Nach zwei Tagen mit steigenden Kursen und dem erstmaligen Überqueren der Marke bei 9’500 Punkten sei vorerst einmal eine Konsolidierung angezeigt gewesen, hiess es im Handel. Zum Wochenschluss hätten sich die Investoren aber auch grundsätzlich zurückgehalten, entsprechend tief seien die Volumina gewesen.
Der SMI schloss 61,35 Punkte oder 0,65% tiefer auf 9’419,9 Punkten, im Wochenvergleich ergab sich dennoch ein Plus von 0,2%. Der breite Markt (SPI) verlor 45,64 Zähler resp. 0,60% auf 7’609,91 Punkte.
Der Blick war mehr oder weniger über den ganzen Tag auf Sulzer gerichtet, welche bis zum Schluss um 3,7% zurückfielen. Am Morgen hatte Sulzer eine weitere Erhöhung des Angebotes an die britische Bodycote auf 344,5 pence je Aktie angekündigt, welche von Bodycote aber immer noch als ungenügend zurückgewiesen wurde. Bis heute um 18.00 Uhr hat Sulzer noch Zeit, ein offizielles Angebot einzureichen. Ansonsten muss Sulzer für längere Zeit die Finger von Bodycote lassen – so sehen es die britischen Übernahmebehörden vor.
Im SMI landeten Swisscom mit einem Minus von 23 CHF oder 5,1% auf 424,75 CHF abgeschlagen auf dem letzten Platz. Der Titel wurde jedoch Ex-Dividende von 17,00 CHF gehandelt.
Deutlichere Verluste erlitten auch Clariant (-2,9% auf 19,95 CHF), Givaudan (-2,1% auf 1’132 CHF) oder Ciba SC (-1,7% auf 79,75 CHF).
Finanzwerte wie UBS, Swiss Life, Julius Bär und Swiss Re aber auch Roche gaben rund 1,5% nach.
Adecco gingen mit einem Plus von 4,1% auf 83 CHF als Tagessieger aus der Sitzung. Dies, nachdem der niederländische Stellenvermittler Vedior über Erwartung liegende Quartalszahlen publiziert hatte.
Dahinter folgten Synthes (+2,1% auf 157,20 CHF), nachdem das Unternehmen den bisherigen COO Michel Orsinger zum neuen CEO ernannt hatte. Grossaktionär Hansjörg Wyss bleibt VR-Präsident.
Zu den wenigen Gewinnern gehörten auch Nobel Biocare (+1,5% auf 433,25 CHF), nachdem JP Morgan das Kursziel auf 429,30 CHF angehoben hatte sowie ABB (+0,8% auf 24,50 CHF). ABB knüpfen damit an die starke Performance im Anschluss an die gestern Donnerstag publizierten Quartalszahlen an, gestützt von zahlreichen weiteren positiven Kommentaren und Aufstufungen zahlreicher in- und ausländischer Institute.
Am breiten Markt sind nebst Sulzer SEZ (-4,5%) oder Oerlikon (-3,2%) aufgefallen. Nach Börsenschluss vermeldete Oerlikon, dass Victory den Anteil am Unternehmen per 23. April auf über 50% erhöht hatte.
Barry Callebaut kletterten dagegen um 6,9% nach oben, nachdem der Schokoladenproduzent am Vorabend eine Liefer- und Innovationspartnerschaft mit der amerikanischen Hershey bekanntgegeben hatte. Analysten sehen weiteres Outsourcing-Potential und somit gute Geschäftsaussichten für Barry Callebaut. Gurit (+3,8%) und Sika (-0,2%) profitierten von guten Quartalsdaten. Bei Sika gilt zu beachten, dass der Titel Ex-Dividende von 31,20 CHF gehandelt wurde, der effektive Verlust der Aktie lag somit lediglich bei 5 CHF. Von Roll verloren 1,4%. Auffallend dabei war, dass nebst den knapp 700’000 Aktien im börslichen Handel beinahe 12,5 Mio Aktien ausserbörslich den Besitzer gewechselt haben. Eine Stellungnahme von Von Roll war nicht zu erhalten. (awp/mc/ab)