Zuletzt hatten Unsicherheiten um die in finanzielle Schieflage geraten Volkswirtschaft die Märkte in Europa belastet. «Allerdings besteht auch die Gefahr einer Enttäuschung», ergänzt der Händler. Im Zentrum des Interesses stehen bei den Einzelwerten insbesondere Credit Suisse. Die Titel legen jedoch trotz einer enttäuschen Entwicklung im 4. Quartal zu. «Es zeigt sich, die CS ist im Gegensatz zur UBS aus dem Schlamassel raus», so ein Beobachter.
Das Blue-Chips-Barometer SMI steigt gegen 12.10 Uhr um 1,09% auf 6’402,76 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt derweil 0,79% auf 974,72 Zähler zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,96% auf 5’525,57 Stellen.
Die Banken stehen bei den Einzeltiteln im Fokus der Anleger. So verteuern sich Credit Suisse um 0,2% auf 46,20 CHF und kommen damit vom Tageshoch bei 47,65 CHF zurück. Die Ertragsentwicklung im Schlussquartal des Geschäftsjahres 2009 lag zwar klar hinter den Markterwartungen. Beim Neugeld gelang jedoch eine Punktlandung auf den Erwartungen des Marktes. Schub dürfte der Aktie aber die ansprechende Dividendenrendite sowie die gute Margenentwicklung verleihen. Auch der Ausblick wird von Marktbeobachtern als ermutigend bezeichnet.
Die Titel der Konkurrenten UBS (-0,7%) und Julius Bär (-1,9%) rutschen nach Anfangsgewinnen ins Minus. Die UBS will nach einer Meldung der «Financial Times» an Mitglieder des Senior Managements Boni in der Höhe von 300 Mio CHF in bar nicht ausschütten. Grund dafür sei das Verfehlen interner Ergebniszielsetzungen. Die Valoren der St. Galler Kantonalbank (-1,1%) aus dem breiten Markt notieren unter dem Vortageskurs, nachdem das am Morgen vorgelegte Jahresresultat die Erwartungen der Analysten nicht ganz erfüllen konnte.
Weit oben im Kurstableau sind dagegen ABB (+2,7%) zu finden, nachdem die Deutsche Bank die Titel auf «Buy» von «Hold» angehoben hat. Synthes (+2,5%) können ebenso von einer Hochstufung profitieren. Das Aktienresearch der UBS stuft auf «Buy» von «Neutral». Swatch legen 2,0% zu – die ZKB stuft die Aktie auf «Übergewichten» von «Marktgewichten» hoch.
Bei Nobel Biocare (-2,4%) kommt es unterdessen zu einer Gegenreaktion auf die Kursgewinne des Vormittags. Das Aktienresearch von Morgan Stanley (MS) hat die Abdeckung mit der Einstufung «Underweight» aufgenommen. Die UBS stuft unterdessen im Nachgang an die Ergebnispublikation das Anlagerating auf «Neutral» von bisher «Sell» hoch. Bei den Valoren des Wettbewerbers Straumann (-2,9%) nimmt MS die Abdeckung mit «Underweight» auf.
Roche (+2,1%) verteuern sich nach positiven Studienresultate gegen Diabetes. Die Roche hat mit Taspoglutid bei Typ-2-Diabetes in den ersten fünf Phase-III-Studien Erfolge erzielt. Im Einklang mit dem Gesamtmarkt steigen Novartis um 1,1%.
Nestlé legen 1,4% zu. Konkurrent Danone steigerte seinen Gewinn dank günstiger Rohstoffpreise und höherer Absätze und erfüllte die Erwartung nahezu. Der französische Konzern erwartet jedoch für 2010 nur eine stabile Marge wegen des schwierigen Konsumumfelds in der westlichen Welt und der Inflation bei den Rohstoffkosten.
Auf der Verliererseite stehen mittlerweile Holcim (-1,1%), GAM (-0,9%) sowie ZFS und Swiss Life, die um jeweils 0,5% nachgeben.
Bei den Nebenwerten hat u-blox (+8,4%) am Mittwochabend die Ergebnisprognosen für 2009 nach oben revidiert, der Chiphersteller geht nun von einem Nettogewinn aus. Auch ADB (+1,0%) präsentierte Jahreszahlen und konnte dabei die Markterwartungen leicht übertreffen. Bobst (-0,7%) legte Umsatzzahlen vor und enttäuschte nach Ansicht der ZKB vor allem in den margenschwachen Bereichen. (awp/mc/pg/17)