CH-Verlauf: Abgaben ausgeweitet – UBS tiefrot

Nach schwachen Quartalszahlen stehen hierzulande zudem UBS im (negativen) Fokus. Marktteilnehmer sprechen von einer Verschnaufpause, was angesichts der klar überkauften Märkte gar nicht so schlecht sei. Am Nachmittag könnte von der makroökonomischen Seite besonders das US-Konsumentenvertrauen Impulse setzen, erwartet wird ein Anstieg auf 50,0 von 48,5. Ausserdem gibt es Daten vom US-Immobilienmarkt. Ökonomen rechnen mit einem 2,0% höheren Case-Shiller-Hauspreisindex für August gegenüber dem Vorjahr.


Der Leitindex SMI notiert um 12 Uhr 0,74% tiefer auf 6’465,18 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,89% auf 1’002,53 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,68% auf 5’748,81 Stellen.


In der Schweiz stehen nach Quartalszahlen die Papiere der UBS im Fokus, sie büssen deutlich um 5,2% ein. Kritisiert wird die schwache Gewinnqualität bei der UBS. Zwar hat die Grossbank auf Stufe Reingewinn die Markterwartungen übertroffen, dies aber nur dank einer happigen Steuergutschrift. Unter Ausklammerung der Sondereffekte blieb die Grossbank aber unter den Erwartungen der Analysten. Der Nettogewinn in Höhe von 1,664 Mrd CHF stammte mit 825 Mio CHF rund zur Hälfte aus einem positiven Steuereffekt.


Positiv wird indes die Neugeldentwicklung beurteilt: Die Grossbank hat zwar erstmals seit 2007 netto wieder Kundengelder angezogen: 1,2 Mrd CHF nahm sie im dritten Quartal entgegen. Damit wurde hier der Turnaround früher als erwartet erreicht, stellen Analysten fest.


Bis zum Mittag ebenfalls deutlich zurückgenommen werden Credit Suisse (-0,8%), während sich Julius Bär (-0,4%) etwas resistenter zeigen. Letztere hatten bereits am Vortag im Lichte des sich abzeichnenden Doppelbesteuerungsabkommens zwischen der Schweiz und Deutschland markant zugelegt. Heute hat zudem die Citigroup ihr Kursziel für die «Bären» auf 48,50 von 44 CHF erhöht und die Kaufempfehlung bestätigt.


In vielen zuletzt gut gelaufenen Titeln werden am Berichtstag Gewinne realisiert. So sinken Richemont (-1,4%) und Swatch (-1,7%) deutlich stärker als der Gesamtmarkt. Starke Uhrenexporte und Übernahmephantasien im Sektor hatten die beiden Titel zuletzt stark beflügelt. Aber auch Logitech (-2,2%), Syngenta (-0,9%) Nobel Biocare (-0,9%) und Clariant (-0,7%) fielen in den letzten beiden Wochen mit einer guten Performance auf.


Im Laufe der Woche werden neben Logitech zwei weitere Blue Chips mit Zahlen an die Öffentlichkeit treten. Am (morgigen) Mittwoch liefert Lonza (Aktie: +0,3%) den Business-update ab; die Titel hatten gestern deutlich Terrain preisgegeben. Nach unten geht es hingegen mit ABB (-0,8%), die am Donnerstag Quartalszahlen zeigen.


Die beiden Schwergewichte im Pharmasektor – Novartis (-0,1%) und Roche GS (-0,3%) – notieren wenig verändert, während die schwerste Aktie, Nestlé, mit plus 0,1% den Gesamtmarkt etwas stützen.


Im breiten Markt hat der Lift- und Fahrtreppenhersteller Schindler Quartalszahlen gezeigt, die im Rahmen der Erwartungen lagen; der Ausblick wurde leicht erhöht. Trotzdem sinken die Schindler-PS um 0,5%. Händler verweisen auf den guten Lauf der Aktie in der vergangenen Woche – angetrieben von guten Zahlen der Konkurrenten Otis und Kone. Daher könnten die heutigen Zahlen keinen neuen Impuls setzen.


Die Luzerner Kantonalbank (Aktie +0,6%) stellt für 2010 ein Ergebnis und eine Ausschüttung auf Vorjahreshöhe in Aussicht. Die Zahlen seien «wie üblich solide», hiess es bei der ZKB.


Gestützt von einer Hochstufung steigen die Titel der Publigroupe um 2,9%. Die Credit Suisse hat die Aktien nach einem Treffen mit dem Management auf «Neutral» von «Underperform» erhöht und das Kursziel auf 110 von zuvor 75 CHF angehoben. (awp/mc/ps/12)

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