Für grössere Kursbewegungen bei Einzeltitel sorgte Beobachtern zufolge der grosse Verfall vieler Aktienoptionen. Der Verfall der Index-Optionen und -Futures habe sich dagegen in ruhigen Bahnen abgespielt, hiess es am Markt. Generell sei sich der Handel am letzten Tag der Vorweihnachtswoche sehr ruhig verlaufen, da sich viele private Anleger bereits für das neue Jahr positioniert hätten und auch keine relevanten Konjunkturdaten publiziert worden seien.
Bei Börsenschluss um 17.30 Uhr sank der SMI um 55,19 Punkte oder 1,00% auf 5’459,86 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI verlor 0,86% auf 782,34 Punkte und der breite SPI 0,87% auf 4’508,01 Punkte.
Unter grösserem Abgabedruck standen am Berichtstag ABB (-3,4% auf 15,47 CHF). Das Unternehmen hat über Rückstellungen von rund 850 Mio USD vor Steuern für das vierte Quartal informiert und ein Kostensenkungsprogramm über 1 Mrd USD angekündigt. Gleichzeitig machten die Firmenverantwortlichen verhaltene Aussagen zum Auftragseingang im Oktober und November, bestätigten aber die Wachstumsziele für 2008 in den Sparten Energietechnik und Automation. Am Markt hiess es, die meisten der von ABB mitgeteilten Informationen seien bekannt oder zu erwarten gewesen.
Ebenfalls deutlich verkauft wurden die meisten Finanzwerte. Baloise (-4,8% auf 74,90 CHF) schlossen als grösste Verlierer im SMI/SLI, dicht gefolgt von CS (-4,3% auf 28,90 CHF), ZFS (-4,1% auf 225,00 CHF) und UBS (-3,7% auf 14,11 CHF). Die Rating- und Kurszielsenkungen bei der UBS und die Ratingerhöhung durch Merrill Lynch bei der CS blieben ohne grössere Auswirkungen auf die Aktienkurse. Weiter hat die Agentur Standard & Poor’s sowohl für UBS als auch für CS die Kreditratings gesenkt.
Auch Julius Bär (-2,5% auf 39,00 CHF) wurden verkauft, Swiss Re (+1,0% auf 49,16 CHF) und Swiss Life (+3,6% auf 70,90 CHF) wechselten im späten Geschäft ins Plus.
Mit am Tabellenende schlossen Givaudan (-4,5% auf 832,00 CHF) und OC Oerlikon (-4,0% auf 69,75 CHF). Bei den Abgaben in Oerlikon verwiesen Händler auf den grossen Eurex-Verfall und auf schwindende Solarfantasien.
Von den drei Schwergewichten sanken Novartis (-1,7% auf 52,05 CHF) überdurchschnittlich, während Roche (+0,4% auf 160,00 CHF) und Nestlé (+0,7% auf 40,80 CHF) avancierten. Roche und die US-Tochter Genentech haben positive Daten aus einer Phase-III-Studie zu Rituxan/MabThera bei früher rheumatoider Arthritis vorgelegt. Analysten kommentierten die neuen Daten wohlwollend und erwarten eine positive Auswirkung auf den Umsatz des Medikamentes.
Grösste Kursgewinner waren Actelion (+5,0% auf 59,10 CHF). Das biopharmazeutische Unternehmen hat einen positiven Bescheid des europäischen Ausschusses für Humanarzneimittel für eine Indikationserweiterung von Zavesca erhalten. Daneben gab es auch für Logitech (+4,9% auf 15,84 CHF) oder Lonza (+2,7% auf 97,00 CHF) grössere Avancen.
Am breiten Markt fielen Basilea (+8,0%) zeitweise mit markant Aufschlägen auf. Am Markt wurde auf Gerüchte verwiesen, wonach Johnson & Johnson beim Biotechnologieunternehmen einsteigen könnte. Im Sog von Basilea stiegen auch andere biopharmazeutische Unternehmen wie Arpida (+5,7%) oder Santhera (+4,1%).
Auch Helvetia (+13,0%) stiegen gerüchtebedingt. Am Markt sei von ausländischen Käufern die Rede, so Beobachter. Bucher Industries (+0,9%) stiegen nach einer Akquisition in der Landmaschinensparte.
Atel (-1,1%) profitierten zeitweise vom Zusammenschluss mit EOS. Conzzeta (-6,4%) standen nach einer Gewinnwarnung unter Druck. Aus Sicht der Analysten kommt die Warnung zwar nicht überraschend, der Einfluss auf das kommende Jahr sei jedoch alarmierend, hiess es.