CH-Schluss:Fester nach Schlussrally – Nobel Biocare sehr schwach

Die im März auf dem niedrigsten Stand seit 1991 notierenden US-Neubauverkäufe dämpften die feste Tendenz im SMI am Nachmittag nur vorübergehend. Zuvor hatten die überraschend stark gefallenen US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe den SMI auf bereits relativ hohem Niveau weiter ansteigen lassen.


Der hiesige Markt habe einmal mehr von seinen defensiven Qualitäten profitiert, hiess es. Gestützt wurde der SMI zudem von den sich erholenden Grossbankenwerten. Auffällig war auch der Verlauf von ABB, die nach Zahlen haussierten, während Nobel Biocare nach kurzfristig angesetzter Ergebnispublikation abstürzten.


Beim Schlussgong um 17.30 Uhr stand der SMI um 1,86% oder 136,02 Zähler höher auf 7’460,52 Punkten. Der 30 Titel umfassende und gekappte SLI schloss um 1,2% höher auf 1’156,42 Stellen und der breite SPI gewann 1,49% auf 6’195,12 Punkte dazu.


Tagesgewinner blieben im SMI die Technologieaktien von ABB (+6,5% auf 31,10 CHF), die damit nur leicht unter ihren Höchstnotierungen schlossen. Der Konzern hatte mit seinen Erstquartalszahlen die hoch angesetzten Erwartungen übertroffen, was für begeisterte Kommentare sorgte. ABB profitiert derzeit von einer steigenden Nachfrage nach Strominfrastruktur und energieeffizienten Systemen.


Im Blick standen auch die Bankenwerte von Credit Suisse, die nach Erstquartalszahlen trotz enttäuschten Erwartungen 4,2% auf 54,75 CHF zulegten. Positiv wurde vermerkt, dass die Grossbank ihre Risikopositionen teils deutlich zurückgefahren hat. Zudem konnte die Bank im Private Banking wie auch im Wealth Management neue Gelder gewinnen. Auch UBS (+1,4% auf 35,70 CHF) gelang im späten Handel der Sprung in die Gewinnzone, während das Anlegerinteresse an Julius Bär (-0,2% auf 76,25 CHF) eher gering blieb.


Weniger wohlwollend reagierten die Anleger auf die Erstquartalspublikation von Nobel Biocare (-11,2% auf 39,50 CHF). Die Medtechaktien stürzten nach schwachen Zahlen und einer Gewinnwarnung für das laufende Jahr teilweis um bis zu 17% ab. Die Ergebnisse seien so schlecht wie noch nie, kommentierte ein Analyst. Die im SPI kotierten Aktien der Branchenkollegin Straumann wurden mitgezogen und verloren 6,6% auf 260,25 CHF.


Für die Aufschläge des Gesamtmarktes waren neben den Grossbanken im Wesentlichen die defensiven Pharmaschwergewichte Novartis (+2,9% auf 51,70 CHF) und Roche (+2,3% auf 174,50 CHF) verantwortlich, die damit an ihre teils gute Entwicklung der vergangenen Tage anknüpften. Nestlé (+0,4% auf 495,25 CHF) kamen dagegen nicht recht vom Fleck.


Schwächer gingen am Berichtstag Clariant (-0,7% auf 9,40 CHF) oder ZFS (-0,5% auf 306,00 CHF) aus dem Rennen, während Richemont (+3,3% auf 60,95 CHF) oder Synthes (-2,6% auf 142,20 CHF) gekauft wurden.


Von den übrigen SLI-Werten sanken Petroplus 4,0% auf 65,05 CHF und Geberit 2,2% auf 141,70 CHF.


Im breiten Markt stiegen ADB um 8,7% an, nachdem der Hersteller von Set-Topboxen die Guidance für das laufende Geschäftsjahr bestätigt hatte. Die Biotechwerte Cytos (+1,9%) legten nach erwartungsgemässen Quartalsergebnissen ebenfalls etwas zu.


Mikron gewannen um 7,7%. Das Unternehmen hatte den Umsatz im ersten Quartal um 22,5% gesteigert, und wird die Investorengruppe um Johann Schneider-Ammann um weitere drei Jahre an sich binden.


Nach Quartalszahlen verloren Swissquote 5,3%. Adval Tech sanken nach Veröffentlichung von Details zur Kapitalerhöhung um 3,9%. (awp/mc/pg)

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