«Die Spreads irischer Staatsanleihen haben sich wieder vergrössert», sagte ein Marktteilnehmer. Auch Portugal bereite wieder Kopfschmerzen. Dies allein sei zwar kein Grund für Druck auf die Aktienmärkte weltweit, könnte aber durchaus als Grund von Anlegern herangezogen worden sein, um Kasse zu machen.
Der SMI schloss mit minus 0,64% auf 6’539,82 Zähler. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) fiel um 0,65% auf 1’024,06 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) ebenfalls um 0,65% auf 5’818,99 Punkte.
Unter den schwächsten Werten waren Finanztitel zu finden. Julius Bär übernahmen mit minus 3,3% die rote Laterne im SMI. CS (-1,7%) und UBS (-1,5%) gehörten ebenfalls zu den Verlierern. Vor am Freitag anstehenden Zahlen ging es für Richemont um 1,6% nach unten, Konkurrent Swatch gaben 1,8% ab.
Swiss Life (-1,9%) waren ebenfalls unter den schwächsten Titeln zu finden. Der Lebensversicherer legte ein sogenanntes Interim Statement vor. Die Aussagen wurden zwar insgesamt positiv aufgenommen, der Markt habe sich aber bereits auf ein solides Update eingestellt, sagten Händler. Daher komme es nun zu Gewinnmitnahmen.
Holcim erholten sich von ihren deutlichen Verlusten zum Handelsstart und gingen lediglich mit minus 0,3% aus der Sitzung. Analysten bezeichneten die Geschäftsentwicklung von Januar bis September zumeist als enttäuschend, ausserdem sei der Ausblick etwas verhalten ausgefallen. Händler verweisen auch auf Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Kurszuwächsen. Helvea-Analyst Patrick Appenzeller geht nun davon aus, dass Holcim den Tiefpunkt erreicht hat und das Geschäft nun anziehen dürfte.
Unter den wenigen Gewinnern waren Actelion (+0,6%). Erneut werden Übernahmegerüchte als Kurstreiber angeführt. Zudem sorgte ein Beteiligungsmeldung der Investmentboutique Lazard, die neu 3% an Actelion halten, für Spekulationen.
Für Logitech ging es um 1,1% nach oben. Der Westschweizer Peripheriegerätehersteller hatte am Vortag anlässlich eines Kapitalmarkttages die mittelfristigen Ziele angehoben, worauf die Aktie bereits 7,8% höher geschlossen hatte. Zudem erhöhte die Credit Suisse ihr Kursziel.
Spitzenreiter waren allerdings die Titel von Nobel Biocare mit plus 3,5%. Händler sahen insbesondere technische Gründe. «Die Aktie hat in den vergangenen Tagen nach den Zahlen schön konsolidiert und anscheinend ihren Boden gefunden», kommentiert ein Marktteilnehmer.
Die Index-Schwergewichte zeigen sich uneinheitlich. Während Nestlé (-0,7%) und Novartis (-0,6%) nachgaben, hielten sich Roche mit 0,1% im Plus.
Derweil konnten zahlreiche Kurszielerhöhungen den Aktien von Adecco einen Tag nach der Zahlenpublikation nicht ins Plus helfen – die Titel fielen mit dem Markt um 0,6%.
Im breiten Markt verloren Myriad nach Zahlen 0,4%. Der Handysoftware-Hersteller hat nach einem Kundenverlust im dritten Quartal einen Umsatzrückgang erlitten und senkte den Ausblick für das Gesamtjahr. SHL (-2,8%) kamen trotz eines bestätigten Ausblicks noch deutlicher unter Druck.
Valiant (+0,5%) standen ebenfalls im Fokus. Das Bankhaus wird am morgigen Donnerstag über Erkenntnisse zu den jüngsten Kurskapriolen seiner Titel informieren. (awp/mc/ps/26)