Aufgrund fehlender Unternehmensnachrichten seien heute Gewinnmitnahmen zu erwarten gewesen, sagte ein Händler. Der Index habe in der vergangenen Woche prozentual den grössten Sprung innerhalb von fünf Handelstagen seit 2003 gemacht.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Dienstag um 61,18 Punkte oder 0,7% auf 8’645,04 Zählern tiefer. Auch der etwas breitere Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,67% auf 1’304,80 Punkte und der Swiss Performance (SPI) gab 0,73% auf 7’018,70 Zähler nach.
Die deutlichsten Abgaben mussten am Dienstag die Aktien von UBS hinnehmen. Die Titel büssten 2,2% auf 54,90 CHF ein. Die Analysten von Julius Bär sehen für die Finanzwerte derzeit keine generelle Kaufempfehlung. Die Valoren der Credit Suisse verloren 1,6% und Julius Bär gaben 0,4% nach.
Die Versicherungswerte Swiss Re (-1,1%), ZFS (-0,9%) und Bâloise (-0,1%) gingen alle tiefer aus dem Handel.
Nur Swiss Life (+0,9%) konnten nach den massiven Verlusten vom Vortag Aufschläge vorweisen. Der Lebensversicherer hatte heute anlässlich des Investors› Day die Marschroute für die Jahre 2008 bis 2012 veröffentlicht. Ein ZKB-Analyst bezeichnete die Vorgaben für den Gewinn pro Aktien und die Dividendenausschüttung als ‹ehrgeizig›. Hingegen habe er für den Reingewinn konkretere und für die Eigenkapitalrendite höhere Vorgaben erwartet. Die Gewinnprognose für 2007 entspreche in etwa den Erwartungen, während die voraussichtliche Gewinnausschüttung für das laufende Jahr höher als angenommen ausgefallen sei.
Auch die konjunktursensitiven Titel wie Adecco (-2,2%), Holcim (-1,8%) oder ABB (-1,5%) gingen mit deutlichen Verlusten aus dem Handel. Die beiden Uhrenkonzerne Swatch (-1,8%) und Richemont (-1,7%) konnten sich dem negativen Sog ebenfalls nicht entziehen und schlossen im Minus.
Mit Gewinnen schlossen hingegen die Valoren von Clariant (0,9%), Syngenta (+0,8%) und Synthes (+0,6%).
Die beiden Pharmariesen gingen unterschiedlich aus dem Handel. Während Roche (+0,1%) Gewinne verzeichneten, mussten Novartis (-0,4%) Einbussen hinnehmen. Die Gerüchte, wonach Novartis für den Chemie- und Pharmakonzern Bayer bieten könnte, wurde von Marktteilnehmern nicht für plausibel gehalten.
Im SLI waren Kühne+Nagel (-4,3%) die grössten Verlierer. Hingegen zeigten sich Actelion (+3,4%) und Lonza (+2,2%) stark. Aber auch Logitech (+1,7%) und Ciba (+0,8%) konnten am Dienstag zulegen. Ciba hatte am Montagabend Preiserhöhungen angekündigt, was Marktbeobachter als positiv werteten. Alle anderen SLI-Titel schlossen im Minus.
Im breiteren Gesamtmarkt gingen Mach Hitech (-9,6%) als die grössten Verlierer aus dem Handel, dicht gefolgt von Rieter (-5,6%). Dafür verantwortlich waren Aussagen des CEO Hartmut Reuter gegenüber der Presse, welcher sich wegen der Kreditkrise besorgt über die Entwicklung der Automotive-Sparte in den USA gezeigt hatte. In den letzten Wochen sei klar geworden, dass sich die Krise nicht auf den Hypothekenmarkt beschränke, es gebe Anzeichen dafür, dass auch bei der Autofinanzierung eine Krise drohe, so der Rieter-CEO.
Die Aktien von Eichhof legten 0,6% zu. Die Luzerner Brauerei hatte heute an der Bilanzmedienkonferenz ihre Ziele für das nächste Jahr konkretisiert und eine Dividende von 90 CHF pro Aktie angekündigt. (awp/mc/pg)