Insgesamt sei die Stimmung weiterhin recht gut, hiess es im Handel. Im Blickfeld stehen die Quartalsabschlüsse gleich mehrerer Börsenschwergewichte, die allerdings teilweise unter den Erwartungen ausfielen. Am Nachmittag könnten auch noch US-Konjunkturdaten den Handel beeinflussen.
Um 12.00 Uhr steht der SMI 0,51% höher bei 6’510,15 Punkten. Der 30 Titel umfassende, aber gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt ebenfalls 0,51% auf 1’006,82 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) steigt 0,45% auf 5’772,64 Punkte.
Angeführt wird die SMI-Kursliste von den Uhrenwerten Swatch (+2,5%) und Richemont (+2,3%), die Auftrieb von den starken Exportzahlen der Schweizer Uhrenindustrie erhalten. Laut Händlern sind die Erwartungen auch für 2011 positiv: Beiden Unternehmen werde zugetraut, auch in moderater wachsenden Märkten die Konkurrenz zu übertreffen.
Gestützt werden die Indizes zudem von den schwergewichtigen Nestlé (+1,5%), die im Vorfeld der Veröffentlichung von Quartalszahlen am Freitag deutlich zulegen. Weiterhin stark präsentieren sich auch ABB (+1,3%), die im Tagesverlauf deutlich zulegen.
Stärkste Verlierer sind dagegen die Credit Suisse-Valoren (-2,6%), nachdem die Grossbank ein unter den Erwartungen ausgefallenen Quartalsergebnis vorgelegt hat. Immerhin konnte sich die Aktie von den frühen Tagestiefstständen erholen: «Die Aktie ist zunächst wohl zu stark abgestraft worden», sagte ein Händler.
Die anderen Banken seien dagegen noch recht glimpflich davongekommen. UBS verlieren 0,5% und Julius Bär liegen 0,3% im Minus. Die weitere Entwicklung der Schweizer Finanztitel werde wohl nicht zuletzt von der Schweizer Regulierung abhängen, so der Händler. Die CS mit ihrem gewichtigen Investmentbanking dürfte von strengen Eigenkapitalvorschriften stärker betroffen sein als die in der Vermögensverwaltung starke UBS.
Auch Actelion (-2,1%) werden für einen enttäuschenden Quartalsausweis mit Kursabschlägen bestraft. Analysten bemängelten nicht nur den überraschend niedrigen Umsatz, auch die Aussagen zum kommenden Geschäftsjahr wurden als wenig inspirierend beurteilt. Der geplante Aktienrückkauf wurde zwar begrüsst aber auch als Abwehrmassnahme gegen eine unfreundliche Übernahme interpretiert.
Synthes (-0,9%) vermochten mit den vom Unternehmen publizierten Umsatzzahlen ebenfalls nicht zu überzeugen. Nachdem diese unter den Erwartungen der Analysten ausfielen, würden auch die Gewinne vom Vortag wieder korrigiert, hiess es am Markt.
Dagegen konnte Novartis (+0,6%) mit dem Ergebnis zum 3. Quartal überzeugen: In den Beurteilungen von Analysten wurden die Zahlen als «solid» bis zu «qualitativ sehr gut» bezeichnet. Roche (-0,6%) notieren demgegenüber im Minus, obwohl das Unternehmen am Morgen die Zulassung einer weiteren Indikation in den USA für das Krebsmedikament Herceptin vermelden konnte.
Im breiten Markt werden OC Oerlikon (+1,6%) höher gehandelt, obwohl die Zahlen zum Umsatz und Auftragseingang nach neun Monaten die Erwartungen knapp verpassten. Die Ergebnisse wurden von Marktbeobachtern als insgesamt neutral beurteilt. Auch die Erhöhung der Jahresprognosen 2010 komme nicht überraschend, hiess es.
Deutlich zulegen können Inficon (+3,9%), nachdem das Unternehmen im dritten Quartal die Erwartungen der Analysten klar übertreffen konnte. Dagegen setzen die Valiant-Aktien (-3,7%) ihren Sinkflug fort, der am Dienstag mit einer Rückstufung der Bank Vontobel auf das Rating «Reduce» ausgelöst worden war. (awp/mc/ss/17)