Allerdings hievten zu Börsenschluss hin die Index-Schwergewichte Novartis und Nestlé den SMI ins Plus, während der gekappte Swiss Leader Index (SLI) tiefer schloss. Der Handel verlief im Vorfeld des US-Leitzinsentscheids insgesamt in ruhigen Bahnen, die Volumen hätten sich erneut auf niedrigem Niveau bewegt, hiess es. In den meisten Aktien wurden Gewinne mitgenommen, vor allem Zykliker litten darunter.
Das Blue-Chips-Barometer SMI schloss um 0,05% höher bei 6’395,02 Punkten. Der Tageshöchstwert lag bei 6’403 Punkten, das Tagestief bei 6’355 Stellen. Der 30 Titel umfassende SLI konnte von der Unterstützung der Index-Schwergewichte weniger profitieren und gab daher um 0,49% auf 988,06 Punkte nach. Der breite Swiss Performance Index (SPI) verlor 0,04% auf 5’651,93 Punkte.
Grössere Abgaben waren in erster Linie bei konjunkturabhängigen Papieren zu sehen. Swatch gaben um 2,3% auf 344,80 CHF nach. Die Bank Morgan Stanley das Kursziel auf 306 (bisher: 269) CHF erhöht und somit an die Kursavancen der vergangenen Tage angepasst. Das Rating wurde jedoch mit «Underweight» bestätigt. Die Konkurrenzpapiere von Richemont büssten mit 1,1% weniger an Wert ein.
Holcim (-1,7% auf 68,55 CHF) litten unter einer Abstufung des Bausektors durch Goldman Sachs. Die Analysten rechnen mit einer verzögerten Belebung des europäischen Baugewerbes und senkten das Kursziel für Holcim auf 82,80 (bisher 92,80) CHF. Das Rating wurde auf «Neutral» belassen.
Zur Schwäche neigten auch Finanzwerte wie Credit Suisse (-1,9%), UBS (-1,5%), Julius Bär (-1,8%) oder Bâloise (-1,3%). Adecco (-1,2%) gaben im Vorfeld der Publikation von Quartalszahlen am Mittwoch ebenfalls deutlich nach, während sich Nobel Biocare (-0,1%) vor dem Zahlenausweis praktisch schadlos hielten.
Weiter bauten Petroplus (-2,0%) die Abgaben vom Montag aus. Merrill Lynch hatte zu Wochenbeginn die Empfehlung auf «Neutral» von bisher «Buy» zurückgenommen.
Dass der SMI nicht noch deutlicher zurückfiel, war auf die Entwicklung der Index-Schwergewichte zurückzuführen. Dabei stützten insbesondere Novartis (+2,1%) den Markt. Die Titel des Pharmamultis hatten bereits am Montag um beinahe 2% verteuert. Novartis seien zuletzt vernachlässigt worden und daher billig zu haben, begründeten Händler das Kaufinteresse der Anleger. Mit der EU-Zulassung unter Auflagen für die Alcon-Übernahme habe der Kursanstieg bei Novartis dagegen kaum etwas zu tun.
Nebst Novartis rückten Nestlé am Vortag der Publikation des Halbjahresberichts um 1,0% vor. Roche gewannen trotz einer Rückstufung durch Helvea 0,4% dazu.
Logitech (Aktie: +0,4%) startete am Dienstag das angekündigte Aktienrückkaufprogramm. Bis Mitte August 2013 sollen Aktien im Gegenwert von 250 Mio USD zurückgekauft werden.
Zu den Gewinnern im breiten Markt gehörten Temenos (+2,6%). Die Credit Suisse hat die Aktien des Bankensoftware-Herstellers auf «Outperform» von bisher «Neutral» hochgestuft und gleichzeitig das Kursziel angehoben.
Zudem haben im breiten Markt diverse Firmen ihr Halbjahresergebnis publiziert. Bucher (-3,2%), Kardex (-3,8%) und Orell Füssli (-0,7%) enttäuschten dabei die Aktionäre. Besser hielten sich Genfer Kantonalbank (+0,9%).
OC Oerlikon gaben um 4,3% nach. Vergangene Woche hätten falsche Übernahmegerüchte die Titel in die Höhe getrieben, meinten Händler. (awp/mc/ps/27)