8% auf 90,00 CHF) und UBS (-0,7% auf 15,04 CHF) relativ deutlich an Terrain ein. Bei der Grossbank dürften die Spekulationen um die Beteiligung des Bundes, deren Verkauf ab 9. Juni erfolgen könnte, für etwas Verunsicherung im Markt gesorgt haben. Dies dürfte auch noch einige Zeit so bleiben, meinten Händler.
Im Gegensatz dazu waren die Titel von Julius Bär Spitzenreiter mit einem Plus von 5,2% auf 41,26 CHF, und auch CS (+0,2% auf 44,28 CHF) notierten einigermassen freundlich. Die Finanztitel seien gestützt worden von guten Branchenvorgaben aus den USA, hiess es dazu. An zweiter Stelle im SMI lagen zum Schluss Sonova (+4,6% auf 78,75 CHF ) im Vorfeld der nächsten Dienstag anstehenden Ganzjahreszahlen 2008/09.
Richemont (+2,8% auf 22,62 CHF) konnten zudem an die Vortagesgewinne von rund 6% nach Vorlage von Jahreszahlen 2008/09 anschliessen. Grössere Gewinne gab es auch noch für Syngenta (+3,8%) und die konjunktursensitiven Geberit (+3,7%) und Clariant (+3,4%).
Im breiten Markt legten Dufry im Nachgang an die am Donnerstag publizierten Quartalszahlen um 16,5% zu. Diverse Banken haben das Kursziel und das Rating erhöht, was zu den starken Avancen geführt habe, wie es hiess. Unique gehörten mit +7,2% ebenfalls zu den grössten Gewinnern. Am Vortag hatte die Flughafenbetreiberin für den April am Flughafen Zürich einen Passagierrückgang von lediglich 0,7% mitgeteilt. u-blox klettern um 10,6% in die Höhe. Der Chiphersteller liefert Präzisionszeitgeber an die chinesische ZTE Corporation. (awp/mc/pg/29)