CH-Schluss: Starke Erholung – UBS und CS haussieren

Das Rettungspaket für die amerikanische Citigroup sowie die Zusicherung, dass auch die UBS hierzulande im Bedarfsfall auf weitere staatliche Hilfe zählen könne, sorgten für Erleichterung.


Nach einem Treffen mit Finanzminister Paulson erklärte US-Präsident Bush am Nachmittag, es könnten weitere Rettungsaktionen wie bei der Citigroup erfolgen. Paulson halte zudem engen Kontakt mit dem Wirtschaftsteam des künftigen Präsidenten Obama. Durchwachsene US-Konjunkturdaten hatten indes kaum Einfluss auf die Aktienmärkte. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) betrug im Oktober -1,06 nach einem revidierten Indexstand von -3,11 im Vormonat. Ferner sank die Zahl der Verkäufe bestehender Häuser in den USA im Oktober stärker als erwartet.


Bei Börsenschluss um 17.30 gewann der SMI 322,38 Punkte oder 6,27% auf 5’466,40 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI avancierte um 6,9% auf 753,66 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 5,8% auf 4’504,37 Zähler.


UBS bauten ihren Vorsprung immer weiter aus und haussierten bis zum Schluss bei +21,41% auf 13,78 CHF. Die Grossbank wird am Donnerstag ihre dritte ausserordentliche Generalversammlung dieses Jahr abhalten und könnte dabei über die jüngste Geschäftsentwicklung informieren. CS (+16,1% auf 28,90 CHF) verringerten den Abstand zu UBS stetig und gingen ebenfalls mit satten Aufschlägen aus dem Handel. Vergleichsweise moderate Gewinne gab es bei Julius Bär (+3,6% auf 35,90 CHF).


Die Assekuranzen zeigten sich mehrheitlich stark, allen voran Swiss Re (+10,0% auf 44 CHF) und Swiss Life (+7,5% auf 68,70 CHF), gefolgt von ZFS (+7,0% auf 208,70 CHF). Die in der Vorwoche gesuchten Bâloise (-1,5% auf 64,50 CHF) waren dagegen Schlusslicht im SMI/SLI. Die zuletzt angesichts von Konjunktursorgen abgestraften OC Oerlikon (+13,3% auf 78,70 CHF), ABB (+12,4% auf 13,40 CHF) und Holcim (+10,2% auf 47,60 CHF) notierten ebenfalls deutlich fester.


Roche (+7,7% auf 162,10 CHF) legten nach positiven Studiendaten zu Avastin bei der Behandlung von Brustkrebs zu. Analysten werteten die Nachricht positiv und sahen steigende Chancen für eine FDA-Zulassung. Die weiteren Index-Schwergewichte Novartis (-2,8% auf 55,30 CHF) und Nestlé (+2,2% auf 42,74 CHF) rangierten dagegen im unteren Tabellendrittel.


Bei SGS (+3,8% auf 938 CHF) hiess es, mit dem Ende des Aktienrückkaufprogramms sei eine Stütze für die Valoren weggefallen. Clariant (+2,9% auf 7,02 CHF) litten unter einer Kurszielsenkung durch Merrill Lynch auf 6,50 (7,00) CHF bei «Underperform», nachdem die Papiere noch am Vormittag laut Händlern von Deckungskäufen profitiert hatten.


Bei Logitech (+3,3% auf 15 CHF) verwiesen Marktteilnehmer auf die Angst vor einer weiteren Gewinnwarnung für das Geschäftsjahr 2008/09. Es gebe in den USA Anzeichen dafür, dass das Weihnachtsgeschäft schleppend anlaufe. Branchenkenner erhoffen sich vom kommenden Thanksgiving-Wochenende erste Indikationen.


Nobel Biocare (+1,4% auf 16,69 CHF) wurden für den Nachfrageeinbruch im Oktober abgestraft, hiess es am Markt. Hinzu kam eine Kurszielsenkung durch Merrill Lynch (13,70 nach 24 CHF, «Underperform»). Auch für die Valoren der Konkurrentin Straumann (+2,7% auf 166,20 CHF) reduzierten die Analysten das Kursziel (130 nach 190 CHF, «Underperform»). Ciba (-1,4% auf 49 CHF) trugen negative Vorzeichen, wobei die Aktienkursentwicklung wegen der Übernahme des Unternehmens durch BASF nicht mehr von grossem Interesse ist.


Im breiten Markt schlossen sowohl Georg Fischer (+0,7%) nach einer Gewinnwarnung als auch AMS (+1,2%) nach einem angekündigten Stellenabbau im Plus. Bei Temenos (+12,6%) machten Händler Deckungskäufe nach Baisse-Spekulationen für die Avancen verantwortlich. Grösste Gewinner im SPI waren Meyer-Burger (+23,9%), grösste Verlierer Spirt Avert (-11,5%). (awp/mc/ps/32)

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