CH-Verlauf: Banken vor Fed-Sitzung gesucht – Defensive bremsen
Dementsprechend werden Finanzwerte gesucht, während defensive Schwergewichte den Markt zurückbinden. Vor der Fed-Sitzung harren die Marktteilnehmer dem Ergebnis der heutigen Kongresswahlen, hiess es weiter. Unternehmensnachrichten sind auch am Berichtstag Mangelware. Am Mittwoch wird mit der Ergebnispublikation von Clariant, Nobel Biocare, Petroplus und Transocean die Musik bereits bedeutend lauter spielen. Am Donnerstag folgen ZFS, Swiss Re und Geberit von Seiten Blue Chips mit Angaben zum Geschäftsverlauf.
Bis um 12 Uhr legt der Swiss Market Index (SMI) um 0,32% auf 6’525,37 Punkte zu. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,42% auf 1’010,71 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,25% auf 5’797,99 Stellen.
Gesucht sind Finanzwerte: UBS steigen um 1,0% und Credit Suisse um 0,8%. Die drohende Insolvenz des amerikanischen Anleiheversicherers Ambac scheint die UBS nicht zu tangieren: «Das Exposure von UBS gegen Ambac Holding ist nicht-materiell», sagte eine Sprecherin auf Anfrage von AWP. Julius Bär rücken um 0,9% vor.
Der Rückversicherer Swiss Re (Aktie: -0,04%) wollte im Vorfeld der Quartalszahlen-Publikation vom Donnerstag keine Aussagen zu allfälligen Belastungen durch die drohende Insolvenz von Ambac machen. «Wenn eine materielle Exponierung vorliegt, werden wir dies am Donnerstag kommunizieren», erklärte ein Firmensprecher. Ebenfalls am Donnerstag wird ZFS (+0,5%) die Quartalszahlen präsentieren.
Im Vorfeld der Ergebnispublikation vom morgigen Mittwoch werden Petroplus um 2,5% zurückgenommen. Marktteilnehmer schliessen eine neuerliche Kapitalerhöhung anlässlich der Zahlenpublikation nicht aus.
Auch in Clariant (-0,5%) und in Nobel Biocare (-0,4%) üben sich die Investoren vor den Zahlen in Zurückhaltung. Mehr Goodwill erfahren vor den morgigen einzig Transocean (+0,2%).
Der Logistikkonzern Kühne+Nagel (+0,3%) steht im Geschäftsbereich Landverkehr offenbar vor einem grösseren Zukauf. «Wir bereiten einen Abschluss in Südeuropa vor, Details kann ich aber noch nicht nennen», sagte Verwaltungsratspräsident und Mehrheitsbesitzer Klaus-Michael Kühne im Gespräch mit der deutschen Tageszeitung «Die Welt».
Holcim steigen mit plus 0,3% weniger als andere zyklische Papiere, hatten jedoch bereits am Vortag deutlich zugelegt und profitierten dabei von guten Zahlen der indischen Tochter ACC zum Monat Oktober. Die ZKB indes attestiert der Aktie ein Potenzial von deutlich über 10% und hat Holcim daher auf «Übergewichten» hochgestuft.
Der hiesige Börsenplatz wird von seinen defensiven Schwergewichten zurückgebunden. Allen voran Novartis sinken um 0,4%, während sich Roche nach einem schwachen Start auf plus 0,5% erholt haben. In Actelion (+1,3%) seien wieder unterschwellige Übernahmespekulationen zu hören, sagten Händler. Nestlé schliesslich stehen 0,2% höher.
Im breiten Markt gewinnen Phoenix Mecano nach starken Quartalszahlen 0,9%. Der Komponentenhersteller hat die Erwartungen der Analysten auf allen Ebene übertroffen, dabei hätten alle Divisionen positiv zum Ergebnis beigetragen.
Der Hauptaktionär von Schmolz+Bickenbach hat 12,9 Millionen seiner Bezugsrechte verkauft. Dessen Anteil am Stahlkocher wird daher von 70% auf noch knapp 40% sinken. Damit sei der Verkaufsdruck des Hauptaktionärs weggefallen, urteilt die ZKB. Allerdings habe der Transaktionspreis mit 4,45 CHF je Bezugsrecht markant unter dem Marktpreis gelegen. Schmolz+Bickenbach notieren zum Berichtszeitpunkt 5,9% höher.
Die Genfer Kantonalbank (Aktie -1,1%) hat nach Ansicht ihres Direktionspräsidenten Blaise Goetschin das Potenzial für eine klare Steigerung in der Vermögensverwaltung. Er zeigte sich im Interview mit AWP davon überzeugt, dass das Institut das Potenzial hat, die verwalteten Vermögen um zusätzliche 5 bis 8 Mrd CHF zu erhöhen. (awp/mc/ps/14)