Anfänglich fehlte es dem Schweizer Markt nach den gestrigen Avancen an neuen Impulsen. Am Nachmittag wurde die Stimmung zudem von enttäuschenden US-Makrozahlen getrübt: demnach hatte sich das US-Verbrauchervertrauen im April deutlich eingetrübt und bei den Verkäufen von bestehenden Häusern wurde der stärkste Rückgang seit 1989 registriert.
Der SMI schloss 45,65 Punkte oder 0,48% tiefer auf 9’392,42 Stellen, der breiter gefasste SPI büsste 39,37 Punkte oder 0,52% auf 7’546,47 Zähler ein.
Richemont schlossen 2,0% tiefer auf 72,65 CHF. Die vorbörslich veröffentlichten Umsatzzahlen zum Geschäftsjahr 2006/07 entsprachen den Erwartungen. Nach den Kursavancen in den Vortagen litt der Titel nun aber unter Gewinnmitnahmen.
Einzig Julius Bär (-2,7% auf 169,20 CHF) standen noch tiefer im Minus. Daneben waren in der unteren Hälfte des SMI-Tableaus alle möglichen Branchen vertreten: zu den Hauptverlierern zählten der Pharma-Genussschein Roche (-1,5% auf 231,50 CHF), das Technologiepapier ABB (-1,7% auf 22,65 CHF), der Versicherungswert Swiss Re (-1,0% auf 117,20 CHF) oder die Aktie des Warenprüfers SGS (-1,3% auf 1’569 CHF).
ABB verbuchten die erwähnten Verluste, obwohl die Ratingagentur SP ihr Langfristrating für die Firma auf ‹A-‹ erhöht hatte. ABB stehen bereits am Donnerstag wieder im Fokus: dann werden Quartalszahlen veröffentlicht.
Wie schon am Vortag verbuchten Nestlé (+0,7% auf 492 CHF) und Novartis (+0,4% auf 70,05 CHF) mitunter die grössten Gewinne und setzten damit die freundliche Tendenz vom Montag fort. Händlern zufolge profitierten die Aktien nach wie vor von den überzeugenden Quartalszahlen, die Nestlé und Novartis am Vortag veröffentlicht hatten.
Am breiten Markt (SPI) legten Bucher (+2,5%) und Mikron (+1,5%) nach Quartalszahlen zu. Bucher setzte dabei gleich eine neue Jahreshöchstmarke. Micronas (-0,8%), OC Oerlikon (-0,5%) und Phoenix Mecano (-2,6%) standen nach Vorlage von Geschäftszahlen dagegen unter Druck. Bei OC Oerlikon enttäuschte vor allem der EBIT, bei Phoenix Mecano die reduzierte Guidance.
SHL legten satte 10,5% zu. Der Medizinaltechnikkonzern hatte in Deutschland via Tochtergesellschaften zwei Verträge mit öffentlichen Krankenkassen zur telemedizinischen Betreuung von chronisch herzkranken Patienten abgeschlossen.
Affichage verteuerten sich um 1,9%. Am Vorabend wurde bekannt, dass die belgische CNP hinter Grossinvestor Albert Frère gut 25% am Aktienkapital erworben hatte.
Implenia verloren am Tag der Generalversammlung 0,5%. VR-Präsident Anton Affentranger hatte vor den Aktionären seine ablehnende Haltung zum kürzlich erfolgten Einstieg des britischen Hedge Funds Laxey bekräftigt.
Bei Meyer Burger zeigte die Tendenz erneut nach oben: inzwischen kostet die Aktie 140,90 CHF und damit 1,4% mehr als am Vorabend. (awp/mc/gh)