CH-Verlauf: Erholung setzt sich fort – Spekulationen um HBOS

Auf der anderen Seite sorgen Gerüchte über Liquiditätsprobleme bei der britischen Bank HBOS für Verunsicherung. Die Schweizer Finanzwerte folgten gegen 10 Uhr den Launen der HBOS-Aktie. Diese sind zwischenzeitlich um 50% auf ein Tagestief von 88 Cent abgestürzt, was auch Titel wie UBS oder Swiss Re stark unter Druck setzte. Mittlerweile hat sich die Lage um HBOS wieder beruhigt und die Titel steigen um 2,8%. Ein HBOS-Sprecher hat mit einem Verweis auf ihre Finanzstärke Befürchtungen über ein Aus der Gesellschaft zunächst zerstreut. Auch führe HBOS mit Lloyds Fusionsgespräche, meldete der britische Sender BBC.


Bis um 11.50 Uhr steigt der SMI um 83,51 Punkte oder 1,24% auf 6’816,44 (Tageshöchst: 6’858,86) Punkte. Der 30 Unternehmen umfassende gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 1,39% auf 1’014,54 Punkte und der breite Gesamtmarkt (SPI) 1,09% auf 5’737,78 Punkte.


Am Nachmittag dürften dann Konjunkturdaten aus den USA und natürlich die Eröffnung an der Wall Street ins Zentrum des Interesses rücken. Kurz nach Mittag werden Angaben zu den Hypothekenanträgen erwartet. Anschliessend folgen die Publikation der Baubeginne und -genehmigungen und jene der Leistungsbilanz im zweiten Quartal. Zu guter Letzt werden am späteren Nachmittag noch die Daten zu den US-Rohöllagerbestände erwartet.


Im SMI/SLI stehen nun – wie zu Handelsbeginn auch – UBS (+7,0% auf 17,80 CHF) und Swiss Re (+6,7% auf 57,65 CHF) zuoberst. Beide standen seit Wochenbeginn unter starkem Verkaufsdruck und machen nun wieder etwas an Boden gut. Allerdings liegen die Freitagsschlussstände von 23,52 CHF für UBS und von 67,60 CHF für Swiss Re nach wie vor ausser Reichweite.


Erholen können sich auch andere Finanzwerte wie etwa ZFS (+4,8% auf 280,75 CHF), Julius Bär (+2,9% auf 63,10 CHF) oder etwas weniger stark die CS-Valoren (+2,4% auf 48,32 CHF).


Im Zuge der Probleme von Lehman und AIG haben einige Banken und Versicherungen Angaben zu den Exposures in den beiden Unternehmen gemacht. So bestätigte die UBS gestern noch während des Handels, dass der Lehman-Konkurs die Rechnung nicht mit mehr als 300 Mio USD belasten dürfte. ZFS sieht durch die Pleite Obligationen im Umfang von 250 Mio USD als gefährdet. Swiss Re hat heute nach Handelsbeginn mitgeteilt, dass das Exposure bei Lehman bei rund 50 Mio CHF und bei AIG bei rund 200 Mio CHF liegt.


Erfreulich entwickeln sich nebst den erwähnten Finanzwerten etwa auch Nobel Biocare (+3,6% auf 39,40 CHF), Logitech (+1,8% auf 25,70 CHF) oder OC Oerlikon (+1,7% auf 239,60 CHF).


Auf der Verliererseite geben Clariant (-2,1% auf 10,96 CHF), Holcim (-1,3% auf 85,85 CHF) und Adecco (-1,1% auf 49,38 CHF) ein Prozent oder mehr ab.


Bei Novartis (-0,3% auf 59,75 CHF) wurden die Abgaben des frühen Handels abgebaut. Die Titel kamen zunächst wegen schlechter Vorgaben des US-Pharmasektors unter Druck. Für Entlastung könnte die Meldung zum indischen Generikaherstellers Ranbaxy sorgen. Die US-Gesundheitsbehörde hatte aufgrund von Problemen in der Herstellung gegen dreissig Ranbaxy-Medikamente ein vorläufiges Verkaufsverbot verhängt. Roche legen derzeit um 0,2% auf 181,40 CHF zu.


Im breiten Markt steigen Temenos um 1,7%. Der Bankensoftwarehersteller hat wieder einmal die Gewinnprognosen angehoben. Dies nachdem der Kauf der britischen Konkurrenten Financial Objects einen Beitrag zum Gewinn pro Aktie (EPS) in der Höhe von 0,01 USD leisten wird.


Emmi tendieren trotz guter Halbjahreszahlen 0,8% schwächer. Das Potential der Aktie wird von den meisten Analysten als unterdurchschnittlich bezeichnet.


Dagegen sind Gottex (-14,3%) nach Zahlen um einiges deutlicher ins Minus abgerutscht. Der Gewinn des Hedge Fund-Spezialisten ist im ersten Halbjahr um 28% gesunken.


Kaba hat im Geschäftsjahr 2007/08 sowohl den Umsatz als auch den Gewinn gesteigert und die Dividende angehoben. Die Aktie legt um 0,5% leicht zu. (awp/mc/pg/25)

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