CH-Verlauf: Etwas fester – Gegenreaktion und Spanien stützen
Für den Aktienmarkt bedeute dies ein Durchatmen, heisst es von Beobachtern. Zudem stützten Gelegenheitskäufe die Börse, sagte ein Händler.
Am Nachmittag rückt der Zinsentscheid der EZB in den Fokus, bei dem vor allem die Kommentare hinsichtlich Griechenland von Bedeutung sein dürften. Weniger kurswirksam wird unterdessen die Wahl in Grossbritannien angesehen.
Um 12.05 Uhr steht das Blue-Chips-Barometer SMI 0,20% höher bei 6’461,34 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt 0,59% auf 991,11 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) steigt 0,18% auf 5’722,81 Punkte.
Swiss Re (+4,3%) stehen weit oben in der Tabelle. Der Rückversicherer überzeugte mit soliden Zahlen zum 1. Quartal. Insbesondere der über Erwarten liegende Reingewinn und die Verbesserung bei dem für ein AA-Rating erforderlichen Überschusskapital stütze die Titel, so Analysten.
ZFS (+0,1%) tendieren etwas fester und erholen sich damit von den Verlusten des frühen Geschäfts. Litten die Titel zum Handelsauftakt noch unter der allgemeinen Schwäche der Finanzwerte werden mittlerweile die gut ausgefallenen Quartalszahlen mit Kaufaufträgen goutiert. Die Analystenkommentare fallen denn auch weitgehend unter dem Strich positiv aus. Swiss Life (+0,3%), der dritte Versicherer aus der ersten Reihe, legen etwas deutlicher zu.
Die Grossbankentitel von UBS (+0,1%), CS (+0,2%) erholen sich nach Anfangsverlusten. Zum Handelsbeginn hatten die Titel vor dem Hintergrund der desolaten Haushaltslage Griechenlands zunächst erneut auf der Verliererseite gestanden.
Die Titel der Luxusgüterindustrie, Swatch (+1,4%) und Richemont (+1,2%), zeigen sich ebenso auf der Gewinnerseite. Der französische Luxusgüterkonzern Hermès konnte im 1. Quartal mit einem organischen Umsatzwachstum die Erwartungen übertreffen, verwiesen Händler.
SGS (+2,1%) stehen mittlerweile weit oben auf der Gewinnerseite. Die Aktien hatten zunächst verloren, nachdem Konkurrent Bureau Veritas nach ZKB-Angaben «insgesamt ziemlich ernüchternde Q1-Umsatzzahlen präsentierte». Zudem legen Swisscom (+2,3%) ebenfalls zu und profitieren von einer Hochstufung der Deutschen Bank auf «Buy».
Weniger Käufer als Verkäufer gibt es dagegen bei Adecco (-0,7%). Der Personaldienstleister übertraf mit seinem Quartalsabschluss zwar die Erwartungen, die grosse positive Überraschung sei jedoch ausgeblieben. Insgesamt zeigen sich die Analysten in ihren ersten Kommentaren aber durchaus zufrieden.
Keine eindeutige Richtung finden die Index-Schwergewichte Roche (+0,3%) und Novartis (-0,6%) sowie Nestlé (-0,3%).
Bei den Nebenwerten halbieren Newron (-54,4%) den Börsenwert. Die Titel leiden darunter, dass der Produktekandidat Ralfinamide das primäre Studienziel der Phase-IIb/III verfehlt hat. Die Analysten von Jefferies International stufen denn auch die Titel auf «Hold» («Buy) herunter, die Bank Vontobel hat das Kursziel gesenkt.
Acino (-6,8%) verfehlte mit seinen Zahlen zum ersten Quartal die Erwartungen deutlich. Dabei belastete vor allem der Rückruf des Blutverdünners Clopidogrel, der noch nicht abgeschlossen ist. zu den grössten Verlierern zählen noch Interroll (-5,4%) und Victoria Jungfrau (-4,6%). Deutlich nach oben geht es dagegen bei Uster (+6,6%) und GNR (+6,2%).
Transocean sinken 0,3%. Das Unternehmen hat im ersten Quartal einen Umsatz- und Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Schwerer wiegen laut Analysten jedoch die möglichen Folgen des Unglücks auf der Bohrinsel «Deepwater Horizon».
BCGE werden ex Dividende (6,50 CHF) gehandelt und verlieren 1,4% bzw. 3,30 CHF. Kudelski (0,30 CHF ex Dividende) stehen 1,2% bzw. 0,35 CHF höher tiefer und auch Valartis (-4,2% bzw. 1,40 CHF) zahlen eine Dividende von 0,50 CHF. (awp/mc/pg/22)