CH-Verlauf: Fester – Erste Gewinnmitnahmen
Händler sprechen angesichts der Gewinne der vorangegangenen Tage und des bevorstehenden Wochenendes von einsetzenden Gewinnmitnahmen.
Neue Impulse könnten am Nachmittag von den US-Einzelhandelsumsätzen ausgehen sowie vom Michigan-Index für das Verbrauchervertrauen.
Das Blue-Chips-Barometer SMI steigt gegen 12.00 Uhr um 0,91% auf 6’434,61 Punkte. Das Tageshoch liegt bei 6’452 Zählern. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verbessert sich um 0,90% auf 983,75 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,78% auf 5’642,67 Punkte.
Novartis (+3,3%) stehen weiterhin an der Indexspitze. Im Handel werden die Avancen auf die Zulassungsempfehlung eines vorberatenden Ausschusses der US-Gesundheitsbehörde FDA für das Multiple-Sklerose-Medikament Gilenia zurückgeführt. Damit könnte Gilenia das erste oral einzunehmende MS-Medikament sein. Die ZKB wertet die Zulassungsempfehlung als einen «grossen Schritt». Sollte die FDA Gilenia im September wirklich zulassen – was erwartet werde – sei ein Umsatzpotenzial von 2 Mrd USD möglich. Die Papiere der Konkurrentin Roche verlieren 0,4%.
Im Blick der Anleger stehen zudem Swiss Re (+1,9%). Das Unternehmen erhöhte zwar die Schätzung für Schäden aus dem Erdbeben in Chile um 130 Mio auf nunmehr 630 Mio USD. Nachdem Munich Re bereits am Dienstag die Schadenkalkulation für das Beben angehoben hat, dürfte dies aber bei Swiss Re erwartet und weitgehend eingepreist worden sein, vermutet ein Analyst. Zudem sähen die Zahlen von Swiss Re im Vergleich zu Munich Re gut aus. Munich Re habe die Prognose auf 1 Mrd USD von zuvor 400 Mio USD und somit deutlich stärker erhöht als Konkurrent Swiss Re.
Die Grossbankentitel UBS (+2,7%) und Credit Suisse (+3,1%) legen im Einklang mit den meisten europäischen Finanztiteln zu. Nach wie vor stützt die Erwartung, dass die weltweit solide Konjunktur die negativen Folgen der Schuldenkrise in Europa auffängt. «Die Finanztitel gehören auch zu den Profiteuren einer möglichen Entspannung und einer Verbesserung der konjunkturellen Lage», sagt ein Händler. Die gute Nachfrage bei einer Emission spanischer Anleihen am Vortag habe zudem für Erleichterung gesorgt, ergänzt der Marktexperte.
Die Titel der Luxusgüterbranche Richemont (-0,02%) und Swatch (+0,2%) stiegen noch am Morgen überdurchschnittlich an, kommen jedoch mittlerweile von den Höchstständen deutlich zurück. HSBC erhöhte für beide Titel das Rating. Die Einschätzung für den gesamten Luxusgütersektor sei nun positiver, da sich die Fundamentaldaten schneller verbesserten als erwartet, so die Analysten in einer Branchenstudie.
Das Indexschwergewicht Nestlé (-0,9%) verliert am deutlichsten und bindet damit den Markt zurück. Zudem stehen noch Swisscom (-0,3%), Syngenta (-0,3%) und Givaudan (-0,6%) bei den Blue Chips auf der Verliererseite.
In der zweiten Reihe stehen Micronas (+5,5%) weit oben. Hier dürften die Aussagen des Micronas-CEO ihre Wirkung entfalten, zeigte sich doch CEO Matthias Bopp in einem AWP-Interview nach dem Restrukturierungsjahr 2009 zuversichtlich. Die finanziellen Ziele für das 2. Quartal dürften erreicht werden, die Gewinnschwelle sei aber erst für 2011 in Sicht, so Bopp. Weit oben sind zudem Mindset (+3,5%) und Tornos (+4,0%) zu finden.
Emmi verlieren 1,4%, obwohl die Wettbewerbskommission (Weko) dem Zusammenschluss von Emmi und Fromalp ohne Vorbehalt zugestimmt hat. (awp/mc/pg/16)