CH-Schluss: Unter Tageshoch deutlich fester – UBS knapp im Plus
Generell hätten die Vorgaben aus den USA nach einer Erholung der Wall Street im späten Handel höhere Kurse begünstigt, hiess es im Handel. Zudem sei die kurzfristige Zuversicht, durch das Fehlen negativer Neuigkeiten sowie das relativ viele anlagesuchende Geld, genährt worden.
Und schliesslich sei kein Druck aus den USA zu verzeichnen gewesen. Die US-Börsen sind infolge des «President’s Day»-Feiertags geschlossen. Manche würden bereits von einem «Bear Market Rallye» sprechen, so der Händler weiter. Die hiesige Börse bleibe aber anfällig. Rezessions- und Inflationsängste sowie neuerliche Berichte über Abschreibungen im Zusammenhang mit der Finanzkrise könnten schnell wieder Abgaben auslösen. In den kommenden Wochen und Monaten müsse man sich an Tagesschwankungen im Bereich von 1,5 – 2,5% gewöhnen.
Der SMI schliesst mit 7’486,71 Punkten um 133,71 Zähler oder 1,82% im Plus. Das Tageshoch lag bei 7’528,50 Zählern. Im Verlaufe der Schlussauktion gab der Index die psychologisch wichtige Marke von 7’500 Stellen wieder preis. Der SLI legt 1,95% auf 1’154,91 Zähler zu, und der breiter gefasste SPI gewinnt 1,69% auf 6’145,58 Punkte.
Unter den Bankvaloren fielen Julius Bär durch Avancen um 4,7% auf 80,65 CHF auf und standen ganz oben auf der Gewinnerliste. CS legten um 3,2% auf 56,75 CHF und profitierten davon, dass das Emirat Katar bei der Grossbank eingestiegen ist. UBS konnten erstmals seit Tagen wieder zulegen und schlossen mit 36,12 CHF um 0,1% höher. Unter den grosskapitalisierten Finanzwerten waren Versicherungsvaloren ebenfalls stark gesucht: Swiss Re legten um 3,6% auf 78,30 CHF zu, ZFS um 1,7% auf 311,50 CHF und Swiss Life um 2,1% auf 255,75 CHF.
Gefragt waren zudem zyklische Valoren und die Papiere der Luxusuhrenhersteller. Unter den Luxustiteln verteuerten sich Richemont um 4,1% auf 62,40 CHF und Swatch um 3,2% auf 299,25 CHF. Bei den Zyklikern zogen ABB um 3,5% auf 25,70 CHF an, Holcim um 3,4% auf 107,20 CHF und Adecco um 3,1% auf 56,65 CHF. Holcim hat seine Beteiligung an der chinesischen Huaxin Cement ausgebaut. Damit wird der Zementhersteller grösster Einzelaktionär der Gesellschaft.
Im SLI fielen Actelion im Vorfeld der Veröffentlichung des Geschäftsabschlusses am kommenden Donnerstag durch Avancen um 3,1% auf. Marktbeobachter sprachen von Deckungskäufen. Kühne+Nagel zogen um 2,7% und Geberit um 2,6% an. Die Titel der Speditionsfirma profitierten von der Übernahme des amerikanischen Öl- und Gaslogistikunternehmen Elite Airfreight.
Givaudan (-1,2%) gaben hingegen nach. Der Aromen- und Riechstoffhersteller wird seinen 2007er Abschluss morgen Dienstag vorstellen. Auch Lonza (-0,8%) und Ciba (-0,7%) gehörten zu den Verlierern. In der zweiten Reihe litten die Aktien der beiden am Schweizer Markt notierten Banken aus dem Fürstentums Liechtenstein massiv unter der Steueraffäre in Deutschland. Liechtensteinische Landesbank verloren 13,4% auf 85,95 CHF und VP Bank reduzierteen sich um 7,6% auf 250,00 CHF.
Vor der Bekanntgabe des Abschlusses 2007 am Mittwoch waren Day Software gesucht (+7,4%). Also (+5,2%) hat heute Zahlen vorgelegt. Nach einem negativen ersten Semester hat der Nidwaldner IT-Logistiker zurück in die schwarzen Zahlen gefunden und sieht sich auf Kurs, die langfristigen Zielsetzungen zu erreichen. Implenia gingen dagegen um 1,5% zurück, obwohl der Baukonzern 2007 trotz kräftezehrendem Abwehrkampf gegen die Übernahmeattacken der britischen Beteiligungsgesellschaft Laxey erfolgreich gewirtschaftet hat. (awp/mc/ps)