CH-Verlauf: Fester bei dünnem Handel – Warten auf US-Börse

Die Verunsicherung stehe weiter im Raum, es sei daher nur wenig Kundengeld im Markt, sagte der Händler.

Die heutige Hausse brenne nur auf einem sehr kleinen Feuer und sei nur wenig abgestützt, so der Marktteilnehmer. Nun harre man der Eröffnung der US-Börse und bei einem entsprechend schlechten Start in Übersee würde es nur wenig überraschen, wenn der Markt schnell wieder auf Vortagesschluss fallen würde.

Der Händler geht davon aus, dass die Schweizer Börse noch mindestens ein bis zwei Wochen kein Eigenleben mehr zeigt und sehr volatil bleibt. An sich sei der Markt jedoch durch die guten Unternehmensgewinne und die anstehenden Dividendenauszahlungen gut unterstützt

Der SMI der Standardwerte rückt bis um 12.10 Uhr 124,08 Punkte oder 1,45% auf 8`701,74 Stellen vor. Der breitere Swiss Performance Index (SPI) gewinnt 95,84 Punkte bzw. 1,40% auf 6`949,05 Zähler.

Am Berichtstag legen vor allem gebeutelte Sektoren wie Banken und Finanzdienstleister zu Beginn kräftig zu. CS steigen 2,5% auf 84,05 CHF, UBS rücken um 2,4% auf 69,10 CHF. Die Krise im US-Hypothekensektor sei aber noch lange nicht ausgestanden, mahnen Marktteilnehmer.

Händlern zufolge nutzt die UBS das tiefe Kursniveau zu starken Aktienrückkäufen auf der zweiten Handelslinie. Nach mehr als zwei Millionen Aktien sei die Grossbank heute schon wieder bei fast einer Million Titel angelangt. Dies werde am Markt als `starkes Zeichen` der Bank gewertet.

Auch andere, zuletzt stark gebeutelte Export- und Luxuswerte erfreuen sich heute einer regen Käuferschaft. Holcim rücken um 1,3% auf 117,50 CHF vor, ABB gewinnen 2,3% auf 20,15 CHF, Clariant 2,8% auf 19,95 CHF Lonza 2,2% auf 109,80 CHF und Syngenta 2,3% auf 219,90 CHF. Die beiden Swatch-Titel gewinnen jeweils rund 2%.

Adecco (+1,7% auf 77,10 CHF) profitieren Marktteilnehmern zufolge von einer Erhöhung der firmeneigenen Prognosen durch den Konkurrenten Randstad.

Die defensiven Aktien halten das Tempo des Marktes nicht ganz mit und bremsen aufgrund ihres hohen Gewichts im Index den SMI etwas aus. Nestlé (+0,8% auf 463 CHF), Novartis (+0,8% auf 68,55 CHF) und Roche (+1,1% auf 210,80 CHF) liegen alle unter dem Markt.

Im breiten Markt rücken Vontobel um 0,7% vor. Die Privatbank übertraf die Erwartungen vor allem dank eines starken Derivategeschäfts. Am Markt traue man aber dem künftigen Umfeld für die Banken nicht mehr so ganz, hiess es im Handel.

Kuoni ziehen um 2,3% an. Nicht nur die Zahlen 2006 fielen gut aus, auch der hohe Buchungsstand lasse auf ein gutes Jahr 2007 schliessen, meinen Händler.

Auf der anderen Seite verlieren Geberit 2,9% auf 1`899 CHF. Der Sanitärtechniker lag eher am unteren Rand der Erwartungen. Weil die Aktie stolz bewertet sei, komme es nun zu Gewinnmitnahmen. Auf der positiven Seite wird der hohe operative Geldfluss vermerkt, der eine deutliche Dividendenerhöhung zulasse.

Auch bei Panalpina (-3,6%) werden trotz `ordentlicher` Zahlen Gewinnmitnahmen als Grund für das negative Vorzeichen bemüht. (awp/mc/ar)

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