CH-Verlauf: Abwärtstrend gebremst – Novartis und CS sehr schwach

«Es ging seit dem Morgen bei kleinen Volumen abwärts, der Trend scheint aber mittlerweile gebrochen. Das Sommerloch ist bereits deutlich spürbar.» Das Geschehen konzentriere sich auf einige wenige Spezialsituationen, vor allem Novartis lasteten dabei schwer auf dem Markt, so der Händler.

Im weiteren Tagesverlauf stehen verschiedene US-Konjunkturdaten auf dem Programm (u.a. Verbraucherpreise, Realeinkommen und Baubeginne) die Impulse bringen dürften. Die Aufmerksamkeit richtet sich zudem auf die Rede von US-Notenbankchef Ben Bernanke vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses


Der SMI notiert um 11.50 Uhr 85,58 Punkte oder 0,93% tiefer auf 9’133,74 Punkten, der 30 Titel umfassende SLI sinkt um 0,98% auf 1’408,41 Punkte. Der breiter gefasste SPI verliert 71,24 Punkte oder 0,94% auf einen Stand von 7’469,02 Zählern.


Richemont hat mit den Halbjahreszahlen die Erwartungen zwar erfüllt, vermochte aber darüber hinaus nicht zu überraschen. Ein Händler bemängelte insbesondere, dass der Luxusgüterkonzern keinen Ausblick gegeben hat. «Im derzeitigen Umfeld wird das halt sofort negativ gewertet», sagte er. Die Richemont-Aktie erholt sich jedoch zur Berichtszeit etwas von zuvor noch schwächeren Notierungen und steht noch 0,8% tiefer auf 76,90 CHF.


Erholt haben sich auch die Swatch-Valoren. Der Namenaktie (+0,4% auf 70,20 CHF) ist inzwischen der Sprung in die Gewinnzone gelungen, der Inhabertitel tendiert noch knapp negativ. Morgen Donnerstag stehen die monatlichen Daten zu den Uhrenexporten auf dem Programm die sowohl Swatch als auch Richemont bewegen könnten.


Als Indexstütze erweisen sich die defensiven Nestlé, zur Berichtszeit mit +0,1% auf 472,30 CHF neben Swatch N die einzigen positiv tendierenden Werte.


Weiter abgerutscht sind dagegen Novartis (-1,8% auf 64,40 CHF) nach zahlreichen Rating- und Kurszielsenkungen (neues 52-Wochen-Tief bei 64,25 CHF). «Hier ist jetzt die Führung gefragt, nachdem die Aktie in kürzester Zeit gut 5,00 CHF verloren hat», sagte ein Händler. Etwas über dem Markt tendiert weiterhin der ‹Bon› von Pharmakonzern Roche (-0,7% auf 214,30 CHF), der am Donnerstag Halbjahreszahlen vorlegt. Die japanische Tochtergesellschaft Chugai hat gegenüber dem Vorjahr etwas zugelegt.


Die CS-Aktien werden mit einer Nennwert-Reduktion von 0,46 CHF gehandelt und sinken um 2,0% oder 1,80 CHF auf 87,90 CHF ans Tabellenende. UBS gehen aktuell 1,0% auf 73,00 CHF zurück. Belastet werden die Bankenaktien von nach wie vor bestehenden Unsicherheiten bezüglich des US-Hypothekenmarktes. Am Vorabend hatten neue Negativmeldungen über Probleme zweier von Bear Sterns verwalteter Hedge-Fonds, die in Subprime Loans investiert haben, die Runde gemacht.


Am breiten Markt stehen Actelion am Tag vor der Halbjahrespublikation 1,0% tiefer. Allgemein schwächer notiert der Technologiesektor nach negativen Vorgaben der US-Techaktien Intel und Yahoo. SEZ (-3,7%), Micronas (-4,7%) oder Ascom (-2,1%) gehen schwächer um. Für Vortagesverlierer Micronas haben verschiedene Banken ihre Kursziele gesenkt.


WMH (+0,5%) kommt laut Aussagen von CEO Silvan Meier mit dem Konzernumbau voran. Eile mit den beabsichtigten Zukäufen bestehe nicht, dafür Spielraum für eine höhere EBIT-Marge.


SHL Telemedicine (Aktie -3,3%) befindet sich derzeit in Verhandlungen über eine grössere US-Transaktion. Der Titel hatte in der vergangenen Woche markant zugelegt. (awp/mc/pg)

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