Im Fokus der Anleger steht der Hörgerätehersteller Sonova mit einer Akquisition in den USA. Auch die Titel der Versicherungsbranche liegen im Blickfeld, nachdem die Allianz die Erwartungen des Markts übertroffen hat. Am Nachmittag könnte dann der Beschäftigungsindikator aus den USA für Impulse sorgen.
Bis um 12.00 Uhr steigt der SMI um 1,32% auf 6’376,52 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) rückt um 1,53% auf 976,00 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,88% auf 5’485,37 Punkte vor.
An einem eher nachrichtenarmen Handelstag stehen Sonova (+0,8%) im Interesse der Anleger. Das Unternehmen übernimmt die US-Firma Advanced Bionics Corporation. Die Tranksaktions-Summe von 510 Mio CHF werde vollständig in bar geleistet. Aus Sicht der Bank Vontobel ist finanziell betrachtet die Übernahme problemlos durchführbar. Ob sie denn auch unter strategischen Gesichtspunkten sinnvoll sei, bleibe aber abzuwarten. Auf operativer Ebene stellten die Integration und Turnaround von Advanced Bionics ein beträchtliches Risiko dar. Als einen «gelungenen Schritt», bezeichnete dagegen die ZKB die Akquisition. Im Vorfeld der Publikation der Halbjahreszahlen am morgigen Dienstag erhöht zudem Merrill Lynch das Kursziel für Sonova auf 120 (110) CHF mit einem unveränderten «Buy»-Rating.
Positiv präsentieren sich vor allem die Finanztitel. Die Zahlen der deutschen Versicherung Allianz fielen nämlich laut Händlern besser aus als erwartet. Zudem hat ING die Kursziele für Swiss Re (+1,2%) auf 50,40 (36,50) CHF und für ZFS (+2,5%) auf 263 (253) CHF erhöht. ZFS liess weiter verlauten, vorerst eine «attraktive» Dividende auszubezahlen, ein Aktienrückkaufprogramm sei vorderhand kein Thema. «Im Vordergrund steht, nächstes Jahr erneut eine attraktive Dividende zu zahlen», sagt CFO Dieter Wemmer der «Finanz und Wirtschaft». Swiss Life legen 2,0% zu.
UBS (+1,5%), CS (+2,6%) und Julius Bär (2,7%) sowie GAM (+1,6%) steigen kräftiger als der Gesamtmarkt.
Die zyklischen Holcim (+2,4%) und ABB (+1,4%) verteuern sich stärker als der Leitindex. Auch bei Adecco (+2,2%) geht es aufwärts. CEO Patrick De Maeseneire sieht erste «zaghafte» Signale einer Erholung im industriellen Bereich. Die steigende Nachfrage nach Industrie-Arbeitskräften sei jeweils ein Signal, dass es aufwärts gehe, sagte der CEO der «NZZ am Sonntag».
Givaudan (+3,9%) profitieren von einer Kaufempfehlung. Nachdem die Papiere im laufenden Jahr deutlich schlechter abgeschnitten haben als die Vergleichsgruppe erhöht Merrill Lynch das Rating auf «Buy» («Neutral»).
Die defensiven Nestlé (+0,5%), Roche (+1,4%) und Novartis (+0,9%) legen weniger zu. Die Analysten der Royal Bank of Scotland haben das Rating für Roche auf «Hold» («Buy») gesenkt. JPMorgan erhöhte unterdessen das Kursziel auf 237 (195) CHF. Bei Novartis hebt JP Morgan das Ziel auf 69 (61) CHF an.
Am breiten Markt hat bereits am Freitag nachbörslich Pelikan (-1,5%) erklärt, von der Private-Equity-Gesellschaft Advent International deren 66-prozentigen Anteil am Schreibwarenhersteller Herlitz zu kaufen. Die deutlichsten Verluste verbuchen Tec-Sem (-9,5%) und Mindset (-4,3%) sowie StarragHeckert (-3,9%). Die grössten Gewinner stellen dagegen Cytos (+7,4%) und Escor (+6,9%). Pargesa legen nach den am vergangenen Freitagabend präsentierten Neunmonatszahlen 0,7% zu. (awp/mc/ps/18)