In der Schlussphase hätte eine Erholung an der Wall Street dem Markt jedoch wieder eine gewisse Stütze geboten, hiess es im Handel. Nach der Gewinnwarnung standen die Aktien der CS unter Druck; UBS schliessen etwas unterdurchschnittlich schwächer. Zudem wurden die Volatilitäten durch den heutigen Eurex-Verfall tendenziell noch verstärkt.
Stützend hat sich gegen Handelsende die Veröffentlichung des von der Federal Reserve Bank of Philadelphia berechneten Index für die allgemeine Wirtschaftsaktivität in dieser Region ausgewirkt, hiess es im Handel. Für den Monat März wies das Barometer einen Wert von -17,4 Punkten auf, nach -24,0 im Vormonat. Damit wurde die Prognose der Ökonomen übertroffen, die im Mittel lediglich mit einer Verbesserung auf -19,5 gerechnet hatten.
Zudem hätten auch die Erholung des US-Dollar und die tieferen Rohöl- und Goldnotierungen eine gewisse Stütze geboten. Allerdings hätten sich die Anleger zurückhaltend gezeigt. Denn vor dem langen Wochenende – hierzulande bleiben die Börsen auch am Montag geschlossen, New York ist hingegen offen – habe sich niemand mit allzu vielen offenen Positionen auf dem falschen Fuss erwischen lassen wollen, so der Händler weiter.
Das Blue Chips Barometer SMI verlor 63,13 Punkte oder 0,89% auf 7’009,86 Punkte. Seit Freitagschluss gibt der SMI um rund 122 Punkte oder 1,7% nach. Der 30 Titel umfassende und gekappte Swiss Leader Index büsste derweil heute 0,97% auf 1’061,10 Punkte ein und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,91% auf 5’766,65 Punkte.
Tagesgespräch und grösster Verlierer war die CS mit einem Minus von 6,4% auf 48,50 CHF. Die Branchenkollegin UBS gab um 1,1% auf 27,92 CHF nach. Die CS hat am Morgen unter anderem mitgeteilt, sie gehe derzeit nicht davon aus, dass das erste Quartal 2008 mit einem Gewinn abgeschlossen werden könne. Januar und Februar seien profitabel gewesen, der März habe dies aufgrund der schwierigen Marktlage allerdings zunichte gemacht.
Damit hat die CS nach den überraschend guten Quartalsabschlüssen der US-Investmentbanken Goldman Sachs, Lehman Brothers und Morgan Stanley (allerdings per Ende Februar) einen weiteren Schatten auf die Branche geworfen. Dies sei ein neuerlicher Beleg dafür, dass die Lage trotz mehrerer Eingriffe des Fed und der US-Behörden heikel bleibe, urteilt die Bank Vontobel in einem Kommentar. Derzeit seien die Banken schlicht nur sehr schwierig zu bewerten, so der ZKB-Händler, zu gross seien die Unsicherheiten.
Die Aktien des Agrochemieherstellers Syngenta gaben um 4,0% auf 267,00 CHF nach. Hier dürften die Vorgaben des US-Konkurrenten Monsanto, dessen Aktien gestern über 10% gefallen sind, der Grund sein. Vor allem bei den (Agrar)rohstoffen war es gestern in den USA zu Gewinnmitnahmen gekommen.
Unter stärkerem Druck standen auch noch ABB (-3,4% auf 24,26 CHF), Nobel Biocare (-3,3% auf 222,50%) und Swatch (-2,7% auf 254,50 CHF). Swatch verloren damit trotz guter Uhrenexporte im Februar. Diese Abgaben wurden im Handel auf Anschlussverkäufe nach einer Ratingänderung durch Helvea vom Dienstag auf NEUTRAL von ACCUMULATE und eine Senkung des Kursziels zurückgeführt. Zudem hätten auch Unsicherheiten über die Dollarkursentwicklung auf die Notierungen gedrückt.
Die wenigen SMI-Gewinner werden von Swisscom (+1,2% auf 331,00 CHF), Novartis (+1,1% auf 49,42 CHF) und Roche (+1,0% auf 186,50 CHF) angeführt. Swisscom profitiert von einem Vertrag mit Phone House zur Übernahme ihres Filialnetzes in der Schweiz unterzeichnet. Novartis wird von einer positiven Einschätzung des Medikamentes Extavia gegen Multiple Sklerosis des vorberatenden Ausschusses der europäischen Arzneimittelbehörde begünstigt.
Im SLI geben Lonza um 3,6% und Ciba um 3,0% nach. Actelion gewinnen hingegen um 0,8%.
Im breiten Markt verlieren Elma Electronic um 7,9%, Tecan um 6,5% und BVZ um 6,3%. Rieter gehen nach Zahlen unter den Erwartungen um 2,3% tiefer um. Zulegen können unter anderem Loeb (+11,3%) und Dufry (+7,0%). (awp/mc/pg)