Die Aktien der beiden Pharmakonzerne hatten am Vortag Kursverluste verbucht. «Fundamentale Daten stehen hier nicht hinter der insgesamt positiven Entwicklung; das ist eher eine Gegenreaktion auf einige unmotivierte Kurstaucher des Vortags», sagte ein Händler. Am Nachmittag könnten US-Konjunkturdaten Bewegung bringen. Dann stehen Daten zu den Persönlichen Ausgaben sowie der Arbeitskostenindex Q3, der Einkaufsmanager-Index Chicago und der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan auf der Agenda.
Der SMI gewinnt bis um 12.00 Uhr 54,00 Punkte oder 0,92% auf 5’896,34 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI avanciert um 0,96% auf 838,36 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,68% auf 4’846,14 Zähler.
Die defensiven Pharmawerte Novartis (+0,8% auf 56,05 CHF) und Roche (+3,7% auf 167,30 CHF) sind die stärksten Zugpferde im Blue-Chip-Index. «Wir sehen hier eine technische Gegenreaktion», kommentiert ein Marktbeobachter. Roche hatten am Vortag 4,3% verloren und sind nun am Handelstag allein für rund 35 Pluspunkte der gesamten Aufschläge im SMI verantwortlich.
Einen wesentlichen Beitrag zur insgesamt positiven Entwicklung leisten auch die Versicherungstitel. Allen voran ZFS (+5,7% auf 227,20 CHF), die von einer Erhöhung des Anlageratings durch Merrill Lynch auf «Buy» («Neutral») profitieren. Die Experten erwarten ein sich aufhellendes Umfeld für das Nicht-Lebengeschäft in der Versicherungsbranche. Bezüglich ZFS sprechen die Analysten von einer starken Bilanz. Swiss Re (+4,0% auf 46,78 CHF) und Baloise (+1,9% auf 59,50 CHF) stehen ebenso im Plus. Swiss Life geben dagegen 1,4% auf 102,50 CHF nach.
Die Titel der Banken zeigen ein uneinheitliches Bild. Die CS (-2,3% auf 40,56 CHF) kann von einer Hochstufung durch Cheuvreux nicht profitieren. Die UBS (+1,6% auf 18,13 CHF) und Julius Bär (+4,8% auf 44,10 CHF) tendieren nach den gestrigen Kursgewinnen erneut im Plus.
Das Indexschwergewicht Nestlé (-1,2% auf 43,36 CHF) setzt die Abschläge des Vortags fort. L’Oreal, an denen der Nahrungsmittelkonzern eine substanzielle Beteiligung hält, hat die Umsatzprognose für das Gesamtjahr wegen der Konjunktureintrübung gesenkt. Nobel Biocare (-3,5% auf 18,63 CHF) sind die grössten Verlierer. Die Bank Vontobel senkt die Titel auf «Reduce» («Buy). Auf der Basis eines Rezessionsszenarios gehen die Analysten davon aus, dass der Dentalimplantatemarkt 2009-2010 nicht wachsen wird.
In der zweiten Reihe geben Gurit (-0,1%) nach Umsatzzahlen zum dritten Quartal nach, können sich jedoch bereits wieder von den Tiefsständen lösen. Gurit hat die Erwartungen der Analysten mehr oder weniger getroffen. Zudem wurde der Ausblick bestätigt. Straumann (-5,4%) befinden sich nach den enttäuschenden Umsatzzahlen vom Vortag und diversen Ratingherabstufungen weiter auf Talfahrt. Kräftig im Plus befinden sich dagegen Perrot Duval (+10%) und Bossard (+7,3%). (awp/mc/ps/22)