CH-Verlauf: Etwas leichter – Schwergewichte belasten

Andere Beobachter richten ihren Blick hingegen auf die Zinsentscheidung der EZB vom Nachmittag. Wie immer wird vor allem den begleitenden Kommentare zur konjunkturellen Einschätzung mehr Bedeutung als dem Zinsentscheid an sich beigemessen.


Das SMI-Index der Blue Chips gibt bis um 12.05 Uhr 0,20% auf 6’077,36 Punkte nach. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt hingegen um 0,15% auf 932,80 Punkte, während der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,15% auf 5’227,21 Einheiten einbüsst.


In der Grundtendenz erholen sich am Berichtstag die zuletzt gebeutelten Finanzwerte und Zykliker, während die defensiven Schwergewichte den Markt nach unter ziehen. Den Kursbewegungen in den einzelnen Aktien aber hafte aufgrund der eher geringen Volumina zum Teil auch etwas Zufälliges an, hiess es.


Bei den Versicherern geben Swiss Life 0,8% nach. Die Titel werden von einer Rückstufung durch Morgan Stanley auf «Equalweight» zurückgebunden. Das Aufwärtspotential der Aktie sei limitiert, hiess es dort zur Begründung. Daneben büssen ZFS 0,7% ein, während sich die Kurse der anderen Assekuranzen Bâloise (+0,7%) und Swiss Re (+0,9%) deutlich erholt haben.


Aus dem breiten Markt halten sich Helvetia (+1,3%) nach überzeugenden Halbjahreszahlen noch besser. Das Ergebnis fiel solide aus und entsprach Analysten zufolge weitgehend den Erwartungen.


Vor allem Gewinnmitnahmen bei den Index-Schwergewichten Novartis, Roche und Nestle belasten das Sentiment. Novartis fallen um 0,7%, Roche verzeichnen ein Minus von 1,1% und Nestlé geben um 0,8% nach. Die Pharmatitel profitieren dabei kaum von guten Unternehmensnachrichten. Roche hat die EU-Zulassung für Mabthera bei chronisch lymphatischer Leukämie (CLL) erhalten. Novartis erzielte in klinischen Studien gute Ergebnisse zum Schweinegrippe-Impfstoff.


Auf der Gewinnerseite fallen Petroplus (+3,8%) auf. Dahinter folgen Clariant (+3,7%) und Logitech (+2,0%). ABB rücken um 0,9% vor.


Unter die grössten Gewinner reihen sich auch die Bankaktien ein, die zuletzt unter Gewinnmitnahmen gelitten hatten. Hier legen Credit Suisse um 1,0% zu, UBS steigen um 1,4% und Julius Bär klettern um 1,7%. Letztere werden von einer Kurszielerhöhung durch Nomura gestützt. Die Privatbank weise sowohl defensive Qualitäten bezüglich niedriger Kreditrisiken und hohen Kapitalniveaus aus, hiess es beim zuständigen Analysten. Die Nachricht, wonach nun auch Kanada Druck auf die UBS macht und Auskünfte über Konten kanadischer Kunden bei der Schweizer Grossbank verlangt, tritt am Berichtstag in den Hintergrund.


Im breiten Markt fallen Meyer Burger (+5,9%) nach Halbjahreszahlen positiv auf. Das Unternehmen überraschte die Analysten insbesondere auf Stufe Umsatz positiv. Auch der Auftragsbestand und der Ausblick des Unternehmen wurden positiv aufgenommen.


Ebenfalls nach Halbjahreszahlen steigen BFW Liegenschaften um 4,0%, Intershop um 0,9% und Quadrant um 0,6%. Dem Kurssprung von 30,9% in den sonst sehr selten gehandelten Aktien von IVF Hartmann wird am Markt wenig Bedeutung beigemessen. Das am Morgen gezeigte Ergebnis sei wenig spektakulär ausgefallen.


Tamedia (-2,2%) geben nach Zahlen dagegen nach.


HBM Bioventures steigen um 6,2%. Die Beteiligungsgesellschaft hat mit dem Verkauf ihrer Beteiligung an der Portfoliogesellschaft BRAHMS einen satten Gewinn eingestrichen. Der Nettoinventarwert der Aktie erhöhe sich dadurch um 15,5%.


Santhera (+4,0%) erhalten von positiven Produktenews Auftrieb. (awp/mc/pg/19)

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