Die Stimmung sei weiterhin gut. Langsam mache sich die Hoffnung breit, dass der Markt eine Bodenbildung abgeschlossen habe und das Schlimmste damit vorbei sei. Weitere Anzeichen hierfür könnten im Tagesverlauf die Zahlen von Citigroup, General Electric und neue US-Konjunkturdaten geben. Am hiesigen Markt richtet sich der Blick der Anleger vorerst weiter auf ZFS nach der Übernahme der US-Autoversicherungsaktivitäten des angeschlagenen Versicherers AIG.
Bis um 12.00 Uhr steigt der SMI um 0,64% oder 33,05 auf 5’197,00 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index SLI gewinnt 1,27% auf 766,40 Zähler und der breite SPI 0,70% auf 4’398,57 Stellen.
Am Markt wird der Akquisition von ZFS weiter mit Vorsicht begegnet, die Titel verlieren 1,7% auf 195,30 CHF. Von Analystenseite wird die Übernahme aber positiv kommentiert. Mit der Akquisition stärke der Versicherer seine Marktposition und habe sich für die Zukunft gut positioniert, heisst es.
Von den übrigen Assekuranzen sind Swiss Life (-1,7% auf 92,10 CHF) ZFS inzwischen ins Minus gefolgt, Swiss Re (+4,0% auf 26,88 CHF) und Baloise (+1,9% auf 82,55 CHF) sind aber immer noch deutlich gesucht.
Die Bankenwerte notieren im Vorfeld der Citigroup-Zahlen ebenfalls uneinheitlich. «Die Zahlen von Citigroup dürften den Sektor noch einmal durchwirbeln», mutmasste ein Händler. Während UBS (+6,2% auf 13,84 CHF) und Julius Bär (+4,9% auf 38,18 CHF) die SMI/SLI-Tabelle anführen, notieren CS (-0,6% auf 39,88 CHF) im Minus. Für Julius Bär haben die Analysten der Citigroup augrund der jüngsten Neubewertung des Bankensektors ihr Kursziel angehoben.
Mit an der Tabellenspitze finden sich Kühne + Nagel (+4,0% auf 80,05 CHF), Petroplus (+3,6% auf 18,65 CHF) oder Syngenta (+3,4% auf 246,60 CHF). Nach der Präsentation der Umsatzzahlen für das erste Quartal hat JPMorgan das Kursziel für die Aktien des Agrochemiekonzerns erhöht.
Stark gesucht sind auch Nobel Biocare (+2,0% auf 20,14 CHF). Die Dentalimplantate-Technikerin hat einen positiven Entscheid des deutschen Patentgerichts im Zusammenhang mit der Software für NobelGuide erhalten. Die Nachricht sei erfreulich und bestätige das Patent von Nobel Biocare, heisst es dazu am Markt.
Von den defensiven Schwergewichte gehen einzig Novartis (+0,8% auf 42,94 CHF) im Plus um, Roche (-0,2% auf 152,10 CHF) und Nestlé (-0,2% auf 38,78 CHF) aber im Minus. Nestlé dürfte etwas unter den schlechten Zahlen von Carrefour leiden, heisst es am Markt. Carrefour hat im ersten Quartal erstmals seit sechs Jahren einen Umsatzrückgang hinnehmen müssen.
Am Tabellenende notieren im SMI/SLI noch Clariant (-6,1% auf 5,82 CHF), Actelion (-1,1% auf 48,64 CHF) oder OC Oerlikon (-1,2% auf 68,40 CHF).
Am breiten Markt werden Inficon (-6,3%) abgestraft. Der Halbleiterzulieferer hat Zahlen für das erste Quartal ausgewiesen und dabei die Konsens-Erwartungen beim Umsatz und Gewinn verfehlt.
Dagegen steigen AFG um 5,7%. Das Unternehmen will entgegen früherer Aussagen nun doch auf die Ausrichtung einer Dividende verzichten. Im Gegenzug soll die Kapitalerhöhung um die eingesparten 10 Mio CHF gekürzt werden. Zudem will sich CEO und VR-Präsident Edgar Oehler aufs Verwaltungsratspräsidium konzentrieren, die Einheitsaktie einführen und im Sinne einer Nachfolgeregelung auf seine Stimmenmehrheit verzichten. Die angestrebte Nachfolgeregelung werde begrüsst und der Verzicht auf eine Dividendenausschüttung mache Sinn, heisst es dazu am Markt. (awp/mc/pg/21)