CH-Schluss: Versöhnlicher Wochenausklang – weiterhin volatil

Im Tagesverlauf hat der SMI allerdings mehrmals zwischen Gewinn- und Verlustzone hin und her gewechselt und sich dabei mit einer Spanne von rund 140 Punkten erneut sehr volatil gezeigt. Das Geschehen habe sich zwar gegen das Wochenende hin etwas beruhigt und die
Umsätze seien eher unterdurchschnittlich gewesen, sagte ein Händler. Unter den
Investoren herrsche nach dem Kurssturz und den wieder aufgetauchten Zweifeln an
der Robustheit der US-Konjunktur aber nach wie vor grosse Unsicherheit. Ob die
Korrektur den SMI noch etwas weiter nach unten führen werde, oder ob nun der
Boden gefunden sei, bleibe noch offen.


Der SMI zog schliesslich um 16,8 Punkte oder 0,19% auf 8’798,71 Zähler an, im
Wochenvergleich ergab sich aber trotzdem ein Minus von 5%. Der breiter gefasste
SPI legte 16,48 Punkte oder 0,24% auf 6’977,27 Zähler zu.


Im Zentrum des Geschehens standen Adecco, welche im Anschluss an die
Jahreszahlen mit einem Minus von 4,6% auf 77,35 CHF markant an Terrain verloren.
Die Zahlen wurden insgesamt wohlwollend kommentiert und lagen innerhalb der
Erwartungen. Verschiedentlich wurde jedoch das organische Wachstum als leise
Enttäuschung gewertet. Die Kursverluste seien aber vor allem als Gewinnmitnahmen
zu betrachten, nachdem die Aktie in den vergangenen Wochen – mit Ausnahme der
aktuellen natürlich – deutlich zugelegt hatte. Die positive Überraschung im
Adecco-Resultat habe gefehlt.


Klar moderater waren die Verluste der nächstplatzierten ZFS (-0,7% auf 340,75
CHF) und Richemont (-1,1% auf 65,85 CHF). ZFS hatte am Morgen die Absicht zur
Akquisition des US-Autoversicherers Bristol West Holdings für 712 Mio USD
bekanntgegeben.


Givaudan verloren 0,5% auf 1’080 CHF. Das Unternehmen machte am Freitag den
Abschluss der Akquisition von Qwest mit einem Transaktionswert von 2,8 Mrd CHF
bekannt. Die Bank Vontobel nahm darauf hin das Kreditrating auf BBB+ von A+
zurück. Ebenfalls tiefer gingen CS (-0,5% auf 84,50 CHF) und UBS (-0,7% auf 71,50 CHF)
aus dem Handel.


An der Spitze behaupteten sich bis zum Schluss Nestlé (+1,8% auf 466,75 CHF)
zusammen mit Nobel Biocare (+1,9% auf 410,75 CHF) und Clariant (+1,9% auf 19,25
CHF). Nestlé profitierten dabei von einer Erhöhung des Kursziels durch die
Credit Suisse auf 530 CHF. Novartis (+0,2% auf 67,45 CHF) und Roche (+0,1% auf 217,30 CHF) hielten sich im Rahmen des Marktes.

Am breiten Markt legten Sulzer (+5,0%) kräftig zu. Sulzer machte die Absicht zur
Übernahme der britischen Bodycote bekannt, stiess mit einem bereits zweimal
erhöhten Angebot aber bei der Firma nicht auf Gnade. Bodycote wies das Angebot
als ungenügend zurück. Immerhin bewertet Sulzer Bodycote mit deutlich über 2 Mrd
CHF.


Nach Zahlen gehören auch Schweiter (+3,6%) zu den Gewinnern. Aber auch andere
Industrietitel wie Von Roll (+6,0%), Conzzeta (+4,3%) oder Schindler N (+2,5%)
lagen zum Schluss deutlich über dem Markt. Santhera fielen dagegen nach dem Jahresergebnis um 4,2% zurück. (awp/mc/ab)

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