CH-Schluss: Unverändert – Bankaktien stützten

Insbesondere der deutlich unter der Prognose ausgefallene US-Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago hat die Aktienmärkte zurückgeworfen, und der wichtigste Schweizer Börsenindex SMI fiel leicht ins Minus. Der später folgende Index der Uni Michigan für das US-Konsumentenvertrauen war dann zwar etwas besser als erwartet, konnte die Märkte aber nicht mehr richtig freundlich stimmen.


Das Blue Chips Barometer SMI verlor am Freitag 0,85 Punkte bzw. 0,02% auf den Stand von 5’349,74 Punkten, dies bei einem Tageshoch von 5’401 bzw. Tagestief bei 5’340 Punkten. Im Wochenvergleich büsste der SMI rund 1,1% ein. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg am Freitag 0,10% auf 814,87 Zähler, der breite Swiss Performance Index (SPI) avancierte minime 0,01% auf 4’615,16.


Überhaupt ist nach den Avancen vor allem im März und April die Luft an den Märkten etwas draussen. «Mit dem deutlichen Kursanstieg der Vorwochen ist die Gefahr von Enttäuschungen und das Rückschlagspotenzial gewachsen», sagte ein Händler dazu.


Gesucht waren zum Wochenschluss vor allem Finanzwerte, die damit einen Teil der Vortagesverluste wieder wettmachten. Unter den Bankwerten gewannen CS 1,9% auf 47,58 CHF, Julius Bär 1,9% auf 44,84 CHF und UBS 1,8% auf 15,93 CHF. Die CS soll laut Zeitungsberichten den Verkauf zweier Geschäftsgebäude an der Canary Warf in London prüfen, es ist von einem möglichen Erlös von 500 Mio GBP die Rede. In Deutschland sieht sich die Bank nach eigenen Aussagen auf Wachstumskurs – auch durch mögliche Übernahmen.


Bei den grössten Gewinnern unter den 30 Blue Chips waren auch SGS mit einem Plus von 1,6% auf 1’331 CHF. Noch am Vortag hatten die Valoren des weltgrössten Warenprüfers aufgrund einer Rückstufung durch eine grosse britische Bank zum Teil deutlich im Angebot gelegen. Auf dem tieferen Niveau hätten sich nun aber wieder Käufer gefunden, hiess es dazu. Auch Givaudan gewannen 1,4% auf 699,50 CHF und waren damit ebenfalls im Spitzenfeld zu finden.


Unter den defensiven Valoren positionierten sich die Anleger vor dem jährlichen Onkologie-Kongress ASCO, der derzeit in den USA stattfindet, in Roche (+1,2% auf 145,60 CHF). Roche ist stark am Kongress präsent, und die Anleger versprechen sich positive News vom Onkologie-Leader. Novartis (-0,9% auf 42,50 CHF) sind zwar auch an der ASCO vertreten, konnten aber kursmässig nicht mithalten.


Novartis und auch Nestlé (-1,5% auf 38,70 CHF) waren von Umstellungen in den MSCI-Indizes belastet. Im Rahmen von Anpassungen reduziert sich bei beiden Firmen die Gewichtung in den viel beachteten Benchmark-Indizes. Am letzten Handelstag vor den Anpassungen bauten nun indexorientierte Marktteilnehmer ihre Engagements in den betroffenen Papieren ab.


Die schwächsten Werte bei den Blue Chips waren Clariant (-5,2% auf 6,24 CHF), Swiss Re (-3,7% auf 34,58 CHF) und Nobel Biocare (-2,6% auf 24,54 CHF), ohne dass dazu allerdings fundamentale Gründe vorhanden gewesen wären.


Im breiten Markt standen Hügli (+9,9%), BioXell (+9,7%) und COS (+7,8%) zuoberst auf dem Treppchen, Implenia (-12,2%), Dufry (-11,8%) und Valartis (-8,7%) gehörten zu den grössten Verlieren. (awp/mc/gh/36)

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