Somit seien auch keine wegweisenden Konjunkturdaten aus Übersee zu erwarten. Das Geschehen sei daher vielfach von Spezialsituationen wie Analystenkommentaren und Ratingaktionen bestimmt. In der weiteren Handelswoche dürfte die Berichtssaison stärker in den Blick rücken, diese Woche machen mit Roche und Syngenta die ersten beiden Blue Chips ihre Aufwartung. Die US-Berichtssaison wird bereits ab Dienstag in Schwung kommen, wenn Intel sich zum Verlauf des dritten Quartals äussert. Am Mittwoch fällt dann der Startschuss für den Bankensektor mit dem Quartalsbericht von J.P. Morgan.
Der Leitindex SMI steigt bis um 12 Uhr um 0,34% auf 6’385,11 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt derweil 0,46% auf 985,86 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,34% auf 5’674,11 Zähler.
Im Vorfeld der Ergebnispublikation sind die Titel des Agrochemiekonzerns Syngenta (+2,6%) gesucht. Ein Experte verwies zur Begründung auf die jüngste Veröffentlichung des US-Agrarministeriums (USDA) vom vergangenen Freitag. Darin senkte das Ministerium seine Erwartungen für die Maisernte im laufenden Jahr, was für deutliche Preisanstiege bei Getreide sorgte. «Steigende Preise sind gut für Bauern und bieten ihnen die nötigen Anreize, im kommenden Jahr mehr anzubauen», sagte der Börsianer.
Vor den Drittquartalszahlen vom Donnerstag notieren Roche unverändert. Positive Studienresultate mit den Medikamenten Tarceva und MetMAb bei Patienten mit Lungenkrebs würden (noch) kaum zur Kenntnis genommen, hiess es. «Vielleicht tut sich ja noch was im Tagesverlauf», sagte ein Händler.
Die Konkurrenzpapiere von Novartis notieren 0,5% höher. Die Basler haben neue Phase-III-Daten bei Afinitor plus Sandostatin zur Behandlung von neuroendokrinen Tumoren (NET) vorgelegt. Zwar konnte der Zeitraum ohne Tumorwachstum verlängert werden können, der primäre Endepunkt der Studie wurde aber nicht erreicht. Trotzdem will Novartis noch in diesem Jahr weltweit Zulassungsanträge für Afinitor einreichen.
Actelion werden um 1,7% zurückgenommen. Übernahmespekulationen hatten die Papiere vergangene Woche um insgesamt 23,4% in die Höhe getrieben, nun würden Gewinne realisiert, hiess es im Handel.
Deutlich Gewinne verbuchen verschiedene zyklische Werte wie ABB (+1,5%), Richemont (+1,5%), Adecco (+1,1%) oder Logitech (+1,3%). Kühne + Nagel steigen gar um 2,4% auf 119,60 CHF, getragen von einer Hochstufung auf «Buy» durch Nomura und einem neuen Kursziel von 150 CHF.
Uneinheitlich präsentieren sich die Grossbankenaktien Credit Suisse (+0,6%) und UBS (-0,1%). Der zuständige Analyst der Deutschen Bank hat das Kursziel für beide Valoren gesenkt, führt für die Credit Suisse jedoch weiterhin die Empfehlung «Buy». Das Rating für die UBS lautet auf «Hold».
ZFS (+0,4%) übernimmt die libanesische Compagnie Libanaise D’Assurances SAL. Analysten sprechen von einer gut zur Strategie passenden Akquisition. Der libanesische Versicherer sei zwar nur sehr klein, jedoch dürfte ZFS von den Wachstumsperspektiven der Region überzeugt sein.
Am breiten Markt rücken StarragHeckert um 5,5% vor. CEO Frank Brinken hat sich in einem Zeitungsinterview optimistisch bezüglich der weiteren Entwicklung der Branche und des eigenen Unternehmens gegeben. «Die Werkzeugmaschinenbranche, die ja die Mutter aller Maschinen herstellt, hat die Talsohle eindeutig durchschritten und befindet sich deutlich im Aufschwung», sagte er der «Finanz und Wirtschaft».
Der laufende Konzentrationsprozess im Biotechnologiesektor macht auch vor Basilea (+3,1%) nicht Halt. Das Unternehmen führe Verlustvorträge von rund 600 Mio CHF in den Büchern und sei damit gerade für Schweizer Interessenten von potenziellem Interesse, spekulierte ein Analyst. Nicht zuletzt Actelion könnte vielleicht Interesse zeigen, hiess es. (awp/mc/ps/15)