CH-Verlauf: Erholung hält an – Finanztitel an vorderster Front

Dies habe die Anleger zur Schnäppchenjagd eingeladen, heisst es im Markt.


Der Leitzinsentscheid der US-Notenbank wird allerdings erst nach Europaschluss bekannt gegeben. Zuvor könnten noch der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter und etwas später die Rohöllagerbestände der vergangenen Woche aus den USA einen Einfluss auf den Verlauf haben. Im Blick bleibt zudem die Eröffnung an der Wall Street, die diese Woche jeweils bereits um 14.30 Uhr Schweizer Zeit stattfindet. In den USA wird erst am kommenden Sonntag auf Winterzeit umgestellt.


Der SMI gewinnt bis um 11.55 Uhr 222,19 Punkte oder 4,01% auf 5’760,73 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI avanciert um 5,30% auf 807,12 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 4,04% auf 4’745,12 Zähler.


In Front liegen im SLI/SMI nach wie vor Aktien mit grossem Aufholpotential, wobei dies in erster Linie Finanztitel sind. So steigen Julius Bär um 12,3% auf 39,18 CHF, UBS um 11,3% auf 16,69 CHF oder ZFS um 10,0% auf 193,30 CHF.


ZFS profitiert nebst der guten Börsenstimmung zusätzlich von CFO-Aussagen zu der «komfortablen» Kapitalsituation der Gesellschaft. Zuletzt waren nämlich Gerüchte über eine bevorstehende Kapitalerhöhung aufgekommen, die erheblichen Druck auf die Aktie auslösten. Die heute kommunizierten Schadenaufwendungen für die Wirbelstürme Ike und Gustav, die nach Analystensicht mit 600 Mio USD etwas hoch ausgefallen sind, finden dagegen weniger Beachtung.


Auf die Finanztitel folgen ABB (+9,8% auf 13,17 CHF) und Syngenta (+9,9% auf 193,90 CHF). Beide Titel machen ebenfalls vor allem in den letzten Wochen verlorenen Boden wieder gut. Bei Syngenta kommt hinzu, dass in der Entwicklung einer neuen Technologie für den Zuckerrohranbau in Brasilien weitere Erfolge erzielt wurden und eine kleinere Akquisition in den USA im Topf- und Beetpflanzengeschäft getätigt werden konnte.


Logitech steigen nach der Übernahme von SightSpeed um 6,4% auf 16,66 CHF. Daas US-Unternehmen entwickelt Software für Internet-Videokommunikation.


Ciba (-1,5% auf 45,70 CHF) sind am Mittwochmittag die einzigen Verlierer bei den Bluechips. Die deutsche BASF hält nach Ablauf der Angebotsfrist 66,665% an Ciba, was nur minim unter der angestrebten Zweidrittelsmehrheit liegt. Ob das Angebot zustande gekommen ist, soll am kommenden Montag bekanntgegeben werden, wenn das definitive Zwischenergebnis vorliegt.


Kleine Gewinne sind bei Swisscom (+0,9% auf 355,75 CHF) sowie den defensiven Schwergewichten Novartis (+1,1% auf 56,70 CHF) und Nestlé (+2,0% auf 44,36 CHF) zu sehen.


Im breiten Markt steigen die Partizipationsscheine von Schindler nach Neunmonatszahlen um 10,7% auf 52,20 CHF. Dabei werden insbesondere die Angaben zum Bestellungseingang von Analysten gelobt.


Aber auch andere Industrietitel können sich von den zuletzt erlittenen Verlusten erholen. Allen voran Swisslog (+21,7%) oder Meyer Burger (+14,4%) gewinnen stark dazu. In Marktkreisen werden die zum Teil massiven Avancen dem grossen Wertzerfall der vergangenen Tage und Wochen gegenübergestellt. Die Titel hätten sich teilweise im freien Fall befunden, was trotz der verschiedenen bereits eingetroffenen Gewinnwarnungen doch etwas übertrieben scheine, hiess es.


Auf der Verliererseite stehen redIT (-16,3%), Tec-Sem (-15,6%) und Metraux (-15,3%) auf den hintersten Rängen. (awp/mc/pg/22)

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