Angesichts der fehlenden Impulse und Kaufaufträge erstaune es daher kaum, dass gewisse Titel drückten. Für den weiteren Verlauf rechnet der Händler auch kaum mit einem belebteren Geschäftsgang – zu gross sei die Zurückhaltung im Vorfeld der US-Konjunkturdaten von heute Nachmittag und des Fed-Zinsentscheides von morgen Mittwoch.
Bis um 11.50 Uhr verliert der SMI 34,78 Punkte oder 0,46% auf 7’515,36 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI büsst 0,57% auf 1’168,08 Punkte ein und der breitere SPI 0,44% auf 6’277,62 Punkte.
Im SMI/SLI verzeichnen immer noch Ciba (-10,4% auf 32,90 CHF) die grössten Verluste, belastet von den enttäuschenden Erstquartalszahlen und dem gesenkten Jahresausblick. UBS hat bereits ihr Kursziel und Rating für den Titel zurückgenommen, Helvea und Sal.Oppenheim haben eine negative Revision in Aussicht gestellt. Im Sog von Ciba verlieren auch Clariant (-4,4% auf 9,51 CHF) deutlich; am Markt wird befürchtet, dass sich der starken Schweizer Franken und die sehr hohen Rohstoffkosten auch im morgen Mittwoch anstehenden Resultat von Clariant niederschlagen könnten.
Mit unter den grössten Verlieren sind auch Nobel Biocare (-2,4% auf 37,10 CHF) und die SPI-Branchenkollegin Straumann (-2,3%) zu finden. Im Anschluss an die am Vortag ausgewiesenen Quartalszahlen haben Goldman Sachs und JP Morgan ihre Kursziele für Straumann gesenkt.
Daneben stehen Syngenta (-2,4% auf 311,25 CHF) sehr stark unter Druck. Im Handel wird auf den regenbedingten Rückstand beim US-Maisanbau verwiesen. Derzeit bestehe zwar noch kein besonderer Grund zur Sorge, hiess es, der verzögerte Start der Anbausaison verstärke aber die in letzter Zeit aufgekommene Unsicherheit bezüglich der kurzfristigen Entwicklung von Syngenta.
Unter den Bankenwerte verbilligen sich CS (-0,4% auf 57,40 CHF) inzwischen unterdurchschnittlich, UBS (-1,0% auf 35,98 CHF) und Julius Bär (-2,0% auf 75,40 CHF) werden aber immer noch deutlich verkauft. Das Branchensentiment wird gemäss Händlern durch die enttäuschenden Quartalsergebnisse der Deutschen Bank und der Allianz getrübt.
Die Schwergewichte Novartis (-0,3% auf 52,10 CHF) und Roche (-0,3% auf 176,50 CHF) werden am Mittag unterdurchschnittlich verkauft, Nestlé notieren unverändert auf 490,00 CHF.
Swatch (-0,6% auf 278,00 CHF) profitierten lediglich mit einem kurzzeitigen Sprung in die Gewinnzone von positiven Aussagen ihres CEO Nick Hayek. Hayek hat an der Bilanzmedienkonferenz versichert, dass er keine Anzeichen eines konjunkturellen Slowdowns sehe, weder in den Regionen noch in den Segmenten. Richemont (-0,3% auf 62,05 CHF) halten sich leicht besser als die Papiere der Branchenkollegin.
Die grössten Kursaufschläge gibt es im SMI für die Assekuranzen ZFS (+0,6% auf 317,25 CHF) und Swiss Life (+0,7% auf 310,75 CHF). Swiss Life sucht nach Lösungen für banknahe Geschäfte, wie Schweiz-CEO Paul Müller in einem Interview erklärte.
Im SMI/SLI führen weiterhin Geberit (+7,2% auf 157,60 CHF) die Liste der Kursgewinner an. Der Bauzulieferer hat mit seinen Quartalszahlen die Markterwartungen klar übertroffen und zudem seine mittelfristigen Ziele bestätigt. Petroplus (+1,6% auf 67,70 CHF) gehen ebenfalls klar in der Gewinnzone um. Die Raffineriebetreiberin hat eine Senkung der Ausgaben für die Vergütung ihrer Exekutivmitglieder angekündigt.
Am breiten Markt steigen Panalpina (+1,1%) nach Erstquartalszahlen, die in etwa im Rahmen der Erwartungen lagen. Allerdings hatte Panalpina erst vor zehn Tagen eine Gewinnwarnung veröffentlicht, worauf der Aktienkurs deutlich nachgegeben hatte. Agen (-2,1%) verlieren nach Jahreszahlen.
Austriamicrosystems (+0,8%) sind dagegen nach einem überraschend guten Ergebnis gesucht. Experten zeigten sich vor allem erfreut über die hohe Nachfrage in allen Zielmärkten und -regionen. Loeb (+5,9%) notieren nach dem gestrigen Zahlenausweis an der SPI-Spitze. (awp/mc/pg)