CH-Verlauf: Anfangsverluste zum Teil aufgeholt – Richemont stark

Im Verlauf der Sitzung habe die Stimmung jedoch wieder gedreht, hiess es in Handelskreisen. Die Renditen für irische Staatsanleihen sanken deutlich, nachdem mehrere europäischen Länder am G-20-Gipfel erklärt hatten, dass für mögliche Hilfen keine privaten Gelder aufgewendet werden müssten. Auch der Euro notiert entsprechend etwas fester. «Das signalisiert wieder höheres Vertrauen in die Kreditmärkte, von welchem vor allem die Bankentitel profitieren», sagte ein Händler.


Um 12.00 Uhr steht der Swiss Market Index (SMI) 0,31% tiefer bei 6’516,99 Punkten (Tagestiefststand bei 6’431,77 Punkten). Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,22% auf 1’019,74 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) sinkt um 0,22% auf 5’785,51 Punkte.


Wichtig für eine mögliche weitere Erholung dürfte die Reaktion der US-Börsen auf die chinesischen Märkte sein. Von dieser Seite könnte noch einmal Abwärtsdruck kommen, hiess es. Im Verlauf des Nachmittags könnten dann auch noch US-Konjunkturdaten für Impulse sorgen.


Im Blick der Anleger stehen weiterhin Julius Bär (+0,5%). Die Titel haben sich nach einem schwachen Start erholt und partizipieren an der Erholung der anfänglich unter Druck stehenden Bankentitel. Die am Morgen veröffentlichten Eckdaten für die ersten zehn Monate fielen laut Analysten in etwa im Rahmen der Markterwartungen aus. Etwas besser als erwartet präsentierten sich die verwalteten Vermögen, als Wermutstropfen wird hingegen die unter Druck stehende Profitabilität empfunden.


CS (+0,5%) und UBS (+0,2%) entwickeln sich besser als der Gesamtmarkt. Hier lastete bei Handelsbeginn die Schuldenkrise auf den Titeln, jedoch profitieren diese nach den positiven Nachrichten aus Seoul auch überdurchschnittlich. Bei den Versicherungswerten bleibt die Erholung ohne Spuren. ZFS und Swiss Re verlieren je 0,4%.


Richemont (+4,4%) schlagen dank guter Halbjahreszahlen nach holprigem Start als Einzige weit obenaus. Der Luxusgüterhersteller übertraf bei EBIT und Gewinn die Vorgaben der Analysten klar. Am Markt wurden die anfänglichen Kursverluste auf Gewinnmitnahmen zurückgeführt, nachdem die Titel seit September einen Steigerungslauf hingelegt hatten. Die Bank Vontobel senkte die Aktie auf «Hold», während Merill Lynch das Kursziel auf 44 von bisher 42 CHF erhöhte.


Die Titel des Konkurrenten Swatch (+0,2%) haben nach schwachem Start leicht ins Plus gedreht und dürften von den positiven Nachrichten des Mitbewerbers profitieren. Vontobel hat allerdings auch hier Einstufung auf «Hold» gesenkt.


Deutlich schlechter als der Gesamtmarkt entwickeln sich die Papiere der Syngenta (-2,1%), Baloise (-1,9%) und Transocean (-1,6%). Auf Nachrichtenseite lag zwar nichts vor. Allerdings hatten die traditionell volatilen Transocean-Aktien in den letzten Tagen zugelegt, so dass hier Gewinnmitnahmen spielen dürften.


Die Indexschwergewichte Nestlé (-1,0%), Roche (-0,4%) und Novartis (-0,2% auf 54,65 CHF) geben dem Standardwerte-Index wenig Raum für Aufschläge. Bei Novartis reduzierte Morgan Stanley das Kursziel auf 62 von bisher 68 CHF.


Bei den Nebenwerten tendieren PSP (+0,1%) nach der Vorlage von Neunmonatszahlen leicht höher. Dabei wurden die Erwartungen der Anleger übertroffen und der Ausblick leicht erhöht.


Peach Property legte ein positives Börsendebut hin. Der Kurs der neuen Namenaktien liegt bei 33,00 CHF und damit rund 3% über dem Platzierungspreis von 32,00 CHF.


Flughafen Zürich (+1,8%) profitieren von gestiegenen Passagierzahlen im Oktober 2010 im Vergleich zum Vorjahr. (awp/mc/ss/13)

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