Dies heisst es in einem Kommentar der ZKB. Die Analysten der Bank sind selber allerdings relativ optimistisch. Kurzfristig habe die Wahrscheinlichkeit einer Fortsetzung der gegenwärtigen Konsolidierung zwar zugenommen, die Korrektur dürfte aber spätestens bei 5’000 Punkten im SMI ihr Ende erreicht haben, glauben sie. Auf Sicht von einigen Wochen erwarten die Spezialisten der Staatsbank gar einen Ausbruch nach oben und einen Test der Marke von 5’900.
Das Blue-Chips-Barometer SMI verliert am Montag um die Mittagszeit 0,59% auf den Stand von 5’307,09 Zählern (bisheriges Tief 5’281). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsst derweil 0,83% ein auf 790,38, der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,62% auf 4’578,05 Punkte.
Die Markteilnehmer warten laut Händlern auf die bevorstehende Berichtsperiode zum ersten Halbjahr. In den USA beginnt sie bereits diese Woche, hierzulande im grossen Stil allerdings erst in der nächsten. Diese Woche wird hierzulande von den wichtigeren Unternehmen einzig Ems-Chemie Zahlen liefern.
Kursbewegende Unternehmensnews gibt es dementsprechend zum Wochebeginn nur wenige. Unter den grössten Verlierern sind weiterhin Julius Bär (-1,6%) nach einem Pressebericht über eine mögliche Busse in Spanien im Zusammenhang mit dem Madoff-Zusammenbruch. Laut «SonntagsZeitung» könnte diese bis zu 5% des Kapitals betragen, was einer Summe von rund 300 Mio CHF entsprechen würde. Vorgeworfen werden der Bank von einer Madrider Anwaltskanzlei «illegale Aktivitäten in Spanien». Die Bank selber weist die Vorwürfe zurück. Diese seien «unbegründet und verleumderisch», hiess es. Man behalte sich rechtliche Schritte vor.
Auch sonst sind die Finanztitel weiter im Fokus, wobei vor allem die UBS-Titel (-2,9%) angesichts des nächste Woche anstehenden Prozess der Bank wegen Kundendaten in den USA unter besonderer Beobachtung stehen. Der Prozess soll nächste Woche bzw. am 13. Juli beginnen, eine ausserbörsliche Einigung noch vor diesem Termin wird in Marktkreisen nicht ausgeschlossen. Laut einem Bericht der Zeitung «Financial Times» will die UBS das US-Brokerage behalten, aber die Managementpositionen dort neu besetzen. Die CS-Papiere büssen mit -2,3% ebenfalls deutlich an Wert ein.
Die grössten Verluste unter den SMI/SLI-Titeln gehen neben den Banken an zyklische Titel wie Holcim (-3,5%), Petroplus (-2,7%) und OC Oerlikon (-2,0%), ohne fundamentale News. Adecco (-1,7%) büssen ebenfalls deutlich ein, obwohl sich beim Personaldienstleister mit dem französischen Versicherer Axa ein neuer Grossaktionär (Beteiligung 3,29%) geoutet hat.
An der Spitze im SMI/SLI-Segment stehen Kühne+Nagel (+1,0%) und Logitech (+0,9%), wobei letztere von einer Kurszielerhöhung der Credit Suisse profitieren. Clariant (+0,5%) legen trotz zyklischem Charakter zu, dies dank einer Hochstufung durch die ZKB. Allerdings hatte der Spezialitätenchemie-Konzern in den letzten Tagen wegen der Aufnahme einer Wandelanleihe deutlich an Wert verloren. Ansonsten wird der Markt vor allem von den defensiven Schwergewichten etwas gestützt: Roche legen 0,9% zu, Novartis 0,3% und auch Nestlé (-0,4%) bewegen sich in der oberen Tableauhälfte.
Im breiten Markt gehören u.a. Swissmetal (-8,2%), Day (-7,9%) oder Minoteries (-7,4%) zu den grössten Verlierern, Global Natural (+11,6%), Tornos (+6,3%) und Escor (+4,5%) zu den grössten Gewinnern. (awp/mc/ps/20)