Dies habe vor allem den Finanzwerten an den europäischen Börsen neuen Sauerstoff eingehaucht, hiess es dazu bei der Bank Vontobel. Nach dem Abrutschen um über 300 Punkte in den vergangenen Tagen hat es aber auch aus charttechnischen Gründen viel Spielraum nach oben gegeben. Bis um 12.10 Uhr klettert der SMI um 234,49 oder 3,36% auf 7’211,08 Punkte nach oben. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) zieht um 4,13% auf 1’083,78 Punkte an und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 3,15% auf 6’042,26 Punkte.
Die jüngste Korrektur an den Aktienmärkten war vor allem auf die anhaltenden Konjunkturängste zurückzuführen. Die neuesten makroökonomischen Daten aus den USA seien indes nicht so schlecht ausgefallen, als dass sie für eine Erklärung für den starken Rückgang herhalten könnten, so die Einschätzung der ZKB. Der Arbeitsmarkt bleibe zwar die Achillesferse der US-Wirtschaft, die beiden ISM-Indizes hätten aber die Erwartungen eher übertroffen.
Die Konjunkturängste seien indes trotzdem begründet und dürften die Aktienmärkte noch eine Weile begleiten, weshalb die Aktienmärkte für eine nachhaltige Erholung noch nicht reif seien. Insgesamt sei weiterhin mit einer volatilen Seitwärtsbewegung zu rechnen. An der Spitze des SMI/SLI-Tableaus stehen weiterhin UBS (+12,2% auf 25,14 CHF) und CS (+10,6% auf 54,35 CHF), welche am meisten vom stattlichen Eingreifen bei Fannie Mae und Freddie Mac profitieren.
Sehr gesucht sind auch Swiss Re (+7,5% auf 70,10 CHF) nach Aussagen des Managements anlässlich des jährlichen Branchenmeetings in Monte Carlo. Demnach soll der Fokus weiterhin auf diszipliniertes Underwriting gelegt werden, wobei die Profitabilität stärker gewichtet werden soll als der Umsatz. Swiss Re erwartet eine verlangsamte Entwicklung des Abwärtstrend bei den Prämien, sieht sich aber weiterhin mit einem schwierigen Marktumfeld konfrontiert, welches von einem weiterhin rückläufigen Versicherungsmarkt, von Turbulenzen an den Kapitalmärkten sowie von einer aktiven Hurrikansaison geprägt sei.
Sorgen bereitet zudem die hohe Inflation in einigen Ländern. Insgesamt seien die Aussagen zwar eher negativ zu werten, lautete die Einschätzung der ZKB. Dramatisch seien sie jedoch nicht. Von den weiteren Finanzaktien im SMI/SLI verteuern sich Swiss Life (+2,5% auf 194,90 CHF) und Bâloise (+3,9% auf 94,10 CHF) am moderatesten, während Julius Bär (+7,2% auf 67,80 CHF) und ZFS (+4,8% auf 291,50 CHF) kräftig anziehen.
Ebenfalls stark präsentieren sich derzeit Ciba (+6,1% auf 34,26 CHF), Swatch (+5,4% auf 267,50 CHF) oder Geberit (+5,3% auf 157,10 CHF). Geberit erhält dabei von positiven Kommentaren zu einem Medien- und Analystentreffen in Belgien Rückenwind. Dort wurde zwar nichts fundamental Neues gesagt, aber doch insgesamt ein zuversichtlicher Eindruck für die Zukunft vermittelt, trotz schwieriger Baukonjunktur.
Am Ende der Tabelle finden sich die defensiven Nestlé (+1,6% auf 48,88 CHF), Roche (+1,1% auf 185,40 CHF) oder Novartis (-0,9% auf 58,55 CHF) als Schlusslicht. Novartis hat am Montag das provisorischen Zwischenergebnis des öffentlichen Kaufangebotes an die Aktionäre von Speedel bekanntgegeben. Novartis hält demnach nun 97,7% der Speedel-Aktien.
Einziger Verlierer neben Novartis sind Lonza (-0,1% auf 155,20 CHF). Am breiten Markt machen Meyer Burger (+8,6%) nach einem Grossauftrag aus China einen Sprung nach oben. Gesucht sind aber auch hier einige Finanzwerte wie Vontobel (+6,7%), EFG International (+5,7%) oder BCV (+4,0%). Auf der Gegenseite brechen GNR um 19,0% und COS um 14,7% ein. u-blox (-5,6%) leidet weiter unter dem vor dem Wochenende vorgestellten schwachen Ergebnis und unter dazu folgenden kritischen Kommentaren. (awp/mc/ps/21)