Nachdem die US-Arbeitsmarktdaten am Nachmittag vorübergehend zum freien Fall geführt hatten, vermochte der freundliche Start der US-Börsen wieder etwas stützen.
Den US-Indizes Boden geboten hätten dabei Spekulationen um deutliche Zinssenkungen durch die US-Notenbank, meinen Marktbeobachter.
Dies vermag jedoch nicht zu verschleiern, dass die Daten zum US-Arbeitsmarkt laut Experten «wesentlich schlechter» als erwartet ausfielen. Die Zahl der Beschäftigten ausserhalb der Landwirtschaft sank um 63’000, was dem stärksten Rückgang seit März 2003 entspricht. Am Schweizer Hauptsegment litten zum Wochenschluss insbesondere die Finanzwerte sowie konjunktursensitive Titel. Am breiten Markt machten EFG International mit einem starken Kurssturz von sich Reden.
Das Bluechips-Barometer SMI verlor bis um 17.30 Uhr 95,72 Punkte oder 1,32% auf 7’174,15 Punkte. Im Wochenvergleich büsste er 4,8% ein. Der 30 Titel umfassende und gekappte SLI-Index sank um 1,53% auf 1’101,17 Punkte und der SPI um 1,07% auf 5’931,00 Punkte.
Unter den Bluechips standen zum Schluss nach wie vor die von der Konjunktur abhängigen Papiere unter Druck. Lonza (-5,0% auf 136,30 CHF) stellten dabei den grössten Verlierer. Logitech verloren 2,5% auf 25,82 CHF und Clariant 3,0% auf 8,28 CHF.
Daneben gehörten Kühne+Nagel (-3,1% auf 99,10 CHF) bei der Schlussglocke zu den grössten Verlierern. Die UBS hatte am Morgen das Kursziel für die Aktie auf 112 (127) CHF gesenkt, die Einstufung für die Aktie jedoch auf Neutral belassen.
Ebenfalls klar im Minus verharrten die Assekuranz-Papiere: Swiss Life verliessen den Handel mit -2,9% auf 241,50 CHF, Bâloise mit -2,1% auf 90,10 CHF und ZFS mit -1,9% auf 303 CHF.
Am oberen Ende der Tabelle vermochten sich CS (-0,2% auf 49,42 CHF) zu halten, derweil UBS (-1,8% auf 30,20 CHF) weiter knapp die 30 CHF-Grenze verteidigten, nachdem der Aktienpreis am Vormittag kurz auf 29,92 CHF gefallen war. Julius Bär (-0,9% auf 71,55 CHF) vermochten sich im Mittelfeld zu halten.
Roche (-2,2% auf 193,90 CHF) zogen den Index auch zum Schluss nach unten; allerdings wurden die Titel ex-Dividende von 4,60 CHF gehandelt. Novartis eroberten im Verlauf des Nachmittags dagegen Boden zurück und notierten zum Schluss mit -0,1% auf 49,18 CHF knapp unter dem Wendepunkt.
Schwergewicht Nestlé (-1,4% auf 484,50 CHF) taten dem Gesamtmarkt keinen Gefallen und standen zum Schluss im mittleren Feld der Verlierer.
Einzig zwei Titel schafften es zum Ende des Handelstages in den Kreis der Gewinner: OC Oerlikon schlossen mit +0,5% auf 329 CHF, Geberit mit +0,3% auf 150.
Der breite Markt war geprägt von Ergebnispublikationen und dem Absturz der EFG-Aktie. Nach einem Fall auf 30,10 CHF erholten sich EFG International allerdings am Nachmittag wieder und schlossen 6,4% im Minus. Die Bank teilte am Nachmittag mit, dass aus der US Municipal Bond Strategie keine Abschreibungen angefallen seien. Am Vormittag waren die Titel arg unter Druck geraten; dies im Anschluss an einen Artikel in der schwedischen Finanzpresse, wonach hohe Verluste im Festverzinslichenbereich für schwedische Anlagekunden resultieren würden.
Neben EFG sowie der konjunkturellen Musik, die in Übersee spielte, drohten die Papiere von StarragHeckert (+2,7%), Speedel (unverändert) und Schweiter (-0,5%) etwas in den Hintergrund zu rutschen. StarragHeckert und Schweiter hatten vorbörslich Zahlen über den Markterwartungen vorgelegt. Speedel überzeugte die Analysten mit Werten für Ertrag und Cash-Burn, die über den Schätzungen gelegen hatten. (awp/mc/th)