CH-Schluss: Verluste auf breiter Front – Schwache US-Zahlen

Während die Gewinne der Unternehmen bisher im Rahmen der Erwartungen gelegen hätten, sorgten die Umsätze oft für Ernüchterung, hiess es. Auch der Zustand der US-Konjunktur gebe Anlass zur Sorge. So habe die überraschend deutlich gesunkene Zahl der Baubeginne in den USA das Bild eines schwächeren Wirtschaftswachstum bestätigt, sagten Marktteilnehmer. In der Schweiz waren am Berichtstag nach Zahlen die Titel des Pharmakonzerns Actelion gesucht.


Der SMI der Schweizer Blue Chips büsste am Dienstag 0,54% auf 6’123,42 Punkte ein. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab um 0,56% auf 932,98 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,62% auf 5’410,41 Punkte nach.


Actelion (+2,0%) hielten den ganzen Tag über die Spitze bei den Schweizer Blue Chips inne. Der Pharmakonzern hat mit seinen Quartalszahlen ausser beim Reingewinn die Vorgaben der Analysten übertroffen und gleichzeitig die Gewinnprognosen leicht erhöht. Zudem hat Actelion den Kauf einer Option zum Erwerb des Privatunternehmens Trophos mitgeteilt. Die Erweiterung des Produkteportfolios wurde von Analysten positiv zur Kenntnis genommen.


Dahinter folgten Swatch (+1,2%), welche von den wiederum sehr starken Uhrenexportdaten für den Juni, die am Morgen veröffentlicht wurden, gestützt wurden. Bei Richemont (+0,8%) fiel die positive Wirkung etwas weniger stark aus.


Die Bankwerte blicken auf einen bewegten Handelstag zurück. Credit Suisse (+0,1%) wie UBS (+0,1%) waren am frühen Nachmittag auf Tagestiefs gerutscht, nachdem die US-Bank Goldman Sachs ihre Quartalszahlen vorgelegt hatte. Vor allem das deutlich eingebrochene Handelsergebnis auf der Aktienseite habe enttäuscht, hiess es bei Analysten. Mit den im späten Handel anziehenden US-Bankaktien habe sich auch das Sentiment für die hiesigen Titel verbessert, hiess es im Handel.


Julius Bär wurden um 0,8% zurückgenommen, der Vermögensverwalter wird am morgigen Mittwoch die Halbjahreszahlen zeigen. Am Donnerstag werden ferner ABB (Aktie -0,1%), Lonza (-1,5%), Roche (-0,7%) und Syngenta (-0,3%) Quartalszahlen veröffentlichen.


Zu Roche werden aus den USA wegweisende Nachrichten von der FDA erwartet. Das Gremium berät den Zulassungsantrag für das Medikament Avastin bei der Indikation Brustkrebs.


Bei den grössten Verlierern reihten sich Sonova (-2,7%), Clariant (-2,1%) und Adecco (-2,3%) ein. Für Sonova verwiesen Händler auf enttäuschende Umsatzzahlen des französischen Hörgerätehändlers Audika. Bei Clariant berichteten Marktteilnehmer von Verkäufen einer amerikanischen Fondsgesellschaft.


Eine klare Belastung für den SMI waren auch Nestlé (-0,7%). Die Zahlen des US-Getränkekonzerns PepsiCo hätten dem Papier auch nicht auf die Beine geholfen, hiess es.


Aus dem breiten Markt ragten Micronas (+5,4%) nach starken Quartalszahlen heraus. Der Chiphersteller hat mit den Zahlen für das zweite Quartal 2010 über den Erwartungen der Analysten abgeschnitten und rechnet auf Gesamtjahressicht neu mit einem ausgeglichenen Ergebnis. Micronas entwickle sich im operativen Bereich weiterhin positiv und profitiere von den günstigen Entwicklungen in den Automobilmärkten, hiess es dazu in Analystenkreisen.


Uster Technologies sanken nach dem Semesterergebnis über den Erwartungen um 0,2% und Gottex (-6,5%) wurden nach den Angaben zu den verwalteten Vermögen per Ende Semester deutlich zurückgebunden. (awp/mc/ps/28)

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