Neben der guten Konjunktur und dem starken Euro belebt im kommenden Sommer die Fussball-Europameisterschaft das Geschäft. Die Euro 2008 werde zu einer Zusatznachfrage von rund einer halben Million Hotelübernachtungen führen, prognostizierte das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) am Dienstag aufgrund einer Studie der BAK Basel Economics. Damit werde die ausländische Nachfrage auch im nächsten Sommer beflügelt.
Zunahme der Hotelübernachtungen um 4 Prozent erwartet
Für das gesamte Tourismusjahr von November 2007 bis Oktober 2008 erwartet BAK Basel Economics eine Zunahme der Hotelübernachtungen um 4 Prozent. Eine absolute Zahl wurde nicht genannt.
Ausgezeichnete Wachstumsdynamik
Bereits in der anstehenden Wintersaison werde sich die «ausgezeichnete Wachstumsdynamik» der letzten beiden Saisons fortsetzen. Laut der Prognose dürfte die Zahl der Hotelübernachtungen um 3,1 Prozent steigen und damit die historische Rekordmarke von 16 Millionen übertreffen. Das Wachstum ist in erster Linie auf die «ausgezeichnete Nachfrageentwicklung» aus dem Ausland zurückzuführen: Basis dafür sind die günstige konjunkturelle Lage und der im Vergleich zum Euro schwache Franken. Bei der ausländischen Nachfrage erwartet die BAK eine Zunahme um 3,9 Prozent. Die inländische Nachfrage bleibt zwar weniger dynamisch, verläuft aber mit einer Zunahme um 1,8 Prozent ebenfalls erfreulich, wie es heisst.
Sommer 2007 erfolgreich
Der Sommer 2007 verlief für die Schweizer Tourismuswirtschaft trotz unwetterbedingten Rückgängen zu Saisonbeginn äusserst erfolgreich. Gemäss neuesten Zahlen brachte die im Oktober zu Ende gegangene Saison eine Zunahme der Hotelübernachtungen um 3,8 Prozent. Getrieben wurde das Wachstum durch die äusserst dynamische Nachfrage aus dem Ausland (+5,9%).
2008 leichte Abschwächung erwartet
Nach dem Rekordjahr 2008 erwartet die BAK eine leichte Abschwächung. Wegen des Wegfallens der Sondereffekte der EURO 2008 aber auch wegen der leicht abgeschwächten Konjunktur und der erwarteten Aufwertung des Franken gegenüber dem Euro wird demnach 2009 die Tourismusnachfrage um 0,4 Prozent abnehmen. Erstmals erstellte die BAK auch eine Prognose für die Verkehrserträge der Schweizer Bergbahnen, deren Existenz zum Teil gefährdet ist. Im Tourismusjahr 2008 sei eine reale Zunahme um 6,9 Prozent zu erwarten. Dabei setzen die Experten allerdings auf einen Gegeneffekt zur schnee- und witterungsbedingt unterdurchschnittlichen Vorjahresperiode. Positiv entwickeln dürfte sich demnach neben dem weiterhin steigenden Übernachtungstourismus in den Alpen auch die Zahl der Tagesgäste. (awp/mc/gh)