Dies verlautete aus Händlerkreisen. Entsprechend zurück genommen wurden vor allem UBS, Swiss Re und ABB. Aus New York kamen in der letzten Handelsphase der hiesigen Börse wenig klare Impulse. Durchwachsene Konjunkturdaten hatten für eine uneinheitliche Entwicklung am US-Aktienmarkt gesorgt. Zudem zeichnet sich im Senat eine geschlossene republikanische Front gegen das von US-Präsident Obama geplante Konjunkturprogramm ab.
Das Blue Chips Barometer SMI büsste 123,09 Punkte bzw. 2,33% auf den Stand von 5’166,96 Punkten ein (Tagestief: 5’140,38 Zähler). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 2,86% auf 730,15 Zähler und der breite SPI 2,27% auf 4’276,46.
«Es gibt derzeit kaum Anleger, die nicht negativ eingestellt sind», sagte ein Händler gegenüber AWP. Er schliesst einen Test der November-Tiefstände und sogar ein Abtauchen des SMI unter die 5’000er Markte nicht aus.
Besonders unter Abgabedruck standen erneut die Finanztitel. Sie litten darunter, dass sich die Einrichtung einer sogenannten «Bad Bank» für die «toxischen Papiere» in den USA zumindest verzögern dürfte, unter negativen Berichten der Sonntagspresse und unter Spekulationen. UBS (-10,7% auf 13,08 CHF) waren wegen der Bonus-Diskussion weiter im Fokus.
In Julius Bär (-3,0 auf 33,54 CHF) drückten zusätzlich Spekulationen über die Redimensionierung der Expansionsstrategie sowie mögliche Abschreiber auf die Kurse. CS (-0,3% auf 29,76 CHF) erwiesen sich als weitaus resistenter.
In Swiss Re (-6,0% auf 29,08 CHF) wurde über eine mögliche Kapitalerhöhung oder eine Stütze durch die SNB à la UBS-Rettungsaktion spekuliert. Dabei wurde jedoch zu bedenken gegeben, dass ein Rückversicherer nicht im selben Masse systemrelevant sei wie eine Grossbank. Mehr Klarheit erhofft man sich von der Publikation der 2008er Zahlen am 19. Februar. ZFS (-2,9% auf 204,00 CHF) verloren ebenfalls überdurchschnittlich. Der Versicherer legt am Donnerstag seine 2008er Zahlen auf. Fester schlossen hingegen Bâloise (+2,7% auf 74,20 CHF).
ABB (-5,6% auf 14,30 CHF) litten unter einer massiven Gewinnwarnung des Branchenkollegen Rockwell, hiess es im Handel. Bei OC Oerlikon (-9,6% auf 36,08 CHF) hielten sich die Spekulationen, das Unternehmen könnte bald grössere Finanzierungsprobleme haben.
Wegen Konjunkturbefürchtungen überdurchschnittlich zurück genommen wurden auch Adecco (-4,5% auf 37,30 CHF), Richemont (-4,2% auf 16,28 CHF), Geberit (-3,6% auf 108,50 CHF) oder Holcim (-3,2% auf 45,42 CHF). Adecco wurde von den Französischen Wettbewerbsbehörden zu einer Busse von 34,2 Mio EU verknurrt.
Auch Nestlé (-2,0% auf 39,36 CHF) und Novartis (-1,3% auf 47,46 CHF) gingen etwas zurück. Hingegen schlossen Roche (+0,1% auf 163,50 CHF) knapp höher. Diese Titel seien im Vorfeld der auf kommenden Mittwoch angesetzten Präsentation der 2008er Zahlen teilweise gesucht gewesen, so Marktbeobachter.
Im breiten Markt gehörten Bucher (-13,1%) zu den grössten Verlierern. Bucher hat Zahlen zum Umsatz und Auftragseingang 2008 veröffentlicht, die unter den Erwartungen der Analysten ausgefallen sind. Auch Gottex (-11,5%) litten, wie alle Finanztitel, unter der Finanzkrise.
Gesucht waren hingegen unter anderem Valora (+7,3%), Dufry (+5,8%), Schaffner (+5,8%) Winterthur Technologies (+5,2%) und Cytos (+4,5%), die kommende Woche ihre Zahlen veröffentlichen. Energiedienst (+4,4%) konnten nach Zahlen und guten Analystenkommentaren sowie der geplanten Schaffung einer Einheitsaktie zulegen. (awp/mc/ps/31)