CH-Verlauf: Auf Vortagesniveau – OC Oerlikon, Swiss Re stark im Plus
Einzig einige US-Makrodaten (Handelsbilanz, Im-/Exportpreise) könnten am Nachmittag noch etwas Bewegung in den Markt bringen, heisst es bei Händlern. Bereits fokussieren die Marktteilnehmern auf die bevorstehende Berichterstattung zum ersten Quartal, die nächste Woche so richtig beginnt, hierzulande etwa mit Syngenta (Mittwoch) oder Roche, Sulzer (je Donnerstag). «Nach dem Spiel ist vor dem Spiel», sagte ein Händler dazu mit Anlehnung an die bekannte Fussballerweisheit und angesichts der Tatsache, dass einige Unternehmen erst gerade ihre Zahlen 2008 bekannt gegeben haben.
Das Blue-Chips-Barometer SMI steht kurz vor Mittag 0,14% (7,15 Punkte) tiefer bei 4’992,65 (aktuelles Tageshoch 5’049) Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) avanciert dagegen 1,09% auf 721,203 Zähler, während der breite SPI 0,06% gewinnt auf 4’223,51 Zähler.
Kursbewegende Unternehmensnews sind vor dem Osterwochenende dünn gesät, eine der wenigen Meldungen kommt von Roche. Der Basler Pharmakonzern hat sein Psoriasis-Medikament Raptiva in den USA «freiwillig» zurückgezogen, da mehrere damit behandelte Patienten eine seltene Nervenkrankheit bekommen haben und ein Todesfall aufgetreten ist. Da die ganze Sache allerdings nichts grosses sei und nicht völlig überraschend komme, leide die Roche-Aktie (-0,3% auf 150,80 CHF) wenig, heisst es.
Der Konkurrent Novartis büsst mit -1,6% auf 42,10 CHF gar noch mehr ein, gewisse Marktkreise sprechen hier von Gerüchten über eine Gewinnwarnung. Auch das defensive SMI-Schwerstgewicht Nestlé verliert mit -1,0% auf 39,44 CHF deutlich mehr an Wert ein.
Klarer Leader unter den Blue Chips sind um die Mittagszeit OC Oerlikon (+9,4% auf 57,60 CHF) sowie Swiss Re (+8,7% auf 25,22 CHF). Letztere wurden von der US-Bank JPMorgan auf ‹Neutral› (von Untergewichten) hochgestuft. Die Analysten gehen davon aus, dass sich das Unternehmen in einem schwierigen Marktumfeld behaupten kann, sehen aber auch gewisse Risiken einer weiteren Kapitalerhöhung. Zudem gebe es weiter Gerüchte, Warren Buffett wolle ein Übernahmeangebot an die Aktionäre machen, sagte ein Marktteilnehmer.
Auch Richemont, Logitech, Swatch und Petroplus sind mit Avancen von rund 5% im SMI/SLI-Spitzenfeld zu finden. Auf der Verliererseite präsentieren sich neben den bereits erwähnten Novartis und Nestlé noch CS (-2,7%), Synthes (-1,7%) und Swisscom (-1,4%), allerdings ohne fundamentale News dazu.
Überraschend schnell erholt von ihrer Anfangsschwäche haben sich die Titel von Givaudan (+0,8% bzw. 5,50 CHF auf 661 CHF). Die Aktien des Aromen- und Riechstoffherstellers werden heute nämlich Ex-Dividende von 10 CHF gehandelt, aber auch ohne die Aktionärsoptionen, die zusätzlich zur Bardividende an die Aktionäre gingen. Die Aktie profitiere von einer Heraufstufung durch die Bank Vontobel auf ‹Kaufen› mit Kursziel 900 CHF, heisst es.
Im breiten Markt sind ebenfalls kaum News vorhanden. Sehr schwach notieren die Aktien des Biotechunternehmens BioXell (-25,5%), das – neben den Zahlen – unerfreuliche Studienresultate präsentieren musste. Die Sulzer-Aktien (-0,9%) büssten am Tag nach der – zumindest teilweisen – Machtübernahme durch Renova zuerst deutlich ein, haben sich danach aber erholt. (awp/mc/ps/17)