CH-Verlauf: Abgaben ausgeweitet – Banken unter Druck

Gestützt wird der Markt von den defensiven Schwergewichten, während die Banken zunehmend zur Schwäche neigen. Der Markt harre nun dem Handelsstart in den USA und den revidierten US-BIP-Daten. Ferner wird sich US-Notenbankchef heute vor dem Bankenausschuss des Senats äussern. Bereits am Vortag hatte er auf die Abwärtsrisiken für die US-Wirtschaft hingewiesen und weitere Zinssenkungen angedeutet.


Hierzulande stehen die Medizinaltechniker Synthes und Medisize im Fokus. Daneben hat eine Reihe kleiner und mittlerer Unternehmen Bericht über das vergangene Jahr abgelegt.


Der SMI der Blue Chips ermässigt sich bis um 12 Uhr um 61,90 Punkte (-0,80%) auf 7’720,65 Einheiten. Der 30 Titel umfassende und gekappte SLI-Index verliert 0,98% auf 1’181,01 Stellen und der breite Swiss Performance Index (SPI) büsst 0,76% auf 6’311,49 Punkte ein.


Im SMI stehen Synthes nach Zahlen 1,1% höher auf 142,80 CHF und darf für sich reklamieren, Tagesgewinnerin zu sein. Der Medtechkonzern übertraf mit seinen am Morgen gezeigten Zahlen die Erwartungen der Analysten zum Teil deutlich. Auch das für 2008 in Aussicht gestellte Umsatzwachstum im tiefen zweistelligen Prozentbereich decke sich mit den Markterwartungen.


Am anderen Ende der Liste finden sich die Bankwerte ein, die nach den jüngsten Erholungsversuchen nicht zur Ruhe kommen. Am Markt habe sich die Meinung festgesetzt, dass die Geschichte um die Kreditkrise noch lange nicht beigelegt sei, hiess es. Auch die aus Sicht der Grossbank UBS erfolgreiche Generalversammlung ändere nichts an dieser Einschätzung. Der am Berichtstag angekündigte Abschreiber der Royal Bank of Scotland untermauere dieses Bild.


Die UBS-Aktien weiten in der Folge ihre Abgaben aus und stehen 4,0% tiefer auf 36 CHF und CS Namen verlieren 1,9% auf 53,85 CHF.


Swiss Re (-1,2% auf 81 CHF) werden am Vortag der Ergebnispublikation mit Zurückhaltung beäugt. Der Rückversicherer sieht sich zudem in den USA mit einer Sammelklage infolge der Hypothekenkrise konfrontiert. Die Sammelklage bezichtigt Swiss Re, falsche und irreführende Angaben zu ihrer finanziellen Situation abgegeben zu haben.


Gestützt wird der Schweizer Aktienmarkt von den drei defensiven Schwergewichten, wenn diese auch ihre Gewinne vom Morgen eingebüsst haben. Nestlé stehen noch 0,1% höher auf 505,50 CHF und die Roche-Genussscheine büssen mit 0,6% auf 207,30 CHF weniger als der Markt ein.


Auch Novartis (gehalten bei 55,05 CHF) können ihre anfänglichen Gewinne nicht halten. Der Pharmakonzern konnte mit dem Medikament Everolimus in der Indikation Nierenkrebs einen Erfolg verbuchen. Eine Studie war so erfolgreich, dass sie vorzeitig abgebrochen werden konnte. Der Pharmakonzern wird nun den weltweiten Zulassungsantrag in der zweiten Jahreshälfte 2008 stellen. Dies deutet Analysten zufolge darauf hin, dass Everolimus auch bei anderen Krebserkrankungen wirksam sein könnte.


Richemont (+0,2% auf 63,55 CHF) profitieren vom Dividendensegen aus seiner 19,3%-Beteilung am Tabakkonzern BAT. Dieser hat für das Geschäftsjahr 2007 seine Dividende um satte 18% angehoben.


Am breiten Markt sacken die Aktien des Vermögensverwalters Vontobel um 5,6% ab. Die am Morgen vorgelegten Zahlen lagen weitgehend unter den Erwartungen der Analysten. Zudem dürften die jüngsten Geschehnisse um die Steueraffäre Liechtenstein das Sentiment für den Titel nach wie vor belasten, sagten Beobachter.


Medisize springen um 8,6% empor. Das Unternehmen verkauft sein Medizinalgeschäft und konzentriert sich auf das rentablere Dentalgeschäft. Fast der gesamte Verkaufserlös wird den Aktionären ausgeschüttet. Der Verkauf des Geschäftsbereichs wird von Analysten sowohl strategisch als auch in finanzieller Hinsicht als sinnvoll erachtet.


Ebenfalls Zahlen vorgelegt haben Sulzer (+1,0%) und Schindler (+4,1%), während ADB (-5,6%) nach Zahlen schwächer tendieren. (awp/mc/pg)

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