CH-Verlauf: Deutlich tiefer – Unruhen in Nahost belasten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt notiert am Donnerstagmittag deutlich tiefer. Weiterhin beschäftigen die Unruhen im arabischen Raum und insbesondere die kräftig steigenden Ölpreise die Marktteilnehmer: Entsprechend sei die Stimmung derzeit «sehr schlecht», sagte ein Händler. Andererseits biete die derzeitige Korrektur aber auch wieder Einstiegschancen, meinte er. Überzeichnet werden die Verluste im SMI allerdings durch den Kursrückgang der ex-Dividende gehandelten Novartis-Aktie. Deutliche Abgaben erleiden Transocean nach der Vorlage der Zahlen zum vierten Quartal 2010.

Daneben haben eine Reihe von SPI-Unternehmen ihre Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2010 präsentiert; die Zahlen sind am Markt unterschiedlich aufgenommen worden.

Bis um 12.00 Uhr sinkt der SMI um 1,45% auf 6’526,51 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gibt ebenfalls 1,45% auf 1’040,57 Punkte nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) sinkt um 0,81% auf 5’873,84 Zähler.

Der Ölplattformbetreiber Transocean (Titel -3,3%) enttäuschte die Erwartungen des Marktes mit seinem am Vorabend präsentierten Jahresergebnis. Das Unternehmen rutschte im vierten Quartal in die roten Zahlen und weist im Gesamtjahr einen starken Gewinnrückgang aus. Am Nachmittag könnte möglicherweise mit dem Markteintritt amerikanischer Anlegerkreise noch einmal eine Verkaufswelle erfolgen, hiess es im Handel.

Starke Verluste erleiden auch Swatch (-2,8%) und Richemont (-2,7%). Der Markt befürchte Folgen der Unruhen im Nahen Osten auf den Luxusgüterabsatz, hiess es. Auch weitere zyklische Werte wie Adecco (-1,5%) und Holcim (-1,4%) geben deutlich nach. Besser halten sich ABB (-0,1%). Das Unternehmen sei zwar von den Unruhen betroffen, es sei aber in einer besseren geografischen Situation als die Konkurrenz, hiess es bei Händlern.

Die ex-Dividende notierten Novartis geben um 3,4% bzw. 1,85 CHF nach. Die Dividende beläuft sich auf 2,20 CHF; abzüglich der Ausschüttung resultiert sogar ein Anstieg. Dagegen können sich die Titel der Novartis-Branchenkollegin Roche (-0,5%) dem Abwärtssog nicht entziehen.

Auch Nestlé (-0,7%) geben nach, wenn auch unter dem Marktdurchschnitt. Ins Minus gerutscht sind auch die zunächst noch positiv notierenden Synthes (-0,3%). Als einzige SLI-Titel im Plus notieren noch Sonova (+0,4%) nach einer am Markt positiv beurteilten Vereinbarung mit den Aktionären der US-Tochter InSound Medical.

Credit Suisse geben 1,5% nach. In den USA wurde die Anklageerhebung gegen vier Schweizer Banker bekanntgegeben, die mit der CS in Verbindung gebracht werden. Die Grossbank sieht sich selbst nicht als Gegenstand der Ermittlungen. Unter den Finanzwerten erleiden auch UBS (-1,3%) wie auch die Versicherer Swiss Re (-1,9%) und ZFS (-1,5%) Verluste.

Im breiten Markt sind die Jahreszahlen von Kudelski (-2,3%) ungnädig aufgenommen worden. Die Resultate hätten die Erwartungen am Markt verfehlt, hiess es in ersten Analystenkommentaren. BKW haben sich dagegen ins Plus vorgearbeitet und stehen um 1,1% höher. Der Stromkonzern hat 2010 als Folge der tieferen Strompreise und des schwachen Euros weniger umgesetzt als im Vorjahr.

Positiv aufgenommen worden sind auch die Abschlusszahlen von Sulzer (+0,7%). Zwar setzte das Industrieunternehmen 2010 etwas weniger um, der Reingewinn und der EBIT ohne Restrukturierungskosten wurden dagegen deutlich gesteigert. Auch die Guidance für 2011 wurde am Markt positiv beurteilt, teils aber auch als etwas konservativ eingeschätzt.

BCV (-0,8%) geben nach Jahreszahlen hingegen nach. Auch Bank Sarasin (-0,8%) stehen am Mittag tiefer, nachdem das Institut mit den Gewinnzahlen nicht überzeugte. Allreal (+0,7%) reagierten positiv auf die vorgelegten Zahlen.

Einen Einbruch erleben die Aktien von Micronas (-14,4%), nachdem das Unternehmen für das letzte Quartal einen nicht von den Analysten erwarteten Verlust ausgewiesen hat. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

Exit mobile version