CH-Verlauf: Ausverkaufstimmung – Banken baissieren

Hinzu kommen schwächer als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten. Der von der Federal Reserve Bank of New York ermittelte Index für die allgemeine Geschäftstätigkeit im verarbeitenden Gewerbe des Distrikts hat im März ein Rekordtief verzeichnet. Die Industrieproduktion schwächte sich zudem im Februar überraschend deutlich ab.


Vor allem Finanztitel geraten unter die Räder. Das Sentiment sei sehr schlecht und die Verkaufsneigung nicht nur gegenüber den Finanzwerten sehr hoch, meint ein Händler. Die überraschende Senkung des Diskont-Satzes durch die amerikanische Notenbank habe zusätzlich Angst gemacht und damit die Nervosität erhöht. Der Schritt des Fed sei eine drastisch Massnahme, die das Vertrauen im Finanzsektor noch mehr belastet hätte, so der Händler weiter.


Das Blue Chips Barometer SMI sinkt bis um 14.20 Uhr um 310,76 Punkte oder 4,36% auf 6’821,27 Punkte. Der 30 Titel umfassende und gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert 4,55% auf 1’040,66 Punkte, der breite Swiss Performance Index (SPI) 4,29% auf 5’634,81 Punkte. Mit massiven Verlusten präsentiere sich die Banken. Die Übernahme der angeschlagenen Investmentbank Bear Stearns durch JP Morgan Chase habe die Sorgen um eine drohenden Verschärfung der Finanzkrise geschürt, meint ein Händler. UBS (-11,88% auf 25,06 CHF) und CS (-8,3% auf 45,32 CHF) verbilligen sich markant, Julius Bär (-6,7% auf 68,95 CHF) nur wenig moderater.


Die Assekuranz kann sich dem Abwärtssog nicht entziehen. So geben ZFS (-5,9% auf 290,50 CHF), Swiss Life (-4,6% auf 228,20 CHF), Bâloise (-5,3% auf 85,05 CHF) und Swiss Re (-4,6% auf 78,45 CHF) überdurchschnittlich nach. Auch SPI-Wert Helvetia können sich trotz solidem Ergebnis dem Negativsog nicht entziehen und verlieren 3,2%.


Stark unter Druck stehen auch ABB (-7,0% auf 24,06 CHF). Im Handel wird auf die Gewinnwarnung von Siemens verwiesen. Diese würde die Aktien von ABB im allgemein sehr negativen Börsensentiment noch zusätzlich belasten, hiess es in Marktkreisen. Am breiten Markt werden ausser Helvetia auch Belimo (-6,4%) oder Tornos (-7,8%) trotz soliden Resultaten verkauft. (awp/mc/ps)

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