CH-Verlauf: Fester – Finanzvaloren auf tieferem Niveau gesucht

Dies, trotz negativer Vorgaben aus New York und dem Fernen Osten. Im Vergleich zu London, Frankfurt oder Paris fahre die hiesige Börse heute ein Sonderzüglein. Nach dem seit März anhaltenden Aufwärtstrend sieht der Händler die mittelfristige Konsolidierung noch nicht als beendet an. So wird teils auch ein «retracement» bis in die Region von 5’050/5’000 Punkten nicht ausgeschlossen.


Das Blue Chips Barometer SMI steigt bis um 12.00 Uhr um 37,23 Punkte bzw. 0,71% auf 5’314,60 Zähler. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt um 0,61% auf 787,42 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,53% auf 4’561,22 Stellen.


Das Hauptinteresse gilt unter den SMI-/SLI-Werten klar den Finanzvaloren, welche die Liste der prozentual grössten Gewinner anführen. UBS (+3,2% auf 15,01 CHF), Julius Bär (+2,1% auf 38,62 CHF) und CS (+1,4% auf 43,10 CHF) vermögen nach den Einbussen der Vortage deutlich zuzulegen.


Die Versicherungswerte ZFS (+1,1% auf 192,90 CHF), Swiss Re (+0,9% auf 34,30 CHF), Bâloise (+0,9% auf 82,35 CHF) sind ebenfalls stark gesucht. Swiss Life (-2,7% auf 90,80 CHF) verfolgen, wie oft, einen gegensätzlichen Trend.


Ebenfalls im Mittelpunkt des Interesses stehen Richemont (+2,5% auf 21,24 CHF). Richemont hat mit den heute publizierten Zahlen zum Geschäftsjahr 2008/09 beim Umsatz und EBIT die Konsensuserwartungen übertroffen, beim Reingewinn hingegen verfehlt. Eher unerwartet ist der Rücktritt des CEO Norbert Platt. Während das Mangement die Aussichten im US-Markt nicht sehr optimistisch beurteilt, versüsst die Erweiterung des laufenden Aktienrückkaufprogrammes ein Aktienengagement. Die Titel des Branchenkollegen Swatch (-0,6% auf 164,30 CHF) werden verhaltener beurteilt.


Die prozentual grössten Einbussen erleiden Actelion (-2,9% auf 51,15 CHF). Diese Titel sind wie die meisten defensiven Werte weniger nachgefragt.


Unter den konjunktursensitiven Valoren fallen Adecco (-2,0% auf 43,00 CHF) durch überdurchschnittliche Abgaben auf. In den Titel des frühzyklischen Unternehmen seien die Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Kursavancen und einer Empfehlungsänderung durch die UBS auf neu «sell» von «neutral» fortgesetzt worden.


Aufgefangen haben sich nach leicht nachgebenden Kursen Roche GS (+0,1% auf 145,00 CHF). Heute seien zum der Pharmakonzern eher neutrale bis leicht News gekannt geworden. Zum einen sieht sich Roche beim Grippemittel Tamiflu mit zunehmender indischer Generika-Konkurrenz konfrontiert. Andererseits hat das Brustkrebsmedikament Xeloda in einer Studie bei der Patienten-Untergruppe, Frauen über 65 Jahre, im Vergleich mit einer Chemotherapie schlechter abgeschnitten.


Novartis (+1,2% auf 44,86 CHF) meldet die US-Zulassung einer rezeptfreien Version eines gut eingeführten verschreibungspflichtigen Medikamentes gegen Sodbrennen.


Geberit (+0,7% auf 122,20 CHF) profitieren von einer Heraufstufung durch Merrill Lynch auf «buy» von zuvor «underperform».


Im Gesamtmarkt wird der Q1-Ausweis von Orascom (+3,9%) von den Anlegern begrüsst. In Swissmetal (+5,2%) habe zwar einen Q1-Verlust ausgewiesen, doch dürfte das Unternehmen mit den getroffenen Massnahmen für einen allfälligen Konjunkturaufschwung gut positioniert sein. Intersport (+40%) profitieren von einem trotz Konjunktureinbruch guten Winterhalbjahr und einer posiven Prognosen für das Sommerhalbjahr.


Swiss Prime Site (+1,5%), Looser (+0,2%), Dufry (+3,9%) legen nach Zahlen zu während CPH (-0,7%) abgeben.


Schindler (PS +7,1%) profitieren von der Aufnahme in den MSCI-Index anlässlich der Halbjährlichen Indexrevision. Demgegenüber leiden Sulzer (-7,1%) unter dem Ausschluss aus diesem Index. (awp/mc/pg/20)

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