Auch die anstehende EU-Hilfsaktion für Irland lasse wieder Vertrauen zurückkommen, lautet eine weitere Erklärung. Derweil ist am Bondmarkt von einem «ordentlichen Ergebnis» bei den Auktionen spanischer Staatsanleihen die Rede. Am Nachmittag dürften der Verlauf an der Wall Street sowie eine Reihe von US-Konjunkturdaten für Impulse sorgen. So werden die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, der Philadelphia-Fed-Index November und der Index der Frühindikatoren Oktober veröffentlicht.
Um 12.00 Uhr steht der Swiss Market Index (SMI) 1,37% höher bei 6’583,95 Punkten und erreicht dabei neue Tageshöchststände. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 1,24% auf 1’029,99 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) klettert 1,27% auf 5’855,40 Punkte.
Actelion (+2,0%) zählen nach dem Höhenflug vom Vortag (+9,1%) nochmals zu den grössten Gewinnern im SMI/SLI. Auslöser sind Spekulationen, der weltgrösste Biotechnologie-Konzern Amgen prüfe eine Offerte zur Übernahme von Actelion. Der Konzern selbst hatte bestätigt, im Rahmen des normalen Geschäftsganges in regelmässigem Kontakt mit industriellen Partnern zu stehen.
Ohne News zählen auch Nobel Biocare (+3,1%), Transocean (+2,2%) und Petroplus (+1,8%) zu den grössten Gewinnern.
Die Uhrenwerte tendieren nach den jüngsten Exportdaten freundlich. Swatch steigen deutliche 2,1%, was mit dem Wiedereinstieg der Investoren erklärt wird. Richemont legen 0,7% zu, die Titel hatten zuvor weniger stark unter Gewinnmitnahmen gelitten. Die Uhrenexporte selbst verbesserten sich im Monat Oktober nominal um 18% und real um 20%. Der Wachstumstrend in wichtigen Absatzmärkten lag dabei etwas über dem Durchschnitt.
Auch exportorientierte Werte wie ABB (+1,8%) und Holcim (+1,7%) können überdurchschnittlich zulegen. Bei ABB kommt ein positive Studie von Bernstein hinzu.
Roche notieren nach den gestern vermeldeten Details zum Sparprogramm «Operational Excellence» um 1,1% fester. Überrascht hat der Pharmakonzern die Experten mit dem Umsetzungstempo, weniger mit der Höhe der angepeilten Einsparungen. Einige Fragen bleiben für Experten offen. Etwa, ob alle Massnahmen auf der Gewinnebene wirken.
Novartis (+1,8%) legen stärker zu, der Konzern hatte am Vortag in groben Zügen über die weitere Strategie informiert. Analysten zeigten sich von den Wachstumsplänen beeindruckt, hätten sich allerdings zum Teil eine konkrete finanzielle Guidance erhofft. Derweil wird am Markt spekuliert, dass sich Novartis und die freien Alcon-Aktionäre gütlich einigen könnten.
Nestlé (+1,4%) als weiteres Schwergewicht im SMI sind wieder stärker in den Blick der Anleger gerückt, wie es heisst. Dies nach positiven Zahlen aus der Nahrungsmittel-Industrie.
«Beruhigt» zeigen sich die Finanzwerte, meint ein Händler. CS gewinnen 1,4%, Julius Bär 1,5% und UBS 1,0%. ZFS notieren bei +1,0%. Nach dem Verkauf von Anteilen an verschiedenen spanischen Lebens- und Schadenversicherern gab der Versicherer nun bekannt, in den USA wieder Lebensversicherungsprodukte unter der Marke Zurich zu vertreiben.
Lonza tendieren mit +0,5% unterdurchschnittlich. Der Lifescience-Konzern schliesst mit dem US-Unternehmen California Peptide Research eine strategische Allianz. Als Feedback auf den Investoren-Anlass des Unternehmens bestätigt die Bank Vontobel ihr «Hold»-Rating und auch Jefferies vergibt ein «Hold».
Geberit notieren um 0,2% fester. Merrill Lynch nimmt das Rating auf «Neutral» von bisher «Buy» zurück.
Rote Vorzeichen tragen im SMI/SLI nur SGS (-0,1%) und Sonova (-0,4%). Letztere hatten am Vortag nach Zahlen um 4,3% zugelegt.
Im breiten Markt gewinnen Züblin nach der Bekanntgabe endgültiger Halbjahreszahlen 2010/11 um 2,2%. Die Aktien von Börsenneuling Weatherford notieren um 1,6% fester. (awp/mc/ss/18)