Der Marktteilnehmer macht zudem eine allgemeine technische Erholung für die Aufschläge verantwortlich. «Die war längst überfällig, nachdem wir seit Jahresbeginn einen kontinuierlichen Rückgang gesehen haben.» Auch der am kommenden Freitag anstehende Verfall führe bereits zu Short-Eindeckungen, ergänzt er.
Für einen kleinen Zwischenspurt sorgt am Mittag die Meldung, die Schweiz sei bereit, unter gewissen Bedingungen auch bei Steuerhinterziehung Amtshilfe zu leisten. Mit der Lockerung des Bankgeheimnisses und des OECD-Standards will der Bundesrat verhindern, dass die Schweiz auf die schwarze Liste nicht kooperierender «Steueroasen» gesetzt wird.
Am Nachmittag sollten dann US-Konjunkturdaten das Handelsgeschehen beeinflussen. So wird die Handelsbilanz, Import- und Exportpreise sowie der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan vorgelegt.
Bis um 12.10 Uhr gewinnt der SMI 1,78% respektive 82,73 Stellen auf 4’728,51 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI legt um 2,06% auf 668,66 Einheiten und der breite SPI um 1,69% auf 3’951,08 zu.
An der Spitze der Titel mit Aufschlägen stehen weiterhin Swiss Life (+11,6% auf 61,30 CHF), kommen jedoch von ihrem Tageshoch bei 63,85 CHF zurück. Die Anleger würden eine Konkretisierung der Pläne für einen teilweisen Abbau der Beteiligung am Finanzdienstleister MLP begrüssen, hiess es unter Marktbeobachtern. In diesem Zusammenhang führe Swiss Life Gespräche mit der Talanx-Gruppe, teilte der Lebensversicherer am Morgen mit. Die Gespräche befänden sich allerdings in einem frühen Stadium und es seien noch keinerlei Entscheidungen getroffen worden. Mit einem Teilrückzug aus dem MLP-Engagement könnte Swiss Life eine zunehmend verworrene und unvorteilhafte Situation etwas klären, heisst es unter Marktbeobachtern. Positiv wird auch ein möglicher Einstieg von Talanx bei Swiss Life gesehen.
Swiss Re (+4,5% auf 15,34 CHF) und ZFS (+3,1% auf 149,10 CHF) legen im Sog von Swiss Life zu, kommentiert ein Händler.
Die Banktitel UBS (+4,5% auf 10,93 CHF ), CS (+8,1% auf 30,92 CHF ) und Julius Bär (+7,0% auf 26,04 CHF) profitieren weiterhin von der positiven Entwicklung der Branche an den US-Börsen.
Die zyklischen Titel von OC Oerlikon (+5,1% auf 36,50 CHF) stehen in der Gunst der Anleger. Ein Beobachter macht dafür den Entscheid der SNB am Vortag verantwortlich. Die Notenbank will Devisen aufzukaufen. Dies stütze die Titel von exportorientierten Unternehmen.
Die Pharmawerte Novartis (+1,0% auf 41,74 CHF) und Roche (1,2% auf 148,90 CHF) – nachdem am Vortag Genentech eine erhöhte Offerte akzeptiert hat – legen etwas weniger als der Gesamtmarkt zu. Die Aktien des Indexschwergewichts Nestlé verteuern sich um 1,2% auf 37,14 CHF.
Auf der Verliererseite bei den Blue Chips stehen lediglich Lonza (-1,1 auf 112,50 CHF), Givaudan (-3,9% auf 625,00 CHF) und Syngenta (-2,7% auf 231,20 CHF). Die Credit Suisse hat die Bewertung für Syngenta auf «Neutral» («Outperform») gesenkt.
In der zweiten Reihe hat Mobilzone (+1,5%) den Jahresabschluss vorgelegt. Nach Ansicht von Analysten ist das Ergebnis «sehr solide». Bachem (+4,3%) enttäuschte dagegen mit den vorgelegten Zahlen. Doch der Titel habe in den vergangenen Wochen deutlich an Terrain verloren, heisst es zur Begründung. Swisslog (+7,7%) hat in den Niederlanden einen Auftrag über 50 Mio EUR erhalten. Ein deutliches Kursplus gibt es bei Uster Technologie (+15,4%).
PubliGroup (-4,4%) ist nach schwachen Zahlen in der Verlustzone. Mit die kräftigsten Abschlägen verbuchen redIT (-10%) und Newave (-4,6%). (awp/mc/gh/25)