Den Umschwung im Handel brachten am Nachmittag schwache Konjunkturdaten. Zunächst haben die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 1`000 zugenommen, anstatt wie erwartet um 15`000 nachgegeben. Noch deutlicher war aber die Reaktion auf die Auftragseingänge in der Industrie, die im August um 4% eingebrochen sind. Hier haben Ökonomen mit einem Rückgang um 3% gerechnet. Unentschlossen wurden dagegen die Aussagen von EZB-Präsident Trichet aufgenommen. Dieser habe stärker auf die schwache Wirtschaftsentwicklung hingewiesen und damit die Türe für Zinssenkungen geöffnet, hiess es. Zugleich erklärte er aber, dass die Inflation – trotz rückläufiger Inflationsrisiken – in der Eurozone noch für einige Zeit hoch bleiben werde.
Bis Börsenschluss stieg der SMI um 0,05% oder 3,31 Stellen auf 6`730,94 Punkte leicht an. Das Tageshoch lag bei 6`825,14, der Tiefstwert bei 6`715,25 Einheiten. Der SLI sank dagegen um 0,4% auf 977,58 Punkte und der breite SPI ging um 0,17% auf 5`598,83 Einheiten zurück.
Bis Handelsende haben die Bankenwerte UBS (+8,1% auf 21,30 CHF), CS (+2,6% auf 53,00 CHF) und Julius Bär (+3,3% auf 52,70 CHF) ihre Spitzenplätze im SMI/SLI verteidigt. Allerdings gingen auch sie unter ihren Tageshöchstständen aus dem Handel.
Zu den wenigen Gewinnern gehörten noch Bâloise (+1,9% auf 77,80 CHF), Swisscom (+1,5% auf 344,50 CHF) und Roche (+0,6% auf 179,50 CHF).
Die beiden anderen Schwergewichte Novartis (unverändert auf 59,35 CHF) und Nestlé (-1,0% auf 47,96 CHF) waren im oberen Mittelfeld zu finden.
Am Tabellenende lagen bis zum Schluss Syngenta (-9,5% auf 206,10 CHF). Die Papiere litten unter schwachen Quartalszahlen des Düngemittel-Produzenten Mosaic. Aber auch Petroplus (-6,4% auf 38,26 CHF), OC Oerlikon (-4,6% auf 206,30 CHF), Geberit (-4,0% auf 130,80 CHF) oder Logitech (-3,9% auf 24,16 CHF) mussten grosse Einbussen hinnehmen.
Im breiten Markt sind sia Abrasives um 11,9% auf 432,00 CHF angestiegen, nachdem die deutsche Bosch ein Übernahmeangebot unterbreitet hat und 435 CHF in bar je sia-Aktie offerierte.
Am anderen Ende büssten Tec Sem 19,8% für eine am Vorabend abgegebene Gewinnwarnung ein. Gottex (-39,5%) setzten nach neuen Analystenstudien und deutlichen Kurszielsenkungen die Talfahrt fort. (awp/mc/gh/35)